ZÜRICH - Bis ins Jahr 2020 will die Universität Zürich anteilmässig deutlich mehr Masterstudierende und Doktorierende ausbilden. Zudem sollen mehr Assistenzprofessorinnen und Assistenzprofessoren an der UZH lehren und forschen.
Um nicht nur jünger, sondern auch dynamischer zu werden, möchte die Universität das Immobilienmanagement selbst in die Hand nehmen, wie sie an der Jahresmedienkonferenz bekannt gab.
Die Universität Zürich hat strategische Ziele bis ins Jahr 2020 festgelegt, welche die Richtung für die Weiterentwicklung der UZH vorgeben. Eines ihrer ehrgeizigen Vorhaben ist, die Zahl der Assistenzprofessuren markant zu erhöhen. Der heutige Anteil soll bis ins Jahr 2020 verdoppelt werden und einen Viertel aller Professuren ausmachen. «Damit wollen wir unseren Nachwuchskräften einen früheren Start in eine akademische Karriere ermöglichen und insgesamt die Zahl der Professorinnen und Professoren erhöhen», sagte Rektor Prof. Andreas Fischer. Als Assistenzprofessorinnen und Assistenzprofessoren forschen und lehren die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eigenständig während einer befristeten Anstellung. Ziel dieser Laufbahnphase ist die erfolgreiche Bewerbung auf eine unbefristete Professur.
Erhöht werden soll auch der Anteil der Masterstudierenden und der Doktorierenden im Verhältnis zu allen Studierenden. Künftig soll sich die Studentenschaft aus 20 Prozent Doktorierenden, 30 Prozent Masterstudierende und 50 Prozent Bachelorstudierenden zusammensetzen. Damit erhalten die beiden höheren Stufen des Studiums, in denen die Forschung eine wichtigere Rolle spielt, mehr Bedeutung. Dies entspricht der Positionierung der UZH als Forschungsuniversität. Mit der Stärkung der sogenannten Graduiertenstufe wird die UZH attraktiver für die besten fortgeschrittenen Studierenden aus der Schweiz und dem Ausland.
Lehre wird beurteilt
Nicht nur die Forschung, sondern auch die Lehre soll gestärkt werden. Um die Lehre zu verbessern, etabliert die UZH die Qualitätssicherung. Ab dem Jahr 2013 wird die Beurteilung von Lehrveranstaltungen definitiv eingeführt. Alle Kurse ab einer bestimmten Grösse werden dann von den Studierenden evaluiert. Damit werden die didaktischen Qualitäten von Professorinnen und Professoren und Lehrbeauftragten regelmässig beurteilt.
Mehr Eigenverantwortung bei Bauten
An der Universität herrscht seit Jahren akute Raumnot. Um diese Situation zu verbessern sind einerseits höhere Investitionen notwendig und andererseits will die UZH eigenständiger als bisher für genügend Räume sorgen. Heute sind die von der UZH genutzten Immobilien Eigentum des Kantons Zürich und dieser entscheidet auch über Investitionen. Nun strebt die Universität in Zusammenarbeit mit dem Kanton mehr Eigenverantwortung bei Bauprojektentscheiden an. Dies soll die Bauprozesse flexibler und effizienter machen, damit neue Bauten oder die Sanierung schneller realisiert werden können.
Mehr Geld für klinische Forschung und Lehre
Seit der Einführung der Fallpauschalen fokussieren die Spitäler auf eine möglichst wirtschaftliche Versorgung. Dies gehe zu Lasten der medizinischen Lehre und Forschung, wie Stefan Schnyder. Direktor Finanzen, Personal und Infrastruktur sagte. Die UZH wird deshalb ihre Beiträge zur Finanzierung von Forschung und Lehre an die fünf universitären Spitäler in den nächsten Jahren markant erhöhen. «Damit wollen wir auch in Zukunft eine ausreichende Finanzierung sicherstellen und die Entwicklungsmöglichkeiten für innovative Diagnose- und Behandlungsverfahren sowie den medizinischen Nachwuchs wahren», erklärte Stefan Schnyder. Ab diesem Jahr finanziert die UZH über ein Sonderbudget klinisch-medizinische Forschungsschwerpunkte und Nachwuchsförderungsmassnahmen, zunächst mit 7 Millionen Franken und bis ins Jahr 2015 mit 20 Millionen Franken.
Mit 25’634 Studierenden die grösste Universität
An der Jahresmedienkonferenz wurde zudem bekanntgegeben, dass im Herbstsemester 2011 25’ 634 Personen an der Universität Zürich eingeschrieben waren. Hinzu kommen 633 Weiterbildungsstudierende mit Abschluss «Master of Advanced Studies». Insgesamt haben im Jahr 2011 4’516 Personen ein Studium an der Universität Zürich begonnen. Die von den Studierenden auf Basis der Neueintritte am stärksten nachgefragten Fächer waren «Wirtschaftswissenschaften» (717), «Rechtswissenschaft» (561), «Humanmedizin» (232), «Psychologie» (391) und «Biologie» (230). Die «Rechtswissenschaft» stellt mit insgesamt 3’460 Studierenden nach wie vor das grösste Studienfach an der Universität Zürich dar, gefolgt von «Wirtschaftswissenschaften» (2’624), «Psychologie» (2’384), «Humanmedizin» (2’240), «Biologie» (1 ’162), «Allgemeine Geschichte» (1’147) sowie «Publizistik- und Kommunikationswissenschaft» (1’ 129).
Bei den Mobilitätsstudierenden lässt sich ein klarer Wachstumstrend erkennen. Die Zahl der Gaststudierenden an der Universität Zürich verzeichnet mit 349 Personen einen Anstieg von rund 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (320). Die Zahl der Studierenden der Universität Zürich, die temporär an einer anderen Hochschule studieren, stieg um rund 13 Prozent auf 233 Personen an.
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