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Die Bedeutung der Infektionsprävention wächst zunehmend

Lars Lemke, Prokurist der Schülke & Mayr GmbH, stand im Interview mit der Dental Tribune Rede und Antwort. (© Schülke & Mayr GmbH)

So. 6 November 2016

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NORDERSTEDT, Deutschland – Ein Unternehmen, das weltweit agiert und sich ein gezieltes, umfassendes Hygienemanagement zu eigen macht. Lars Lemke, Prokurist der Schülke & Mayr GmbH, im Gespräch mit der Dental Tribune D-A-CH.  

Die Schülke & Mayr GmbH ist international führend auf den Gebieten der Hygiene und Infektionsprävention sowie des Mikrobiologischen Qualitätsmanagements (MQM) und der chemisch-technischen Konservierung und bietet mit ihren Produkten umfassenden Schutz vor schädlichen Keimen. Schülke & Mayr hat seinen Sitz im schleswig-holsteinischen Norderstedt und gehört seit 1996 zur französischen Air Liquide Gruppe.

Dental Tribune: Herr Lemke, Schülke & Mayr wurde bereits 1889 gegründet und ist bis heute auf dem internationalen Markt im Bereich Desinfektion und Konservierung führend. Ein Schiffskapitän (Rudolf Schülke) und ein Kaufmann (Julius Mayr-Bertheau) hatten offensichtlich eine Erfolg versprechende Geschäftsidee. Womit fing damals alles an?

Lars Lemke: Herr Schülke wollte die Menschen und die Ladung seiner Schiffe schützen. Aufgrund der schwierigen hygienischen Bedingungen an Bord ist man zur Entwicklung von Desinfektionsmittel gekommen. Dieses treibt Schülke bis heute an: we protect lives – all over the world!

Der Grundstein für den Erfolg wurde mit dem weltweit ersten Markendesinfektionsmittel lysol® gelegt, durch dessen Einsatz 1892 der Sieg über die Cholera-Epidemie in Hamburg gelang. 1913 bringt das Unternehmen sagrotan® auf den Markt, das erste Markendesinfektionsmittel für den Endverbrauchermarkt. 1924 folgt das erste Markenbiozid für die Industrie. Zahlreiche weitere Produkteinführungen mit entsprechender Patentierung prägen die folgenden Jahrzehnte der Geschäftsentwicklung. 1990 wird octenisept® etabliert, ein Schleimhaut- und Wundantiseptikum, das von Ökotest bis heute bereits mehrfach mit „sehr gut“ ausgezeichnet wurde. 1996, im Jahr der Integration in den Air Liquide Konzern, führt das Unternehmen das Managementsystem für Qualität und Umwelt ein, validiert durch die EMAS.

Schülke investiert stark: in die Zukunft des weltweit aktiven Unternehmens, wie in die Sicherung des Standortes Norderstedt vor den Toren Hamburgs. Dynamisch wachsend, arbeiten wir weiter daran, unsere Rolle im Markt der Hygiene und der Infektionsprävention kontinuierlich auszubauen.

Auf welche Geschäftsfelder erstreckt sich Ihre Produktpalette?

Wir bewegen uns auf drei Ebenen: Infektionsprävention, Industriehygiene und Spezialitätenchemie. Die Bedeutung der Infektionsprävention wächst zunehmend, da immer mehr Mikroorganismen gegen Antibiotikaresistenzen ausbilden. So wird es immer wichtiger, Infektionen von vornherein zu verhindern. In ein gezieltes, umfassendes Hygienemanagement fliessen bei Schülke die weltweit längsten Erfahrungen auf diesem Gebiet ein. Seit 1889 entwickeln wir erstklassige Präparate und bieten zudem fachkundige Beratung und umfangreiche Serviceleistungen. Wir sind geschätzte Partner von Krankenhäusern, Facharztpraxen und Tageskliniken. Schülke bietet für hochspezifische Ansprüche die optimalen, ganzheitlichen Lösungen.
Optimale hygienische Bedingungen sind die beste Basis für die Gesunderhaltung des Menschen. Das gilt in besonderem Masse für die Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln, Kosmetika und Arzneimitteln. Neben wirtschaftlichen Aspekten stellen auch gesetzliche Vorschriften hohe Anforderungen an eine systematische Produktionsund Personalhygiene. Schülke bietet auch dafür überzeugende, ganzheitliche Lösungen. Qualitätsmanagement mit System umfasst Personal, Produktion, Planung, Schulung, Kontrolle und Dokumentation. Wir kennen die Anforderungen: Unsere Produkte, unsere Beratungskompetenz und unsere vielfältigen Serviceleistungen gewährleisten ein perfektes Zusammenspiel.

