DT News - Switzerland - Förderung der Mundgesundheit durch SZPI

Search Dental Tribune

Förderung der Mundgesundheit durch SZPI

Rund 800 Schulzahnpflege-Instruktorinnen sind in der Deutschschweiz an Schulen unterwegs. © sso.ch
Dr. Felix Magri, Zürich

Dr. Felix Magri, Zürich

So. 2 August 2015

Speichern

ZÜRICH – Lektionen zur Förderung der Mundgesundheit in der Schule sind Teil der Schulzahnpflege und werden in der Deutschschweiz von rund 800 Schulzahnpflege-Instruktorinnen (SZPI) gehalten. 2014 wurden online 700 SZPI um Angaben zu ihrem Einsatz gebeten. Zurück kamen 468 Fragebogen (67 Prozent) von 437 in 971 Gemeinden aktiven SZPI.

Die überwiegende Zahl besucht im Mittel jährlich viermal 17 Klassen – zwischen einigen wenigen bis zu etwa 60 – und hält im Mittel 66 Lektionen von 45 Minuten. Zehn Stunden benötigen Vor- und Nachbearbeitung der Lektionen sowie vier Stunden die Planung der Klassenbesuche. (Dies sind Medianwerte, denn einige wenige Pensen sind mit weit über 60 Klassen sehr gross und untypisch.)

Insgesamt ergibt sich für fast 90 Prozent der SZPI ein zeitlich recht beschränktes Pensum zwischen wenigen und 250 Stunden, das oft neben anderen Tätigkeiten ausgeübt wird, seien es sonstige berufliche, seien es Familienbetreuung oder weitere Tätigkeiten in der Gemeinde. Sie betreuen um die 280’000 Kinder – alle 800 aktiven SZPI in der Deutschschweiz zusammen also gut eine halbe Million. Fast 90 Prozent der Inspektorinnen sind selbst Mütter, im Mittel 45 Jahre alt mit zwei Kindern, von denen ein Grossteil zur Schule geht.

All dies lässt annehmen, dass diese Frauen motiviert sind, Kindern zur Mundgesundheit zu verhelfen und sich sozial zu engagieren, wobei der Einkommenserwerb für diese Tätigkeit für manche nicht erste Priorität zu haben scheint. Darauf weisen auch die Entschädigungen: Ein Mittel von rund 35 Franken pro Stunde bzw. eine mittlere Lektionspauschale von 40 Franken dürfen als eher knapp, die Saläre der 50 Prozent der SZPI, die darunter liegen, als eigentlich zu wenig bezeichnet werden. Denn ungeachtet der jeweiligen Vorbildung entspricht deren Tätigkeit doch einer Lehrertätigkeit mit entsprechendem Anspruch an Vorbereitung und Klassenführung. Diese wird vielfach recht professionell umgesetzt: 75 Prozent der SZPI bereiten neue Lektionen schriftlich vor, die Hälfte der Inspektorinnen plant die Themen für das ganze Schuljahr im Voraus. 65 Prozent erstellen einen jährlichen Einsatzplan für die Klassenbesuche. Neben dem zweitätigen Einführungskurs, den alle SZPI absolvieren, nannten 336 (77 Prozent) im Mittel zwei eintägige Fortbildungen pro Jahr. Die mittlere Tätigkeitsdauer von rund sieben Jahren steht in sehr günstigem Verhältnis zu diesem Aufwand.

215 SZPI (55 Prozent) haben als ausgebildete Dentalassistentinnen einen fachlichen Vorteil. Engagierte SZPI mit anderem beruflichen Hintergrund sind aber erfahrungsgemäss ebenso erfolgreich. Primär wichtig ist ein guter Draht zu Kindern und Schulpersonal und beste Integration in den Schulbetrieb, auf die gegen 90 Prozent der Angaben deuten.

Von 383 Schulzahnpflege-Inspektorinnen (87 Prozent) geben zwar fast alle (94 Prozent) an, den Begriff der „Gesundheitsförderung“ zu kennen, aber nur 15 Prozent von ihnen erläutern, was sie konkret darunter verstehen.

Moderne Mundgesundheitsförderung ist breiter als nur Kariesprophylaxe; Ziel ist, die SZPI deshalb noch verstärkt mit Konzepten und Zielen der Gesundheitsförderung bekannt zu machen.

Nur 177 (40 Prozent) der Befragten nannten Gesamtkosten ihres Einsatzes pro Kind und Jahr – mit einer Spanne von einigen Rappen bis zu 30 Franken und mehr. Die Durchschnittskosten davon wären elf Franken (Median: neun Franken), bedürfen aber wegen der limitierten Angaben und der weit gestreuten Extremwerte weiterer Abklärung. Doch selbst das Doppelte dieser Kosten – d.h. rund 200 Franken pro Kind und zehn Jahren Schulzeit, entsprächen grosso modo denen einer einflächigen Kompositfüllung. Wird pro Kind nur eine solche vermieden, ist die ökonomische Bilanz – vom Gesundheitsgewinn abgesehen – also schon positiv.

Stiftung für SZPI
Tel.: +41 44 634 39 83
www.schulzahnpflege.ch

To post a reply please login or register
advertisement
advertisement