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UZH, USZ, ETH lancieren «Hochschulmedizin Zürich»

Der Verbund «Hochschulmedizin Zürich» wird den Forschungsplatz Zürich stärken, von der Grundlagenforschung über die klinische Forschung bis zur medizinischen Versorgung. © Yuri Arcurs - Fotolia.com
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Do. 4 Oktober 2012

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ZÜRICH - Die Universität Zürich, die ETH Zürich und das UniversitätsSpital Zürich lancieren den Verbund «Hochschulmedizin Zürich». Dieser wird den Forschungsplatz Zürich stärken, von der Grundlagenforschung über die klinische Forschung bis zur medizinischen Versorgung.

Hierfür werden neue Schwerpunkte geschaffen, die Wissen aus allen drei Bereichen nutzen. Einer davon ist die Personalisierte Medizin, bei der Ärzte, Biologen und Informatiker Medikamente entwickeln, deren Wirkung auf den einzelnen Patienten abgestimmt ist.

«Die Universität Zürich hat die grösste Medizinische Fakultät der Schweiz. Zusammen mit den fünf universitären Spitälern und der technischen Expertise der ETH hat Zürich ein einmaliges Potenzial», resümiert Daniel Wyler, Prorektor Medizin und Naturwissenschaften der Universität Zürich, die Grundlage für den neuen Verbund «Hochschulmedizin Zürich». Expertise bietet der Hochschulplatz Zürich dabei auf engstem Raum und in allen relevanten Disziplinen, von den Grundlagenwissenschaften bis zu den klinischen Fächern. Dieses einzigartige Potenzial für innovative, disziplin-über­greifende Forschung soll die «Hochschulmedizin Zürich» nutzen, auf dass sich Zürich in der universitären Medizin und der Medizinaltechnik zu einem führenden Zentrum mit internationaler Ausstrahlung entwickelt.

Notwendigkeit und Nutzen dieses Verbundes präzisiert Roland Siegwart, Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen der ETH Zürich: «Für die ETH Zürich als technische Hochschule gewinnt die Medizin an der Schnittstelle zu den Ingenieur- und Naturwissenschaften zunehmend an Wichtigkeit. Die interdisziplinäre Forschung und Ausbildung, das vernetzte Denken und der Zugang zu klinischen Daten sollen durch die Hochschulmedizin Zürich weiter gefördert werden.»

Die Medizin hat in Diagnostik und Behandlung in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte erzielt. Von besonderer Bedeutung ist die Translation, d.h. der Wissensaustausch zwischen Grundlagenforschung, angewandter Forschung und klinischer Versorgung. Gregor Zünd, Direktor Forschung und Lehre, UniversitätsSpital Zürich, bringt dies auf den Punkt: «Die schnelle Translation von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung in die Klinik ist für das UniversitätsSpital von grosser Bedeutung. Mit Unterstützung der Hochschulmedizin Zürich soll die Zusammenarbeit zwischen bio­medizinischer Grundlagenforschung, Ingenieurwissenschaften und klinischer Forschung optimiert und die bestehende Exzellenz gestärkt werden.»

Drei Beispielprojekte: Personalisierte Medizin, Kunstherzen, Bildgebung

Der neue Verbund wird bestehende Kooperationen weiter ausbauen sowie auch neue Schwerpunktprojekte im Bereich der translationalen Forschung entwickeln.

Ein erster Schwerpunkt liegt in der Personalisierten Medizin. Diese beschäftigt sich damit, wie ein Patient aufgrund seiner individuellen genetischen Information optimal therapiert werden kann und welche Medikamente bei ihm eine höhere Wirkungschance und weniger Nebenwirkungen haben. Unter dem Dach der «Hochschulmedizin Zürich» soll ein international renommiertes Zentrum zur Personalisierten Medizin geschaffen werden, in dem Genetiker, Biologen, Pharmakologen, Pathologen, Informatiker sowie Vertreterinnen und Vertreter weiterer Fachrichtungen zusammenarbeiten.

Dass Expertinnen und Experten vieler verschiedener Fachrichtungen zusammenarbeiten müssen, gilt auch für den zweiten Schwerpunkt, die Lancierung einer neuen Generation von Kunstherzen: Es braucht Ingenieure aus den verschiedensten Bereichen wie Pumpentechnik, Regelungstechnik und Sensorik, Energietechnik und Materialwissenschaften, die eng mit Herzchirurgen und Kardiologen zusammenarbeiten. Neue Kunstherzen wiederum werden gebraucht, denn es werden nicht genügend Organe gespendet, um die Nachfrage zu decken.

Ein drittes Beispiel ist ein Zentrum, welches bereits in Entstehung ist, und sich mit Biomedizinischer Bildgebung befasst. Auf diesem Gebiet verfügt Zürich traditionsgemäss über sehr starke Forschungs­gruppen, etwa im Bereich Magnetresonanztomographie (MRI). Technische Entwicklung und medizinische Anwendung in der Diagnostik liegen hier nah beieinander. Unter dem Dach der «Hochschulmedizin Zürich» wird neu ein starkes Netzwerk möglich sowie ein koordiniertes Auftreten gegenüber internen und externen Partnern.

Mit Verbund weltweit anerkannten Ruf der Exzellenz sichern

Zwischen den drei Institutionen bewährt sich die Zusammenarbeit seit Jahrzehnten, beispielsweise im Führen von Doppelinstituten oder bei der Lancierung von gemeinsamen Kompetenzzentren und Ausbildungsprogrammen. Eine  Dachorganisation hingegen, wie sie heute die Gründungspartner lancieren, und die alle Aktivitäten in der biomedizinischen und medizinaltechnischen Forschung und Ausbildung zusammenfasst, ist ein Novum: Erstmals wird eine formelle Basis zur Verknüpfung von Medizin, Technik und Grundlagenforschung geschaffen, welche das Ziel hat, der Hochschulmedizin am Standort Zürich einen weltweit anerkannten Ruf der Exzellenz zu verschaffen und zu sichern.

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