Zu den „Verkaufsschlagern“ gehören auch die auf dem Wirkstoff Octenidin basierenden Produkte, wie beispielsweise octenisept®. Warum sind diese Artikel so erfolgreich?

Mit der Geburtsstunde des innovativen Wirkstoffes Octenidin Mitte der 1980er-Jahre begann der Siegeszug eines neuen antimikrobiellen Wirkstoffs bei Schülke. Die Ergebnisse aus unserer eigenen Forschung bieten seitdem eine echte Alternative zu Chlorhexidin. Und so begann die Erfolgsgeschichte des Wirkstoffs mit octenisept® im Jahr 1990, denn dieses war das erste Octenidin-basierte Arzneimittel und Schleimhaut-Antiseptikum auf dem Markt. 1995 ist die Zulassung auf die antiseptische Wundbehandlung erweitert worden. Vor allem dank der vielfältigen Einsatzmöglichkeit des Wirkstoffes folgten in den Jahren viele neue Marken.

Sie forschen im eigenen Hause?

Ja, unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung umfasst aktuell 75 Mitarbeiter. Gemäss unserem Motto – wir schützen Menschen, arbeiten wir an der kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Produktpalette, um die Patientensicherheit weiter zu erhöhen und dem Personal immer einfacher und schneller anwendbare Produkte zur Verfügung zu stellen.

Schülke agiert weltweit. Wie viele Mitarbeiter zählen zum Unternehmen und in welchen Ländern ist Schülke vertreten?

Aktuell zählen 1.100 Mitarbeiter weltweit zu Schülke, wovon 680 in Deutschland beschäftigt sind. Schülke hat eigene Niederlassungen in Australien, China, Frankreich, Grossbritannien, Indien, Italien, Malaysia, Neuseeland, den Niederlanden, Österreich, Polen, Russland, der Schweiz, Singapur, der Slowakei und der Tschechischen Republik. Hinzu kommen zahlreiche internationale Distributeure in vielen weiteren Ländern.

1972 wurde die Rudolf-Schülke-Stiftung gegründet. Diese verleiht alle zwei Jahre sowohl die Hygiene-Medaille als auch den Hygiene-Preis. Wer bzw. was wird mit diesen Auszeichnungen geehrt?

Der Hygiene-Preis richtet sich an Universitäten und an die interdisziplinäre Forschung, bei dem gezielt die Forschung und Entwicklung in den Bereichen Hygiene und Mikrobiologie gefördert werden. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Entwicklung und Anwendung von Präventionsstrategien und von antimikrobiell bzw. antiviral wirksamen Stoffen und Verfahren zur Antiseptik, Desinfektion und Konservierung gelegt. Alle zwei Jahre werden Wissenschaftler ausgezeichnet, die sich auf diesen Spezialgebieten besonders verdient gemacht haben.

Zusätzlich wird die HygieiaMedaille an Personen verliehen, die ihr Lebenswerk der Hygiene und Mikrobiologie gewidmet haben.

Gestatten Sie mir noch eine letzte Frage, die Zukunft des Unternehmens betreffend. Wo sehen Sie Schülke im Jahre 2039 – zu Ihrem 150. Firmenjubiläum?

Bis 2039 ist noch sehr viel Zeit, aber vielleicht schauen wir gemeinsam auf das Jahr 2025. Aktuell sind wir marktführend in dem Bereich Infektionsprävention in der D-A-CH-Region und konnten in der jüngsten Vergangenheit durch Akquisitionen in Asien und Südamerika eine neue Plattform schaffen, sodass wir das Geschäft international nachhaltig weiterentwickeln können. Unsere Mission – wir schützen Menschen weltweit – treibt unsere Mitarbeiter jeden Tag von neuem an und wir sind davon überzeugt, dass unsere Qualitätsprodukte weltweit einen Beitrag zum Schutz der Menschen leisten können. Daher sehe ich uns in 2025 in vielen weiteren Ländern in einer marktführenden Position, in der Kunden auf der ganzen Welt auf Schülke als Infektionspräventionsspezialisten vertrauen.

Vielen Dank für das Gespräch.

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