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Interview: Jeder kann diese Bürste sofort anwenden

Als Experte in der Prophylaxe und Parodontologie war Professor Ulrich P. Saxer der perfekte Mitgestalter der CURAPROX Hydrosonic Ortho. (Foto: CURAPROX)
Kasper Mussche, DTI

Kasper Mussche, DTI

Di. 23 Oktober 2018

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Neben inzwischen 120 Vorträgen in Europa und den USA und über 150 wissenschaftlichen Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Prophylaxe und Parodontologie ist Professor Dr. Ulrich P. Saxer massgeblich an der Entwicklung innovativer, benutzerfreundlicher und klinisch einwandfreier Mundgesundheitsprodukte beteiligt. Sein neuestes Projekt? Die CURAPROX Hydrosonic Ortho, eine hochmoderne Schallzahnbürste, die selbst die unzugänglichsten Stellen erreicht.

Dr. Saxer, warum Schall und keine Oszillation?
Die Oszillation, dieses plötzliche Hin und Her, verbunden mit einer rotierenden Bewegung hat einen „bohrenden“ Effekt, der meist destruktiv ist. Bei einer sanften Zahnreinigung kann es sich nicht um Bohren handeln. Das überlassen wir lieber dem Zahnarzt. Allerdings muss dazu erwähnt werden, dass auch der Zahnarzt eine rotierende Bewegung mit seinen reinigenden Instrumenten durchführt, nicht aber oszillierend! Diese professionelle Reinigung kann das Praxisteam unter optimaler Sicht auf den Zahn durchführen. Beim Reinigen der Zähne durch einen Patienten ist diese Sicht gar nicht gewährleistet.

Des Weiteren wird mit Oszillation der Zahnzwischenraum nicht gereinigt. Die gesamte Reinigung und somit der positive auf die Zahnfleischgesundheit fällt also geringer aus. Die immer wiederkehrende Wendung der Rotation zeigt auch gerade beim Übergang von Zahnfleisch zum Zahn gröbere Verletzungen, da diese beiden Gewebe nicht gleiche Erhebungen aufweisen und in ihrer Konsistenz ganz unterschiedlich weich bzw. hart sind. Diese Verletzungen wurden deutlich in Untersuchungen nachgewiesen, bei welchen die Autoren ein ganz spezielles Verfahren anwandten, um auch scheinbar kleine Verletzungen mittels Anfärbung und Vorspülen der Gingiva besser aufzeigen zu können. Diese Verfahren wurden seither vor allem von den Verfechtern der oszillierenden Bürsten nicht mehr angewandt. Die Bewegungen der Schallzahnbürsten sind wippend auf und ab was ja auch mit der Handzahnbürste empfohlen wird, da diese Technik zu wenigen oder keinen Verletzungen führt.

Die Power- und Sensitive-Bürstenköpfe haben nicht die perfekt runde Form, die bei vielen Bürsten üblich ist. Warum?
So ist es. Diese spezielle Form konzentriert sich auf den einzelnen Zahn. Eine Zahnreihe lässt sich mit Hin- und Herbewegungen oder auch Wischbewegungen nur an der Oberfläche reinigen. Aus diesem Grund wird jeder Zahn mit diesen Bürsten einzeln von aussen, innen und auf den Kauflächen gereinigt. Damit dies optimal möglich ist, hat man sich bei Curaden auf zwei bis drei Formen geeinigt und diese in zahlreichen Versuchen eruiert. Im Zahnzwischenraum und am Rande ist die Einbüschelbürste ideal, der runde Anteil der Tropfenform-Bürste Smart reinigt hochpräzise und Zahn für Zahn die fazialen, lingualen und Kauflächen. Der zugespitzte Anteil des „Tropfens“ eignet sich speziell, um Nischen in den Zwischenräumen oder bei senkrechter Aufstellung in der Front die Zahneinziehungen maximal zu erreichen. Der etwas längere Kopf der Power- und Sensitive-Köpfe erlaubt, die Schwingungsfelder grosser Bürsten besser zu koordinieren und ermöglicht den Patienten, welche für ihre Zahnreinigung nicht so viel Zeit haben, dass sie jeden Zahn einzeln behandeln können.

