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Bleibelastung im Zahn ermöglicht neue Erkenntnisse

Blei kommt Zähnen auf die Spur. © ponsulak - Fotolia.com
Karola Richter, Quelle: ZWP online

Karola Richter, Quelle: ZWP online

Do. 4 September 2014

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GAINESVILLE, USA – Forensiker können in Knochen und Zähnen von Menschen viele Dinge nachweisen, die Hinweise auf ihre Identität und Herkunft geben. Auch Blei bleibt lange in unseren Zähnen gespeichert und kann so vieles über einen Menschen ans Licht bringen.

Blei wird bereits in unseren Zähnen gespeichert, wenn diese noch wachsen. Im Zahnschmelz werden die Informationen „aus Blei“ über die Umgebung, in der wir aufwachsen, konserviert. Anhand hoher Rückstände lässt sich dann feststellen, ob jemand in einer Region mit hoher Bleibelastung in der Luft aufgewachsen ist, wie nahe bestimmter Industrie- oder Bergbaugebiete. Natürlich vorkommendes Blei besteht aus vier Isotopen. Deren exakter Anteil in der Zusammensetzung macht eine relativ genaue geologische Bestimmung des Herkunftsortes möglich. Steine, Erde und Erze weltweit sind aus unterschiedlichen Varianten der Blei-Isotope aufgebaut. Auch die Zusammensetzung natürlich vorkommenden Bleis hat sich mit der Zeit verändert. Wissenschaftler aus Florida untersuchten die Eigenschaften von Blei in menschlichen Zähnen genauer und gewannen daraus diese Erkenntnisse.1 So kann anhand von Zerfallsraten und Isotopen nicht nur ein Ursprungsort sondern auch die Zeit, in der ein Mensch lebte, durch eine Analyse von Blei im Zahnschmelz festgestellt werden.

1 George D. Kamenov, Brian L. Gulson. The Pb isotopic record of historical to modern human lead exposure. Science of The Total Environment, 2014; 490: 861 DOI: 10.1016/j.scitotenv.2014.05.085

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