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So wichtig ist das soziale Umfeld für die Mundhygiene

Nicht nur Eltern haben Einfluss auf die Mundhygiene ihrer Kinder, auch das soziale Umfeld aus Freunden und Bekannten kann eine große Rolle spielen. © oneinchpunch – fotolia.com
ZWP online, Corinna Flemming

ZWP online, Corinna Flemming

Fr. 31 März 2017

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BOSTON/USA – Der unmittelbare Familien- und Freundeskreis hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere Entwicklung. Jetzt haben Forscher herausgefunden, dass diese engen Bande sogar eine wichtige Rolle bei der eigenen Mundhygiene spielen.

Zahnpflege muss erlernt werden. Es ist kein natürlicher Prozess wie die Sprach- oder Charakterentwicklung. Die wichtigste Rolle dabei spielen die Eltern, die, je nach Alter, durch regelmäßige Kontrollen und als gutes Beispiel die Mundhygiene der eigenen Kinder langfristig beeinflussen. Brenda Heaton, Professorin der Boston University, ist jetzt mithilfe einer langjährigen Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen, dass das soziale Umfeld einen ebenfalls entscheidenden Faktor zur Zahnpflege beitragen kann. Seit 2008 untersucht sie die Mundgesundheit in Sozialwohnungen der Stadt Boston. Bisher wurde versucht, Mütter in Einzelgesprächen zu einer besseren Zahnpflege bei ihren Kindern zu motivieren, was aber nur kurzfristig für einen Erfolg sorgte. Heaton stellte daraufhin die Theorie auf, dass das soziale Netzwerk von Freunden und Bekannten eine bisher noch völlig unbeachtete Rolle bei der Problematik der Mundgesundheit spielt.

Menschen vertrauen der Meinung von Personen, die sie kennen und respektieren und die ihnen ähnlich sind. Häufig werden wichtige Gesundheitshinweise allerdings von Außenstehenden übermittelt, besonders in sozial schwachen Gebieten. Wie die Forscher der Boston University betonen, ist es daher entscheidend, innerhalb der Gemeinschaft einflussreiche Personen zu finden, die wichtige Informationen weitergeben. In Hinblick auf die Mundpflege soll sich dadurch ein dauerhaftes Umdenken einstellen. Brenda Heaton hat in den Jahren ihrer Analyse in über 1.000 Personen aus den Sozialwohnungen in Boston mögliche „Influencer“ erkannt. Im nächsten Schritt will die Wissenschaftlerin herausfinden, inwieweit diese Personen wirklichen Einfluss auf die Denkweise anderer haben und ob bestimmte Faktoren dabei eine Rolle spielen. So ist es wichtig zu identifizieren, ob Menschen mit vielen oder eher besonders engen Verbindungen den größten Einfluss haben. Das langfristige Ziel dieser Arbeit soll es sein, Zahnschäden durch gezielte Präventionsarbeit schon vor einem Ausbruch zu verhindern.

Quelle: sciencedaily.com

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