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Der Entstehung von Ameloblastomen auf der Spur

Wissenschaftler haben die genetische Ursache für Ameloblastome entdeckt. © originalpunkt - Fotolia
Karola Richter, Quelle: ZWP online

Karola Richter, Quelle: ZWP online

Fr. 26 September 2014

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HELSINKI, FINNLAND – Was zahnschmelzbildende Zellen dazu anregt, Tumore, sogenannte Ameloblastome, auszubilden, ist bisher unbekannt. Finnische Wissenschaftler haben nun eine Entdeckung gemacht, mit der sie der Ursache der meist gutartigen Ausbildungen auf die Spur kommen könnten.

Eine genetische Mutuation scheint der Grund zu sein, dass sich ein Ameloblastom ausbilden kann. Diese Ursache ist ein wichtiger Ansatzpunkt für die Behandlung dieser Tumorart. Die Wissenschaftler der University of Eastern Finland und der University of Turku, Finnland, veröffentlichten ihre Studie kürzlich online.1 Gezielte Medikation könnte in Zukunft die Tumorgenese verhindern. Während die Wissenschaftler untersuchten, welche Rolle ERBB-Rezeptoren spielen, entdeckten sie in klinischen Proben eine signifikante EGFR-Überexpression. Mittels Sanger-Sequencing fanden sie in Zellwänden eine BRAF V600E-Mutation. Diese Mutation zeigte sich in 63 % der Proben (15 von 24).

Nahezu zeitgleich machten auch Forscher der amerikanischen Stanford University diese Entdeckung.2 Sie stellten zusätzlich eine Mutation am Gen SMO fest, die ebenfalls zu Ameloblastomen führt. Diese Mutation scheint Ursache von Ameloblastomen im Oberkiefer zu sein, während eine BRAF-Mutation meist Tumoren im Unterkiefer zugrunde liegt. Die Amerikaner stellten dabei auch fest, dass bereits durch die FDA (Food and Drug Administration) zugelassene Medikamente gegen andere Krebserkrankungen erhältlich sind, bei denen Mutationen an den gleichen Genen Auslöser sind. Eine Studie soll bald herausfinden, ob eine Behandlung mit einem dieser Medikamente Ameloblastome schrumpfen lässt.

1 – High frequency of BRAF V600E mutations in ameloblastoma, Kari J Kurppa, Javier Catón, Peter R Morgan, Ari Ristimäki, Blandine Ruhin, Jari Kellokoski, Klaus Elenius and Kristiina Heikinheimo, Article first published online: 31 JAN 2014 DOI: 10.1002/path.4317

2 – http://med.stanford.edu/news/all-news/2014/05/discovery-could-pave-way-to-new-treatment-for-rare-jaw-tumor.html

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