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Neoss Implantat System mit klinischen und radiologischen 5-Jahres-Daten

Fall 1: Knochenaufbau mit Implantation in Extraktionsalveole (alle Fotos: Thomas Zumstein).
Felix Zumstein

Felix Zumstein

Fr. 28 Mai 2010

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LUZERN – Prof. Neil Meredith und Fredrik Engmann haben im Jahr 2000 die Firma Neoss Ltd, mit Sitz in Harrogate, England, gegründet und das gleichnamige Implantatsystem entwickelt.

Unter dem Aspekt „keep it simple“ gelang es den beiden versierten Implantatspezialisten, ein Implantatsystem auf den Markt zu bringen, das sich durch hohe Funktionalität und geringe Komplexität auszeichnet. Mit anderen Worten können alle klinischen Indikationen mit sehr wenigen Komponenten ästhetisch und funktionell sehr gut gelöst werden.

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Neue Implantatsysteme werden kontinuierlich vorgestellt und vermarktet. Umso wichtiger ist es aber, dass Implantologen über ihre Erfahrungen mit den neuen Systemen berichten und wissenschaftliche Daten liefern.

Die erste klinische und radiologische 5-Jahres-Studie mit dem Titel: „A 4- to 5-Year retrospective clinical and radiographic Study of Neoss Implants placed with or without GBR procedures“ von Dr. Thomas Zumstein, Luzern, Camilla Billström, MSc Mölnlycke, Schweden, und Lars Semmerby, DDS PhD Göteborg, Schweden, ist zur Publikation im Journal Clinical Implant Dentistry and Related Research 2010 akzeptiert. Die Resultate dieser Studie zeigen sowohl klinisch wie radiologisch sehr gute Ergebnisse, auch nach fünf Jahren mit kleinem krestalen Knochenverlust.

Durch die Etablierung enger Beziehungen mit einer Vielzahl von Zahnmedizinern, Wissenschaftlern und Zahntechnikern weltweit war Neoss in der Lage, ein Implantatsystem zu entwickeln, das den Begriff „EINFACH“ neu definiert. Das System basiert auf dem Konzept einer zentralen Plattform, die es Zahnmedizinern ermöglicht, bei fünf verschiedenen Implantatdurchmessern mit einem einzigen Instrumentensatz und wenigen prothetischen Komponenten zu arbeiten.

Internationale Präsenz
Die Zentrale von Neoss befindet sich in Grossbritannien, weitere Nie?derlassungen gibt es in Deutschland, Österreich, Italien, Schweden, Australien, Neuseeland und in den USA. In der Schweiz, den Niederlanden, Polen, Irland, Dänemark, Kroatien, Taiwan und Japan arbeitet
Neoss mit professionellen Vertriebspartnern.

Seit 2006 ist Medtronic, einer der führenden US-Medizingerätehersteller, bei Neoss beteiligt. Die Partnerschaft von Medtronic und Neoss eröffnet den Zugang zu führender Technologie und bietet eine Plattform für Forschung und Entwicklung, die in der Branche einzigartig ist.
In der genannten 5-Jahres-Studie konnten Thomas Zumstein et al. deutlich zeigen, dass das Neoss Implantatsystem gute klinische und radiologische Resultate bis zu fünf Jahren in Funktion ermöglicht, sowohl bei guten Knochenverhältnissen wie aber auch im aufgebauten Knochen im Sinne der GBR-Technik.

Material und Methode
Die Studie umfasst 50 Patienten (53 Lokalisationen/Fälle), bei denen total 183 Neoss Implantate (Bimodul Oberfläche – Neoss Ltd., Harrogate, UK), gesetzt wurden. In 23 Fällen wurden die Implantate in ortsständigem Knochen (ohne GBR) gesetzt, bei 30 Fällen erfolgte die GBR-Technik mit der Implantation gleichzeitig. Darunter waren 20 Einzelzahnversorgungen, 21 Kronen-Brückenversorgungen sowie 9 Rekonstruktionen ganzer Kiefer. Eine Einheilungsperiode von 3 bis 6 Monaten wurde in 45 Fällen eingehalten; in 8 Fällen wurde eine Kronen-Brückenversorgung innerhalb von wenigen Tagen (Sofort- oder Frühbelastung) angewendet.

Die Anzahl von Misserfolgen (verlorene Implantate) wurde in einer Skala festgehalten und analysiert. Alle verfügbaren Röntgenbilder „from baseline“ und jährliche Kontrollen wurden betreffend Knochenverlust/Knochenrückgang analysiert.

Resultat
Mit einer Implantaterfolgsquote von 98,2 % bei der Gruppe ohne Knochenaufbau und 93,5 % bei der GBR- Gruppe sind die Resultate vergleichbar mit anderen Implantatstudien.

Trotz Implantatverlusten konnte bei praktisch allen Patienten (ausser bei einem) die prothetische Versorgung beibehalten bleiben. Basierend auf allen Kontrollröntgenbildern war das Knochenniveau 1,3 ± 0,8 mm (n = 159) unterhalb der Implantatschulter beim Einsetzen der Implantate, 1,9 ± 0,8 mm (n = 76) nach einem Jahr, 1,9 ± 1,1mm (n = 136) nach drei Jahren und 1,7 ± 0,8 mm (n = 60) nach fünf Jahren (vgl. Abb. 5).

Im ersten Jahr wurde ein krestaler Knochenverlust von 0,6 mm gemessen, der über die Beobachtungszeit von fünf Jahren stagnierte (vgl. Abb. 4). Es bestand kein statistischer Unterschied zwischen der Gruppe mit und der Gruppe ohne Knochenaufbau.

Zusammenfassung
Es kann festgehalten werden, dass das Neoss Implantatsystem sowohl bei normalen Bedingungen wie auch im Zusammenhang mit aufwendiger GBR-Technik über einen Zeitraum von fünf und mehr Jahren gute klinische und radiologische Resultate zeigt. Kurze und schmale Implantate zeigten tendenziell eine höhere Anfälligkeit auf Misserfolge im Zusammenhang mit einer GBR-Technik gegenüber längeren und breiteren Implantaten.
 

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