ZÜRICH – Welche Schallzahnbürste sollte der Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin empfehlen? Eine Antwort auf diese Frage sucht eine Arbeitsgruppe.
Die Gruppe besteht aus Prof. Dr. Thomas N. Imfeld, und Prof. Dr. Ulrich P. Saxer sowie die Dres. med. dent. Hubertus van Waes und Claudia M. Saxer. Dazu soll ein Gütesiegel entwickelt werden, welches die Arbeitsgruppe zusammen mit der ETH Zürich entwickelt. Damit erhalten die Konsumenten mehr Sicherheit bei der Wahl ihrer Schallzahnbürste und fördern somit gleichzeitig ihre Zahngesundheit. Das Thema wurde an einer Presskonferenz am 26. November in Zürich vorgestellt und mit Kurzreferaten erklärt.
Wer seine Zähne mit einer elektrischen Schallzahnbürste putzt, reinigt diese am effizientesten. Doch nicht alle Zahnbürsten entwickeln den erforderlichen hydrodynamischen Effekt zur Beseitigung des Biofilms. Wichtig dabei ist, so Prof. Imfeld, dass der Schaum durch die Zahnzwischenräume gepresst wird. Nicht alle Systeme erreichen diesen Effekt. Dies wurde in Laborversuchen nachgewiesen. Dieser hydrodynamische
Effekt trägt den Biofilm auch an Stellen ab, die sonst mit der Handzahnbürste nicht erreicht werden, also in den Zahnzwischenräumen und bei kleinen Taschen. Dadurch wird eine messbare Reduktion pathogener Keime erreicht.
Dr. van Waes zeigte Beispiele gut und schlecht geputzter Zähne bei Kindern. Gut instruierte Kinder kommen mit Schallzahnbürsten bestens zurecht, zum Beispiel mit einer Sonicare For Kids, die jeder Kinderhandzahnbürste überlegen ist. Ausgestattet mit einer Timerfunktion und Musiktönen, die angeben, wann der nächste Putzbereich dran ist, macht es selbst 4-Jährigen Spass, ihre Zähne zu putzen. Fazit: Für Kinder sind Schallzahnbürsten besonders geeignet, vor allem Modelle, die mit einer 3-Kopf-Bürste gleichzeitig die Kau- sowie die Innen- und Aussenflächen der Zähne reinigen.
Biofilm und Entzündung – Prof. Saxer belegte eindrücklich die Folgen von Parodontitis. Die ständige Belastung des Körpers durch Bakterien schädigt die Gefässe. Wenn diese dann auch noch in den Körper gelangen, befallen sie zuerst Schwachstellen, wie zum Beispiel ein künstliches Hüftgelenk. Dazu erden demnächst neue Studien veröffentlicht. Nach Prof. Saxer ist die Schallzahnbürste nicht nur schonend, sondern auch intensiv vorbeugend. Für Menschen mit beginnender Parodontitis, dentalen Implantaten, Rekonstruktionen oder freien Zahnhälsen ist der Gebrauch einer Schallzahnbürste dringend indiziert.
Eine rege Diskussion entspann sich an der Frage von Ueli Breitschmid, ob es dann überhaupt noch Interdentalbürsten braucht? „Gerade bei Paropatienten“, so Prof. Imfeld, „sind die Interdentalbürsten nicht zu ersetzen“ und: „Rüeblireste“ würden durch eine Schallzahnbürste nicht entfernt. Seine Regel: Zuerst mit einer Interdentalbürste, ohne Zahnpaste, notabene, die Zahnzwischenräume reinigen, erst dann mit der Schallzahnbürste die Reinigung fortsetzen. Vorerst empfiehlt die Arbeitsgruppe folgende Modelle: Philips Sonicare, Waterpik Sensonic, Braun Sonic Complete und Panasonic EW-DL-40.
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