GENF – Auf der Pressekonferenz sprachen Prof. Dr. Daniel Buser, Prof. Dr. Hans-Peter Weber und Dr. Stephen T. Chen Mitte April in Genf zur Philosophie des ITI – des International Team for Implantology.
Straightforward – Advanced – Complex. „Das neue SAC interaktive Assessment Tool ist ab sofort auf der TIWebsite www.iti.org kostenlos zugänglich“, so Dr. Stephen Chen, Vorsitzender des ITI Education Committees an der Pressekonferenz am 16. April 2010 während des ITI World Symposium in Genf. Dies ist eine gute Nachricht für alle implantierenden Zahnärzte in der Praxis. Das anwenderfreundliche Programm informiert die Benutzer Schritt für Schritt über den Schwierigkeitsgrad spezifischer klinischer Situationen sowie die Risiken für ästhetische, restaurative und chirurgische Komplikationen. „Indem das ITI diesen Online-Service für die Dentalprofis öffentlich zugänglich macht, unterstreicht die Organisation ihre Verpflichtung zur Qualitätssicherung in der dentalen Implantologie mit dem Ziel, die bestmögliche Behandlung der Patienten zu gewährleisten“, betonte Dr. Stephen Chen aus Melbourne. Doch es geht auch um die Sicherheit. Das SAC gibt dem Behandler die Gewissheit, nur Eingriffe vorzunehmen, die seinem Ausbildungsstand entsprechen. Analog der Formel 1: „Geschwindigkeit ist einfach für den Profi, aber gefährlich für den Anfänger“, veranschaulichte Dr. Chen den Inhalt des Programmes.
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30 Jahre Wachstum und neue Projekte
Eindrucksvolle Zahlen präsentierte ITI-Präsident Prof. Dr. Daniel Buser von den ZMK der Universität Bern. Das ITI – International Team for Implantology macht seinem Namen alle Ehre. Die Organisation feierte an ihrem World Symposium in Genf ihr 30-jähriges Bestehen. Das ITI war zunächst stark involviert bei der Entwicklung von auf wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um die Osseointegration beruhenden Materialien und Geräten und massgeblich an der Ausformung der neu entstehenden Disziplin der dentalen Implantologie beteiligt. Heute richtet sich der Fokus auf die Zusammenstellung wissenschaftlicher Dokumentationen von Langzeitresultaten. 1988 wurde die ITI-Stiftung zur Finanzierung unabhängiger Forschungsprojekte gegründet. Dazu gehört auch die Aus- und Weiterbildung mit dem Ziel, die neue Technik sachgerecht anzuwenden.
Prof. Buser sagte, er spüre den Wunsch nach Orientierung und Handlungsempfehlungen, daher sei das ITI als Organisation so attraktiv. Dies spiegelt sich auch in den wachsenden Mitgliederzahlen: Heute ngeschlossen sind dem ITI rund 700 Fellows und 7.500 Members in 26 nationalen Sektionen in über 90 Ländern. Damit ist das ITI die weltweit grösste nichtstaatliche Organisation zur Vergabe von Forschungsgeldern in der dentalen Implantologie und deren Grenzgebiete sowie führend in der implantologischen Weiterbildung. Erwähnenswert ist das „ITI Scholar - ship“-Programm, welches jährlich etwa 20 jungen Klinikern ermöglicht, sich während eines Jahres in einem der 17 Scholarship-Zentren auf der ganzen Welt weiterbilden zu lassen.
„Wir sind bestrebt, der führende akademische Anbieter von evidenzbasierter Aus- und Weiterbildung in dentaler Implantologie zu werden“, schloss Prof. Buser sein Referat.
Neue Fortbildungszentren
„Wenn es um Qualität und Glaubwürdigkeit geht, muss Fortbildung unabhängig von kommerziellen Interessen angeboten werden“, sagte Prof. Dr. Hans-Peter Weber, Vorsitzender des ITI University Programs Committees und Leiter des Department of Prosthodontics & Operative Dentistry an der Tufts University, School of Dental Medicine, in Boston. Das ITI erweitert das Programm um ein Kursangebot an ausgesuchten akademischen Institutionen rund um den Globus. Dazu gehören: ZMK der Universität Bern; Harvard School of Dental Medicine, Boston; University of Hong Kong, Prince Philip Dental Hospital; University College of London, Eastman Dental Institute; University of Melbourne, Dental School, Parkville; Katharinenhospital, Zentrum für Implantologie, Stuttgart und Bloorview Kids Rehab/University of Toronto.
Das ITI Universitätsprogramm umfasst momentan ein einziges Kursangebot, die ITI Education Week an der ZMK, Bern. Mit dem neuen Angebot 2010/2011erweitert das ITI sein Programm, indem es Zahnärzten auf der ganzen Welt einen besseren Zugang zu hochstehender Fortbildung mit stark praxisorientierter Komponente bietet.
Prof. Weber, der seine Ausbildung an der ZMK der Universität Bern absolvierte, betonte, dass die Auswahl der Veranstaltungsorte auf einem formalen Selektionsprozess und einer sorgfältigen Prüfung beruht. Aufgrund der positiven Erfahrung und des starken Zuspruchs soll die Zahl der Institutionen schon in naher Zukunft erhöht werden.
Die Frage, ob das Universitätskonzept auch Kurse für Studenten vorsehe, verneinte Prof. Buser klar. „Erst auf Stufe Weiterbildung seien diese Kurse sinnvoll.“ Prof. Weber antwortete auf die Frage: „Warum Zentren in aller Welt?“ Man habe die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, aus sprachlichen Gründen in die Regionen zu gehen und so mehr Teilnehmer anzusprechen.
Der nächste ITI World Kongress wird 2014 voraussichtlich wieder in Genf stattfinden.
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