ZÜRICH - Der schwarze Hautkrebs ist besonders aggressiv. Trotz intensiver Forschung gibt es jedoch bis heute keine Therapie. Forschende der Universität Zürich haben nun ein Gen entdeckt, das bei der Melanom-Entstehung eine zentrale Rolle spielt.
Unterdrückt man dieses Gen, verhindert dies bei Mäusen die Entstehung eines Melanoms und dessen Ausbreitung. Diese Entdeckung könnte den Weg zu neuen Therapieformen ebnen.
Bis vor kurzem ging man davon aus, dass ein Tumor aus vielen gleichwertigen Zellen besteht, die sich alle bösartig vermehren und so zum Tumorwachstum beitragen können. Laut einer neueren Hypothese könnte ein Tumor aber auch aus bösartigen Krebsstammzellen und anderen, weniger aggressiven Tumorzellen zusammengesetzt sein. Normalerweise sind Stammzellen für den Aufbau von Organen zuständig. Ganz ähnlich können sich Krebsstammzellen teilen und sich zu anderen Tumorzellen entwickeln, um so den Tumor zu bilden. Eine effiziente Tumortherapie müsste somit vor allem Krebsstammzellen bekämpfen. Deshalb wollten Stammzellforscher um Prof. Sommer von der Universität Zürich wissen, ob Mechanismen, die für normale Stammzellen wichtig sind, auch in Krebsstammzellen eine Rolle spielen.
Steuergen im Tumor entdeckt
Melanomzellen sind entartete Hautpigmentzellen, die während der Embryonalentwicklung von so genannten Neuralleistenstammzellen gebildet werden. Das Team um Prof. Sommer untersuchte gemeinsam mit Dermatologen und Pathologen, ob in menschlichem Tumorgewebe Zellen mit Merkmalen dieser speziellen Stammzellen vorhanden sind. «Dies war tatsächlich der Fall. Wir konnten das anhand zahlreicher Biopsien von Melanompatienten nachweisen», sagt Sommer. Insbesondere ist in allen untersuchten Tumorgeweben ein Gen hoch aktiv, das in normalen Zellen sozusagen das Stammzellprogramm steuert. Dieses «Sox10» genannte Gen ist für die Zellteilung und das Überleben von Stammzellen essentiell.
Genunterdrückung verhindert Krebs
In einem nächsten Schritt testeten die Zürcher Forschenden wie «Sox10» in menschlichen Melanomzellen funktioniert. Sie stellten fest, dass dieses Gen auch in Krebszellen ein Stammzellprogramm kontrolliert und für die Zellteilung benötigt wird. Um diese Befunde in einem lebenden Organismus zu festigen, benutzten die Forschenden schliesslich eine Maus. Diese trägt ähnliche genetische Mutationen in sich, wie man sie im menschlichen Melanom findet und entwickelt deshalb spontan schwarzen Hautkrebs. Erstaunlicherweise verhinderte die Unterdrückung von «Sox10» in diesem Tiermodell vollständig die Bildung wie auch Verbreitung von Krebs.
«Unsere Forschungsarbeit zeigt auf, dass ein Tumor vermutlich therapiert werden könnte, indem man seine Stammzellen bekämpft», folgert Sommer. Die Ergebnisse verdeutlichen auch, dass solche Untersuchungen vor allem durch die enge Zusammenarbeit und die bewusst genutzten Synergien zwischen Grundlagenforschern und Klinikern zum Erfolg führen können.
Literatur:
Olga Shakhova, Daniel Zingg, Simon M. Schaefer, Lisette Hari, Gianluca Civenni, Jacqueline Blunschi, Stéphanie Claudinot, Michal Okoniewski, Friedrich Beermann, Daniela Mihic-Probst, Holger Moch, Michael Wegner, Reinhard Dummer, Yann Barrandon, Paolo Cinelli, and Lukas Sommer. Sox10 promotes the formation and maintenance of giant congenital naevi and melanoma. Nature Cell Biology. 8 July, 2012. Doi: 10.1038/ncb2535
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