BERN - Die Öffentlichkeitsarbeit in Zusammenarbeit mit dem Zoll, Sensibilisierung der Bevölkerung mittels Kampagnen und Abschreckung durch Verwaltungs- und Strafverfahren gegen die Besteller in der Schweiz zeigen offenbar Erfolg: Die Zahl der beschlagnahmten illegalen Arzneimittelsendungen war 2012 weiter rückläufig, so das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic.
Nach einer starken Zunahme zwischen 2008 und 2010 stellten die Behörden 2011 und 2012 weniger illegale Arzneimittelimporte sicher. Zugenommen hat jedoch die strafrechtliche Verfolgung. Oft werden die scheinbar aus Europa stammenden Produkte in Asien hergestellt.
Durch den Zoll sichergestellte illegale Arzneimittelsendungen werden seit mehreren Jahren statistisch erfasst. Nach jahrelanger steter Zunahme wurden von 2010 bis 2012 42% weniger Meldungen von Swissmedic bearbeitet:
Meldungen der Eidgenössischen Zollverwaltung an Swissmedic:
2006: 287 Meldungen
2007: 390 Meldungen
2008: 687 Meldungen
2009: 1.154 Meldungen
2010: 1.852 Meldungen
2011: 1.299 Meldungen
2012: 1.070 Meldungen
Swissmedic führt diesen Rückgang ab 2010 vor allem auf die Öffentlichkeitsarbeit in Zusammenarbeit mit dem Zoll und die Sensibilisierung der Bevölkerung mittels Kampagnen (zum Beispiel „Illegale Medikamente haben eine schmutzige Vergangenheit“, http://www.schmutzigevergangenheit.ch/) zurück.
Weitere mögliche Gründe sind die stärkere risikobasierte Auswahl bei der Beschlagnahmung von illegalen Arzneimitteln, generell rückläufige Arzneimittelbestellungen im Ausland, die abschreckende Wirkung der Verwaltungs- und Strafverfahren gegen die Besteller in der Schweiz, welche Swissmedic durchführt.
2012 eröffnete Swissmedic in 995 Fällen ein kostenpflichtiges Verwaltungsverfahren (2011: 1.132 Fälle) und vernichtete nach Abschluss des Verfahrens 88% der Sendungen aus Gründen der Arzneimittelsicherheit. Die Verfahrenskosten in der Höhe von mindestens 300.- Schweizer Franken müssen die Besteller tragen.
Während die Zahl der beschlagnahmten Sendungen abgenommen hat, stiegen die von Swissmedic geführten Strafverfahren sowohl zahlenmässig (31 eröffnete Verfahren im Jahr 2012 gegenüber 17 im 2010) als auch bezüglich Relevanz für die Prävention (13 ausgestellte Strafbescheide im Jahr 2012, sechs im 2011). Ebenfalls zugenommen hat die Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden, vor allem mit Deutschland und Frankreich.
Häufiger als früher gelangen illegale Arzneimittelsendungen aus Westeuropa in die Schweiz (+14% gegenüber 2011); direkt aus Indien stammende Sendungen sind dagegen rückläufig (-18% seit 2010). Die meist in Asien hergestellten Produkte werden über eine europäische Destination zugestellt. Damit wird den Bestellern Vertrauenswürdigkeit vorgetäuscht.
Im Internet angepriesene europäische Originalmedikamente können sich als qualitativ schlechte Imitate aus Asien erweisen. Die Betreiber der Webseiten haben oft kein medizinisches Fachwissen und bieten die Arzneimittel aus rein kommerziellen Interessen und mit irreführenden Angaben an.
Die meist rezeptpflichtigen Tabletten oder Kapseln werden zudem in fast allen Fällen ohne Schachtel oder Packungsbeilage geliefert. Damit fehlen Informationen zur korrekten Dosierung oder Hinweise zu Vorsichtsmassnahmen oder möglichen Nebenwirkungen.
Swissmedic warnt daher erneut eindringlich davor, Arzneimittel aus dem Internet zu bestellen. Wer solche Angebote nutzt, riskiert Kosten und in gravierenden Fällen zusätzlich ein Strafverfahren. Nur bei Arzneimitteln aus kontrollierten Bezugsquellen ist gewährleistet, dass die Qualität den Anforderungen und Erwartungen entspricht und die Gesundheit nicht gefährdet wird.
Folgende Produktkategorien wurden 2012 am häufigsten beschlagnahmt:
Erektionsförderer 26%
Schlankheitsmittel 15 %
Muskelaufbaupräparate 14 %
Arzneimittel mit Abhängigkeitspotenzial, v.a. Schlafmittel 13 %
Hormonale Hautaufheller und Hautbräunungsmittel 2 %
Die am Schweizer Zoll beschlagnahmten Arzneimittelsendungen kamen 2012 aus 64 verschiedenen Ländern. Aus folgenden Regionen gelangten die meisten Sendungen in die Schweiz:
Westeuropa (v.a. UK, Deutschland, Holland, Portugal und Spanien) 30%
Indien 27 %
Asien (ohne Indien, v.a. Thailand, Singapur, Hongkong) 19 %
Osteuropa 13 %
Nordamerika 3 %
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