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Das Gesundheitswesen gemeinsam gestalten

Das Schweizer Gesundheitssystem ist komplex, was sich aber auch als Vorteil erweisen kann. Nämlich dann, wenn die Partner gemeinsam gut austarierte, konsensorientierte Reformen finden. © kritiya - Fotolia.com
FMH

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Di. 18 Dezember 2012

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BERN - Das Schweizer Gesundheitssystem ist komplex, was sich aber auch als Vorteil erweisen kann. Nämlich dann, wenn die Partner gemeinsam gut austarierte, konsensorientierte Reformen finden. Diese Überzeugung teilte Bundesrat Alain Berset jetzt mit der Ärztekammer. Genau wie die FMH rückte auch er die Patienten ins Zentrum seiner Politik.

Beim Traktandum «Sexuelle Übergriffe in ärztlichen Behandlungen» sprachen sich die Delegierten klar für die persönliche Anhörung von Patientinnen und Patienten aus, auch wenn bereits ein anderes Verfahren im Gange ist. Darüber hinaus fand die Stabsübergabe von Jacques de Haller an Jürg Schlup statt, welcher ab 7. Dezember an der Spitze der FMH steht.

Der Höhepunkt der Ärztekammer, dem «Parlament» der FMH, war der Auftritt von Bundesrat Alain Berset vor den 200 Delegierten. Als Leitgedanke seiner Gesundheitspolitik stellte der EDI-Vorsteher – gleich wie die FMH – die Patientinnen und Patienten ins Zentrum. Berset sieht die Sicherung der Lebens- und Versorgungsqualität, die Stärkung der Chancengleichheit oder die Verbesserung der Steuerung der medizinischen Versorgung als die grossen kommenden Herausforderungen. Diese seien – trotz der hohen Komplexität des Schweizer Gesundheitssystems – zu meistern. Hierfür müssten, so Bundesrat Berset, alle Akteure «konsensorientiert denken und sich dafür einsetzen, gemeinsame, gut austarierte Lösungen zu finden». Bundesrat Berset appellierte an die FMH-Delegierten an der Weiterentwicklung eines nachhaltigen Gesundheitssystems mitzuarbeiten und dessen Modernisierungen mitzutragen – etwa die Entwicklung neuer Versorgungsmodelle oder des elektronischen Patientendossiers.

Weiter stand auf der Traktandenliste der Versammlung das Thema «Sexuelle Übergriffe in ärztlichen Behandlungen». Die Delegierten sprachen sich als ersten wichtigen Schritt für den Antrag der Genfer Ärztegesellschaft aus: Dieser sieht vor, dass Patientinnen und Patienten in jedem Fall persönlich anzuhören sind, auch dann, wenn ein staatliches Verfahren in der gleichen Sache läuft. Der Entscheid zu den weiteren Anträgen wurde auf die kommende Ärztekammer von April 2013 verschoben.

An der Ärztekammer wurde zudem Jacques de Haller verabschiedet, der bisherige Präsident der FMH. Der Genfer Hausarzt hat die Berufsorganisation während den vergangenen acht Jahren geleitet und sie dabei als zentrale Akteurin im Schweizer Gesundheitswesen sowie als starke, geeinte und demokratische Organisation positioniert. Ab 7. Dezember führt nun mit Jürg Schlup, ebenfalls ein Hausarzt und langjähriger Standespolitiker, die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte. Wie sein Vorgänger erklärt er, sich für konsensorientierte Lösungen einsetzen und den Dialog mit den verschiedenen Organisationen innerhalb der FMH sowie mit den anderen Gesundheitspartnern pflegen zu wollen. «Tragfähige Lösungen für unser Gesundheitswesen lassen sich nur gemeinsam finden», sagte Schlup.

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