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Kostenlose Zahnbehandlung für Schweizer gefordert

Waadt will es, Tessin auch, Wallis ebenfalls und nun kamen auch in Neuenburg genug Stimmen für eine Volksinitiative zusammen: Sie alle möchten in Zukunft eine kostenfreie Basisbehandlung und jährliche Kontrollen beim Zahnarzt für Schweizer Bürger. © Schlierner, Fotolia
ZWP online, Karola Richter

ZWP online, Karola Richter

So. 13 Dezember 2015

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NEUENBURG – Waadt will es, Tessin auch, Wallis ebenfalls und nun kamen auch in Neuenburg genug Stimmen für eine Volksinitiative zusammen: Sie alle möchten in Zukunft eine kostenfreie Basisbehandlung und jährliche Kontrollen beim Zahnarzt für Schweizer Bürger.

Wer nicht gerade eine Zusatzversicherung abgeschlossen hat, zahlt für Kariesprophylaxe, Wurzelbehandlung, Zahnreinigung und Kronen eine nicht geringe – wenn auch seitens des Zahnarztes gerechtfertigte – Rechnung. Zahlreiche Schweizer wollen das nicht länger hinnehmen und möchten bestimmte Behandlungen zugänglicher machen, indem sie regulär kostenfrei angeboten werden – und so jeder diese in Anspruch nehmen kann. Doch wie soll die Finanzierung gesichert werden? Im Moment wird eine Lohnabgabe von einem Prozent anvisiert – gleichmässig auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber verteilt. Die überwiegend aus den linken Parteien stammenden Initiatoren wollen Schweizer Bürger vor Situationen wie im Ausland bewahren. Im United Kingdom können sich viele die Kosten für Zahnbehandlungen nicht leisten und kümmern sich daher minder um ihre Zähne oder riskieren gefährliche Infekte bzw. die Folgen selbst vorgenommener „Eingriffe“.

Die SSO und andere Nichtbefürworter der gesicherten Basisleistungen stützen sich vor allem auf die international guten Werte, die die Schweiz verzeichnet. Nur 5,7 Prozent der Schweizer Gesundheitskosten wurden 2012 im Bereich Zahnbehandlung verbraucht. Da die Bürger bei Zahnerkrankungen hohe Eigenkosten riskieren, sind sie präventiv gut unterwegs. Eine Basisversorgung, so befürchten die Gegner, könnte die Bereitschaft zu Prävention schwächen. Allgemein stehen die Chancen für die Initiative nicht zu gut – was letztendlich nichts bedeuten muss. Schliesslich haben die Nachbarn in Österreich in diesem Jahr auch den Schritt zur Gratiszahnspange gewagt, trotz Kritik und hohem Finanzbudget.

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