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Von der Schuppe zum Zahnschmelz?

Unser Zahnschmelz hat sich anthropologisch betrachtet nicht dort entwickelt, wo wir ihn heute finden können. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass er sich aus den Schuppen von Urzeit-Fischen entwickelt hat. © B. Wylezich – Fotolia
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Fr. 8 Januar 2016

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UPPSALA – Unser Zahnschmelz hat sich anthropologisch betrachtet, nicht dort entwickelt, wo wir ihn heute finden können. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass er sich aus den Schuppen von Urzeit-Fischen entwickelt hat.

Das härteste Material im Organismus eines Wirbeltieres ist der Zahnschmelz. Diese Substanz findet sich bei einigen Tieren, den Knochenfischen, aber nicht nur in den Zähnen, sondern auch in ihren schmelzüberzogenen Hautschuppen, den sogenannten Placoidschuppen. Um ein effizientes Schwimmen zu ermöglichen, bedecken diese extrem widerstandsfähigen Schuppen beispielsweise den gesamten Körper des Hais. An den Kieferrändern werden die Hautzähnchen dann zu den eigentlichen Zähnen umgebildet.

„Seit Mitte des 20. Jahrhunderts forschen Wissenschaftler nun bereits an der Herkunft des Zahnschmelzes“, sagt Per Ahlberg, Professor für Evolutionäre Organische Biologie der schwedischen Universität von Uppsala. In seiner Studie1 kombinierte er die paläontologische Forschung mit einem relativ neuen Wissenschaftszweig, der Genomforschung. So zeigten genetische Analysen des Knochenhechts, dass sich zwei von drei Proteinen des Zahnschmelzes auch in der Haut eines Knochenfisches wiederfinden.

Untersuchungen an über 400 Millionen Jahren alten Knochenfischen unterstützen zudem die These, dass das Zahnschmelzmaterial seinen Ursprung ausserhalb des Körpers, in den Schuppen der Urzeitfische, hat.

1 New genomic and fossil data illuminate the origin of enamel. Qingming Qu et al. doi: 10.1038/nature15259.

Quelle: Washington Post

 

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