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Das Aktionsbündnis gesundes Implantat auf der IDS

Implantatgesundheit durch Prophylaxe – das Motto der Diskussionsrunde. © OEMUS MEDIA AG
Christin Bunn

Christin Bunn

Fr. 15 März 2013

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KÖLN - Auf der gemeinsamen IDS-Pressekonferenz von EMS und dem Aktionsbündnis gesundes Implantat stellten am Freitagmittag Referenten aus Industrie, Wissenschaft und Praxis verschiedene Projekte zur Förderung der Prävention periimplantärer Entzündungen vor. Darunter ein Implantatpass, eine neue Patientenbroschüre sowie eine kürzlich gestartete Multizenterstudie.

Nach einer Begrüßung und Vorstellung des Aktionsbündnisses durch Projektmanagerin Kristin Jahn übernahm Jan-Philipp Schmidt (Geschäftsführer Aktionsbündnis gesundes Implantat) das Wort und stellte den neuen Implantatpass vor. Dieser sei aus der Notwendigkeit heraus entstanden, einen Pass zu entwickeln, der den Fokus nicht ausschließlich auf das reine Implantat lege, sondern auch die Pflege intensiv darstellt und greifbar macht – sowohl für Zahnarzt als auch für Patient. Damit werde laut Schmidt der Patient in die Pflicht genommen, Kontrolltermine wahrzunehmen und die Identifizierung als Teil des Teams erreicht. Ein frühzeitiges Aktivwerden ist dabei die Devise des Aktionsbündnisses.

Dass das Thema Prophylaxe bereits weit vor einer Implantation wichtig ist, griff Torsten Fremerey (Geschäftsführer EMS) in seinen Ausführungen zum Implantatpass auf. Dabei betreiben laut Erfahrungen von EMS maximal 20 Prozent der Praxen eine Prophylaxe im Sinne des Unternehmens. Deshalb sei es Aufgabe des Zahnarztes, den Patienten aufzuklären und die richtigen Techniken zu vermitteln. Neben dem Implantatpass in Papierform befindet sich aktuell auch eine App in Entwicklung, die in diesem Jahr noch gelauncht werde.

Anschließend war es an Sylvia Fresmann (1. Vorsitzende Deutsche Gesellschaft für Dentalhygieniker/-innen DGDH e. V.) die neue Broschüre mit dem Titel „Implantate brauchen Pflege“ des Aktionsbündnisses vorzustellen. Diese wurde auf der diesjährigen IDS in ihrer dritten Auflage präsentiert und erfreue sich großer Nachfrage. Fresmann berichtete über ihre Erfahrungen aus dem Praxisalltag, welche belegen, dass die Notwendigkeit standardisiert durchgeführter Prophylaxemaßnahmen bestehe. So habe sich durch die moderne Zahnmedizin ein Wechsel vom Patienten mit kaum noch „richtigen Zähnen“ hin zum Patienten mit unterschiedlichen Versorgungsformen vollzogen. Diese gilt es zu bedienen, um auch den Weg hin zu einer intensiveren Kommunikation der Thematik sowie einer besseren Compliance zu bewerkstelligen.

Deshalb sei es unumgänglich, Strategien bei Patientenaufklärung und Prophylaxe zu entwickeln. Unter dem Thema „Nachhaltige Prophylaxe – auch bei Implantatpatienten“ fand aus diesem Grund am Mittwoch eine Expertendiskussion im IDS Speakers Corner statt, deren Fazit Sylvia Fresmann und Dr. Christian Rath (Medical Affairs Manager North & West Europe, GSK Consumer Healthcare) den Besuchern der Fachpresskonferenz präsentierten. So sei der Konsens aus dieser Diskussionsrunde, dass eine nachhaltige Prophylaxe besonders bei Implantatpatienten nur im Team vollbracht werden könne, was die Bemühungen des Aktionsbündnisses auf ganzer Linie bestätigte.

Möglich wird die Prävention periimplantärer Erkrankungen aber erst durch zuverlässige Forschungsergebnisse zu Prophylaxekonzepten bei Implantatpatienten. Das Anliegen von Priv.-Doz. Dr. Dirk Ziebolz (Oberarzt für Parodontologie an der Universitätsmedizin Göttingen und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Aktionsbündnisses) war es deshalb als letzter Redner der Runde, über eine aktuell in ihrer praktischen Phase gestartete Studie zu berichten. Die Multizenterstudie zur Prophylaxe periimplantärer Erkrankungen stellt dabei eine Studie aus der Praxis für die Praxis mit 28 teilnehmenden Zahnarztpraxen dar. Angelegt auf mindestens drei Jahre ist die Studie nicht industriefinanziert, jedoch in Form von Geräten und Materialien durch die Industrie unterstützt. Mit einer Zielgröße von 300 Patienten will die Studie zeigen, dass gezielte präventionsorientierte Maßnahmen der Entstehung von periimplantären Erkrankungen vorbeugen können.

Abschließend ergriff erneut Geschäftsführer Jan-Philipp Schmidt das Wort und verdeutlichte, dass ihn die Studie sowie die bisherigen Projektaktionen und das darauf zurückkommende positive Feedback sehr stolz machen. Denn laut Kenntnisstand des Aktionsbündnisses sei die aktuelle Studie bislang einzigartig im Hinblick auf den Untersuchungsansatz, die Größe und Untersuchungsdauer.

Details zur Studie, den Partnern des Aktionsbündnisses sowie Informationen zum Implantatpass und der Patientenbroschüre erhalten Sie unter www.gesundes-implantat.de

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