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Zahnärzte-Gesellschaft feiert 125-jähriges Bestehen

Eine Umfrage hat vor kurzem ergeben, dass die Schweizer sehr auf die Gesundheit ihrer Zähne achten. Zu diesem Trend hat sicher auch die SSO beigetragen, die sich seit langem für eine verbesserte Mundhygiene und eine regelmässige zahnärztliche Betreuung engagiert. (Bild: AXL)
Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft (SSO)

Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft (SSO)

Mo. 7 März 2011

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BERN - Am 7. März feiert die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft (SSO) ihren 125. Geburtstag. Gründervater Friedrich Wellauer bezeichnete es als Pflicht der neuen Standesorganisation, „die prophylaktischen und sozialen Aufgaben der Zahnheilkunde zu erfüllen“.

Dem Anliegen Wellauers ist die SSO bis heute nachgekommen. 1886 hatte der Frauenfelder Zahnarzt mit 53 Gleichgesinnten im Zürcher Hotel Victoria die „Schweizerische Odontologische Gesellschaft“gegründet.

Bis ins 19. Jahrhundert waren Zahnbehandlungen eine Angelegenheit für sogenannte „Handwerkschirurgen“: Hufschmiede oder Barbiere zogen eiternde Zähne mit Zangen. Zur Ausübung des Berufs brauchte es kein Diplom, die Zahnbehandlungen waren für die Patienten eine Folter. In der Mediationszeit (1803-1813) wurden erste Vorschriften für Zahnbehandler erlassen: Sie mussten zur Berufsausübung ein Zeugnis vorlegen. 1881 wurde in Genf die erste staatlich anerkannte Zahnarztschule Europas eröffnet. Friedrich Wellauer war die treibende Kraft hinter dem ersten eidgenössischen Gesetz zur Zahnheilkunde, das 1888 in Kraft trat. Voraussetzung für den Zahnarztberuf war nun der Besuch eines Gymnasiums und ein Hochschulstudium, das sieben Semester dauerte.

Mit der Gründung von zahnärztlichen Instituten an den Universitäten von Zürich (1895), Bern (1921) und Basel (1924) entstand die wissenschaftliche Zahnmedizin. Die SSO unterstützte diese Bestrebungen und richtete 1956 einen Fonds für zahnärztliche Forschung ein. Die Schweizer Zahnmedizin war schon früh international anerkannt. Diese Anerkennung ist bis heute geblieben: Die Schweizer Zahnärztinnen und Zahnärzte geniessen dank ihrer hochstehenden Aus- und Fortbildung europaweit einen hervorragenden Ruf.

Von den zahnmedizinischen Fortschritten profitierte auch die Schweizer Bevölkerung. Die SSO sorgte dafür, dass auf Gemeindeebene die Schulzahnpflege eingeführt wurde. Seit den 1960er Jahren erfasst sie praktisch alle schulpflichtigen Kinder und die Kindergärten. Die SSO lieferte das Know-how, die Gemeinden finanzierten Zahnuntersuchungen und Prophylaxemassnahmen. Dank dieser Massnahmen werden die meisten Jugendlichen heute mit intakten Zähnen aus der Schulpflicht entlassen.

Die SSO förderte auch die Anreicherung von Kochsalz und Zahnpasten mit Fluorid, ein wichtiger Schutz vor Karies: Seit den 1970er Jahren sind in der Schweiz fluoridierte Zahnpasten und seit den 1980er Jahren fluoridiertes Kochsalz erhältlich. Dadurch wurde die Kariesanfälligkeit stark reduziert, bei den Schweizer Kindern und Jugendlichen gingen die Zahnschäden um 90 Prozent zurück. Das Engagement der SSO für eine verbesserte Mundhygiene und eine regelmässige zahnärztliche Betreuung hat dazu geführt, dass Karies und Parodontitis in den letzten 50 Jahren massiv zurückgegangen sind.

Die SSO hat heute 5'130 Mitglieder - davon etwa 3'300 Praxisinhaber, die eine qualitativ hochstehende zahnmedizinische Versorgung der Schweizer Bevölkerung gewährleisten.

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