Wozu dient die CURACURVE-Ergononie?
Diese Abwinkelung wurde gewählt, da die Zugänglichkeit des Bürstenkopfs in den hinteren Gebissabschnitten sowie im Ober- und Unterkiefer in der Front dadurch nachgewiesenermassen eine perfektere Zahnreinigung zulässt.

Und der Single-Bürstenkopf?
Diese Einbüschelzahnbürste erlaubt eine sehr präzise Reinigung des Zahns, dort wo die bakteriellen Beläge sich primär anlagern  nämlich am Zahnfleischrand, an Zahnspangen und in anderen verwinkelten engen Zahnpositionen. Viele Dentalprofis reinigen ausschliesslich mit dieser Methode, indem sie die Bürste an allen Zähnen entlang des Zahnfleischs führen. Diese Methode ergibt wiederum, wissenschaftlich nachgewiesen, die beste Zahnreinigung.

Die Filamente sind nicht aus Nylon. Warum?
Curaden benutzt Curen. Deswegen sind die Borsten wasserabstossend und sanft im Putzgefühl. Das Material wurde im Voraus sorgfältig untersucht. Durch die hydrophobe Eigenschaft dieser Borsten werden sie in ihrer Eigenart im Mund beim Reinigen nicht verändert und behalten ihre Konsistenz, die sie schon bei In-vitro-Untersuchungen hatten und die die erwünschten Formen und Arten der Bewegung der Borsten ausmachen.

Hätten Sie einige Hinweise für einen korrekten Gebrauch der Hydrosonic? Worauf sollen Patienten achten?
Jedermann kann diese Bürste sofort anwenden. Man wählt den Modus bzw. die Frequenzstufe, die einem bei der Führung der einzelnen Bürsten am besten passt. Wichtig dabei ist, dass sich jeder Patient beim Führen dieser Bürste im Mund wohlfühlt, was durch das Schliessen des Mundes bei der Reinigung und der praktisch drucklosen Führung des Bürstenkopfs an allen Zahnoberflächen erreicht wird. Am besten bleibt man einige Sekunden mit der Bürste auf einem bestimmten Zahn stehen und dreht den Rand des Bürstenkopfs um den Zahn so herum, dass besonders die Bereiche, wo das Zahnfleisch den Zahn umfängt, gut erfasst werden. In die Zahnzwischenräume nach vorne und hinten wird die Bürste zusätzlich quasi leicht hinein abgewinkelt oder abgedreht. Diese Reinigungsart erfordert am Anfang etwas Zeit und Gewöhnung, aber bald ist der Patient mit dieser Technik vertraut. Nach dieser ersten Gewöhnungsphase empfiehlt es sich, zu einer Kontrolle und Optimierung entweder zum nächsten DH-Termin oder für eine Nachberatung in die Praxis zu gehen.

Zur Zeit wird die Hydrosonic Ortho nur über Zahnartzpraxen vertrieben. Bleibt das so?
Ja, zumindest in der Schweiz läuft das im Moment so, da wir die Zahnpraxen als den Ort betrachten, an welchem der Patient am besten über diese elegante und potente Zahnreinigungsmaschine instruiert werden kann. Grundsätzlich ist es einfach, diese Bürste anzuwenden, aber für die Details der Effizienz braucht der Patient eine Nachkontrolle und dabei sind die kleinen aber wichtigen Hinweise und Tipps des professionellen Zahnpflegeteams wichtig. So wird der Patient auch die Bürste zur Perfektion nutzen können und realisieren, dass er dadurch den therapeutischen Aufwand, den er noch in einer Zahnarztpraxis benötigt, markant, ja, bis auf null reduzieren kann.

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