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Patientin mit Kopftuch: Zahnarzt verweigert Behandlung

Ein Kopftuchverbot beim Zahnarzt sorgt in Belgien für viele Diskussionen. © Antonioguillem - Fotolia.com
Katja Kupfer, Quelle: ZWP online

Katja Kupfer, Quelle: ZWP online

Do. 14 August 2014

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ANVERS, BELGIEN – Ein besonders heikler Fall durchläuft derzeit belgische Medien: Laut einer Zeugin müssen muslimische Patientinnen in der Praxis eines Zahnarztes in Anvers während der Behandlung auf dem Zahnarztstuhl ihr Kopftuch ablegen. „Rassismus“ wettern Befürworter der Chancengleichheit, „medizinische Gründe“ wehrt sich der belgische Zahnarzt.

Dieser Umstand sorgt für hitzige Diskussionen. Wie die Tageszeitung „De Morgen“ berichtet, verweigere der Zahnarzt die Behandlung bei Muslimas, wenn sie nicht bereit sind, auf das Kopftuch zu verzichten. Laut Aussage der betroffenen Patientin und der Grünen-Politikerin Ikrame Kastit, die den Fall nun öffentlich machte, wurden für diese Vorgehensweise keine medizinischen Gründe angeführt.

Der Zahnarzt selbst ist sich keiner Schuld bewusst und fühlt sich vorgeführt. In seiner Praxis sei es gang und gäbe, Frauen mit muslimisch klingenden Namen im Vorfeld der Behandlung über die Prozedur des Behandlers aufzuklären. Er beleidige niemanden, wenn er darum bitte, das Kopftuch zu lockern, heißt es weiterhin in dem Bericht. Es ginge lediglich darum, dass problematische Kleidung wie ein Kopftuch den Zugang zum Mund sowie den Blick auf den Hals behindere. Die ethnische Herkunft der Patientin spiele dabei keine Rolle.

Während die Politikerin Ikrame Kastit beim Zentrum für Chancengleichheit und Rassismusbekämpfung nun Beschwerde eingereicht hat, steht die flämische Vereinigung der Zahnärzte (VVT) hinter dem Zahnarzt.

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