WINTERTHUR - Der Wechsel zum System der Einheitskrankenkasse würde über zehn Jahre dauern und Kosten in Milliardenhöhe verursachen. Das zeigt eine Studie des Winterthurer Instituts für Gesundheitsökonomie im Auftrag der alliance santé. Damit hat die Öffentlichkeit erstmals eine Antwort auf die Fragen nach den Risiken, der Dauer und den Kosten, die ein Systemwechsel mit sich bringen würde. Weder die Initianten noch der Bundesrat haben bisher dazu Fakten geliefert.
Die Studie des Winterthurer Instituts für Gesundheitsökonomie zeigt: Der Systemwechsel vom heutigen Mehrkassensystem zur Einheitskasse würde zehn bis fünfzehn Jahre dauern. Es müssten Standorte für den Hauptsitz und die kantonalen Agenturen der Einheitskasse aufgebaut, Personal transferiert und neu rekrutiert sowie Informatiksysteme eingeführt werden. Die Einheitskasse wäre nicht von einem Tag auf den anderen funktionstüchtig. Während mehrerer Jahre müssten das heutige Mehrkassensystem und die Einheitskasse parallel betrieben und finanziert werden. Das Chaos ist vorprogrammiert.
Die Initianten versprechen, dass die Einheitskasse günstiger würde, weil Werbe-, Marketing- und Provisionskosten von 77 Millionen Franken pro Jahr wegfielen. Nun zeigt die Studie, dass allein die Kosten des Systemwechsels auf etwa 2 Milliarden Franken zu stehen kämen. Mit einer Einheitskasse würde also in einem ersten Schritt für den Systemwechsel mehr ausgegeben, als in 20 Jahren an Werbe- und Marketingkosten eingespart werden könnte. Eine vierköpfige Familie müsste für den Systemwechsel rund tausend Franken bezahlen. Urs Schwaller, Ständerat und Co-Präsident der alliance santé, beurteilt diese Kosten als unverhältnismässig: «Wir bezahlen viel Geld für einen Systemwechsel, der uns nur Nachteile bringt. Die Einheitskasse nimmt den Versicherten die Wahlfreiheit, kostet mehr und bietet weniger.»
Die Kosten von 2 Mrd. Franken sind vorsichtig geschätzt. Den Berechnungen liegen die Annahmen zugrunde, dass das Projekt ohne grössere Schwierigkeiten geordnet über die Bühne geht. Projektrisiken wie etwa die in Grossprojekten verbreiteten und gefürchteten IT-Pannen und gewerkschaftlichen Auseinandersetzungen sind ausdrücklich nicht einkalkuliert. Guy Parmelin, Nationalrat und Co-Präsident der alliance santé betont: «Die Wechselkosten sind nur die Spitze des Eisbergs, denn die Einheitskasse wird ganz grundsätzlich teurer: Die monopolistische Einheitskasse hätte mangels Konkurrenz keinen Anreiz mehr, möglichst gute Dienstleistungen zum besten Preis zu erbringen.»
Für das klassische Versicherungsgeschäft würden mit der Einheitskasse etwa gleich viele Mitarbeitende benötigt wie heute. Dennoch verlören alle 12’000 Personen, die heute für die Grundversicherung arbeiten, ihren aktuellen Arbeitsvertrag und wären damit vom Systemwechsel direkt betroffen. Bei der Einheitskasse würde sich die Verteilung des Personals nach der Bevölkerungszahl pro Kanton richten. Demnach arbeiten heute über 5’000 Personen im falschen Kanton und müssten den Arbeitskanton wechseln. Dies käme einem gewaltigen Stellenumbau gleich.
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