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„Parodontologie interdisziplinär“ – gemeinsam zum Ziel

Am vergangenen Wochenende lud der SSP nach Basel ein. © OEMUS MEDIA AG
Majang Hartwig-Kramer

Majang Hartwig-Kramer

So. 27 September 2015

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BASEL – Bei strahlendem Sonnenschein und herbstlich warmen Temperaturen fand am 24. und 25. September 2015 der diesjährige Jahreskongress der Schweizerischen Gesellschaft für Parodontologie (SSP) statt, bei dem die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Klinik und Forschung im Mittelpunkt stand. Die Teilnehmer erwartete ein zweitägiges, vom Kongressleiterteam PD Dr. Clemens Walter und Prof. Dr. Roland Weiger zusammengestelltes, hochinteressantes Wissenschaftsprogramm.

Das Fachgebiet Parodontologie ist breit gefächert – vieles sollte und muss berücksichtigt werden: Diagnosefindung, Behandlungsplanung (ggf. unter Einbezug von Hausärzten, Kieferorthopäden, Implantologen etc.), Gesundheitszustand und aktuelle Gesamtmedikation des Patienten u.v.m. Dem trug das Programm umfänglich Rechnung.
Der Donnerstag stand unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Weiger. Der erste Themenblock widmete sich der interdisziplinären Behandlungsplanung. Den Auftakt machten Prof. Dr. Dr. Ti-Sun Kim, die über „Hämorrhagische Diathese und parodontale Therapie“ und Prof. Dr. Andrea Mombelli, der über „Diabetes und parodontale Therapie“ sprach. Im Anschluss daran informierten Prof. Dr. Michael Bornstein über „Orale Medizin im Praxisalltag – Tumore und tumorähnliche Veränderungen in der Gingiva“ und der aus Brüssel angereiste Prof. Dr. Michel C. Brecx über „Biofilm und antimikrobielle Massnahmen“.

Die Nachmittagssession stand unter dem Motto „Rekonstruktion nach parodontaler Therapie“ und beantwortete „ästhetische“ Fragen: „Ästhetische Restauration mit Komposit?“ (Prof. Dr. Gabriel Krastl), „Ästhetische Korrekturen durch Kieferorthopädie?“ (Prof. Dr. Carlalberta Verna), „Ästhetische Restauration mit zahngetragener Prothetik?“ (Prof. Dr. Nicola U. Zitzmann), „Ästhetische Restauration mit implantatgetragener Prothetik?“ (Prof. Dr. Jörg Strub) sowie „Ästhetische Restauration mit Knochenwolle?“ (Prof. Dr. Patrick Schmidlin).
Während am Vormittag und unter Leitung von PD Dr. Walter „Innovationen in der parodontalen Therapie“ im Fokus standen, gehörte der unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Nicola U. Zitzmann stehende Nachmittag den „Innovationen in der Implantatchirugie“.

Als erster Referent des Tages erläuterte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie, Prof. Dr. Peter Eickholz, was eine aggressive Parodontitis ist, und PD Dr. Arne Schäfer gab eine Standortbestimmung „Wo stehen wir?“ zum genetischen Hintergrund der Parodontitis. Zwei weitere Wissenschaftler aus Deutschland, Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf und Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, lieferten Interessantes zu den Themen „Gezielte (Re-)Kolonisierung der Mundhöhle“ bzw. „Bisphosphonate und parodontale Therapie“.

Nach der Mittagspause bekamen die Teilnehmer noch einmal Wissensvermittlung pur. So sprachen Prof. Dr. Anton Sculean über „Rezessionsdeckung beim Implantat“, PD Dr. Michael Stiller über „Chirurgisches Management schwerer ästhetischer Komplikationen“ und der aus Haifa kommende Prof. Dr. Eli E. Machtei über „Funktionale Lösungen angesichts eines Misserfolgs mit Implantaten“. Die letzte halbe Stunde der Tagung gehörte PD Dr. Sebastian Kühl und der Frage „Guided implantat surgery – wo stehen wir?“
Am Freitag, zwischen den beiden Vortragsblöcken, konnte eine gewisse Unruhe bei einigen jüngeren Kongressteilnehmern bemerkt werden – die Preisverleihungen standen an.

Beeindruckend, so Prof. Dr. Sculean, der den Programmpunkt moderierte, war in diesem Jahr das ausserordentlich hohe Niveau der eingereichten Arbeiten. Aus diesem Grund gab es 2015 gleich zwei Oral B-Preisträger: Dr. Pascale Stadelmann und Dr. Alexis Ioannidis. Die Urkunde überreichte Michael Kleiber, Verkaufsleiter Deutschland Süd und Schweiz von Oral-B. Und auch beim Posterwettbewerb gab es zwei erste Preise – die Auszeichnungen gingen an Dr. Stefanie Strauss und Dr. Liza Ramenzoni. Last but not least: Der SSP-GABA-Award 2015 ging an Dr. Pascale Stadelmann, die ihre zweite Auszeichnung an diesem Tag von Dr. Manuel Vögtli, Projektmanager Medizinische Wissenschaften von GABA, überreicht bekam.
Was wäre ein Paro-Kongress ohne begleitende Dentalausstellung? 27 Unternehmen zeigten ihre Produkte, standen für Gespräche bereit und nahmen gerne auch Bestellungen entgegen. Viele Teilnehmer nutzten besonders in den Pausen die Gelegenheit, mit den Firmenvertretern ins Gespräch zu kommen.
Vielleicht liegen Ende September auch schon einige Kalender für das nächste Jahr bereit, in die man sich schon heute das Datum des 46. SSP-Kongresses notieren kann:

Am 1. und 2. September 2016 werden die Schweizer Parodontologen in Bern erwartet.

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