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60 neue Studienplätze an der UZH gegen Ärztemangel

Als erste Universität der Schweiz reagiert die UZH auf den Mangel an Ausbildungsplätzen für Medizinstudierende. Die Universität Zürich erhöht die Aufnahmekapazität für das erste Studienjahr der Bachelorstudiengänge an der Medizinischen Fakultät auf 300 Plätze. © Robert Kneschke - Fotolia.com
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Do. 20 September 2012

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ZÜRICH - Ab Herbstsemester 2013 werden 300 statt wie bisher 240 zukünftige Humanmedizinerinnen und Humanmediziner ihr Studium an der Universität Zürich beginnen können. Die UZH leistet somit einen wesentlichen Beitrag an den stark gestiegenen Bedarf an Ausbildungsplätzen für Mediziner in der Schweiz.

Um mehr Studienplätze anbieten zu können, braucht es nebst der Finanzierung den Zugang zu mehr Lehrspitälern und genügend Patientinnen und Patienten, die sich für die Lehre zur Verfügung stellen. Dank der Kapazitätserhöhung werden im Jahr 2019 voraussichtlich 25 Prozent mehr angehende Ärztinnen und Ärzte als heute ihr Medizinstudium an der UZH abschliessen.

Als erste Universität der Schweiz reagiert die UZH auf den Mangel an Ausbildungsplätzen für Medizinstudierende. Die Universität Zürich erhöht die Aufnahmekapazität für das erste Studienjahr der Bachelorstudiengänge an der Medizinischen Fakultät auf 300 Plätze. Damit bildet die UZH verglichen mit dem Herbstsemester 2008 50 Prozent mehr Human-Medizinstudierende aus – die Studienplätze für Chiropraktik miteinberechnet. Die Zahl der Ausbildungsplätze für Zahnmedizin bleibt bei 50 Plätzen und in der Vetsuisse-Fakultät bei 80 Studienplätzen. «Es freut uns, dass der Regierungsrat dem Antrag der Universitätsleitung auf Kapazitätserhöhung zugestimmt hat», sagt Daniel Wyler, Prorektor Medizin und Naturwissenschaften der UZH. «Die Universitätsleitung und die Medizinische Fakultät haben schon früh Szenarien und Berichte für die Erhöhung der Studienplätze erarbeitet. Nun können wir auf den klaren Mehrbedarf an Medizinstudienplätzen reagieren.»

Ausbildungsqualität halten

Die UZH wird zukünftig mehr Ärztinnen und Ärzte ausbilden und alles daran setzen, damit die Ausbildungsqualität betreffend Praxisbezug, Kleingruppenunterricht und klinischem Gruppenunterricht am Krankenbett gleich bleibt. Als Massnahmen werden beispielsweise mehr Praktikums-Studierendengruppen gebildet und häufiger Praktika angeboten.

Glücklicherweise stehen auf dem Campus Irchel genügend grosse Hörsäle zur Verfügung, um die Vorlesungen des vorklinischen Studiums auch mit mehr Studierenden durchführen zu können. Noch sind aber nicht alle Raumfragen geklärt, so mangelt es zum Beispiel an Räumen für die klinischen Untersuchungskurse im zweiten Studienjahr.
Grosse Hörsäle für das klinische Studium gesucht

Für die folgenden Studienjahre der klinischen Ausbildung fehlen dagegen grosse klinische Kursräume und Hörsäle für 300 Studierende. Aktuell entspricht nur ein Hörsaal am Universitätsspital dieser Bedingung. Ein solcher Hörsaal muss in Zentrums- oder Spitalnähe sein, da in den klinischen Lehrveranstaltungen hospitalisierte Patientinnen und Patienten vorgestellt werden. Noch bleibt etwas Zeit: Ein grosser Hörsaal wird erst ab Herbstsemester 2015 benötigt, da dann erstmals 300 Studierende in den klinischen Studienabschnitt treten.

Für den klinischen Gruppenunterricht am Krankenbett wird die UZH zusätzliche Lehrspitäler, ambulante Einrichtungen sowie Praxen der Grundversorgung gewinnen müssen. Eine Gruppengrösse von mehr als heute sechs Studierenden wäre für die Patientinnen und Patienten nicht zumutbar und würde die Ausbildungsqualität verschlechtern. Sowohl im vorklinischen als auch im klinischen Studienjahr muss die UZH zusätzliche Lehrbeauftragte rekrutieren, um alle Studierenden optimal ausbilden zu können.

Die Ausdehnung der Studienkapazität bedeutet einen höheren finanziellen, zeitlichen und personellen Aufwand und erfordert Lösungen für die noch offenen Raumfragen. Die zusätzlichen Kosten belaufen sich schätzungsweise auf 11 bis 14 Millionen Franken pro Jahr, wenn in allen sechs Studienjahren die Erhöhung erfolgt ist. Dem stehen bei einem gleichbleibenden Anteil ausserkantonaler Studierender Einnahmen von 5,5 Millionen Franken gegenüber. Das sind Beiträge der Nichthochschulkantone an die UZH.

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