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Mundhygiene wird immer wichtiger

Personen mit höherer Schulbildung und Frauen im Allgemeinen verwenden deutlich mehr Zahnpflegeprodukte. (Foto: Murat Subatli)
Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft (SSO)

Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft (SSO)

Mi. 5 Januar 2011

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BERN - Die alle zehn Jahre durchgeführte Publikumsumfrage der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft (SSO) bestätigt lang anhaltende Trends: Die Schweizer Bevölkerung betreibt eine gute Mundhygiene.

Zwei Drittel der Patienten lassen ihre Zähne regelmässig kontrollieren und sind mit ihrem Zahnarzt, ihrer Zahnärztin sehr zufrieden. Befragt wurden 1.129 Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren.

Die neuste Publikumsumfrage der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft SSO belegt: Die Schweizer Bevölkerung achtet auf die Gesundheit ihrer Zähne. Seit 20 Jahren stagniert die Anzahl der Zahnarztkonsultationen. 2010 gaben 96 Prozent der Befragten an, ihre Zähne beim Zahnarzt behandeln zu lassen. Personen mit tiefer Schulbildung meiden die Zahnarztpraxis häufiger. Drei Viertel der Befragten waren vor weniger als einem Jahr letztmals in zahnärztlicher Behandlung. Inzwischen gehen zwei Drittel der Patienten lediglich zur Kontrolle, ein Viertel wegen Zahnschmerzen und weniger als ein Fünftel wollte „alle Zähne in Ordnung bringen lassen“. In den letzten dreissig Jahren reduzierten sich diese kostenintensiven Totalsanierungen des Gebisses um mehr als die Hälfte.

Zahnarztbesuch im Ausland
Auf die Frage, ob man schon einmal einen Zahnarzt im Ausland aufgesucht habe, antworteten ein Fünftel der Befragten mit „Ja“. Die wichtigsten Gründe: Dentaltourismus, Arbeit als Grenzgänger, Zahnarztbesuch im Herkunftsland sowie Notfälle. Dentaltouristen wollen vermeintliche Preisvorteile des Auslandes ausnützen, Grenzgänger lassen sich gerne am Wohnort behandeln – dies vor allem im Kanton Genf, wo sich mehr als jeder zweite Befragte schon einmal im Ausland behandeln liess. Die Zunahme der ausländischen Wohnbevölkerung fördert Zahnarztbesuche im Ausland: 36 Prozent der befragten Migranten lassen sich vorzugsweise in ihrem Heimatland behandeln. Die beliebtesten Destinationen für Zahnbehandlungen im Ausland sind Deutschland, Frankreich, Italien. Ungarn folgt gleichauf mit Italien an vierter Stelle. Von den im Ausland behandelten Patienten gaben über ein Viertel an, sich künftig nicht mehr im Ausland behandeln zu lassen.

Gutes Vertrauensverhältnis zwischen Zahnarzt und Patient
Die Umfrage zeigt, dass die Patienten mit ihrem Zahnarzt sehr zufrieden sind: 96 Prozent der Befragten erklärten sich „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“, Frauen sogar noch mehr als Männer. Patientinnen und Patienten nehmen die hohen Qualitätsstandards der SSO wahr: Wer bei einem SSO-Zahnarzt in Behandlung ist, erklärt sich signifikant zufriedener als einer, der von einem Nichtmitglied versorgt wird. Kommunikation und zwischenmenschliche Beziehungen sind wichtig: Patienten legen viel Wert auf Freundlichkeit. Zudem erwarten sie vom Zahnarzt und seinem Team, dass diese Behandlungsschritte erklären, über Behandlungskosten orientieren und sich Zeit nehmen.
Wichtigste Gründe für Unzufriedenheit mit einer Behandlung sind überhöhte Rechnungen, Angst oder Behandlungsmängel. Die enge persönliche Bindung zum Zahnarzt zeigt sich in der Bereitschaft, auch bei einem Wohnortswechsel beim bisherigen Zahnarzt zu bleiben: Über die Hälfte der Befragten würde den Zahnarzt nicht wechseln. Wer einen neuen Zahnarzt wählt, verlässt sich in erster Linie auf die Empfehlung durch Verwandte oder Bekannte.

Mundhygiene und Prophylaxe
Die meisten Befragten kennen die gängigen Prophylaxemassnahmen wie Zahnpflege, Vermeiden von Zucker, Einsatz von Fluoriden und zahnärztliche Kontrollen. Mehr als die Hälfte der Interviewten gibt an, die Zähne täglich zweimal zu putzen, meist morgens und abends; ein gutes Drittel sogar noch häufiger, nämlich immer nach den Mahlzeiten. Der Anteil der Personen, die ihre Zähne nur bei Gelegenheit oder täglich einmal putzen, ist seit 1980 kontinuierlich zurückgegangen.

Inzwischen verwenden 30 Prozent der Befragten eine elektrische Zahnbürste; der Trend zur vermehrten Benutzung von Zahnseide hat sich 2010 bestätigt. Frauen im Allgemeinen und Personen mit höherem Bildungsgrad benutzen signifikant häufiger solche Zahnpflegeprodukte. Über 80 Prozent der Befragten wissen inzwischen, dass Zahnkaries vermeidbar ist. Tendenz: weiter zunehmend. Auch das Wissen um die Vermeidbarkeit von Gingivitis und Parodontitis hat sich in den letzten zwanzig Jahren stetig verbessert.

Befragte, die bei SSO-Zahnärzten in Behandlung sind und zur Dentalhygienikerin gehen, sind signifikant besser über die Vermeidbarkeit von Zahnfleischerkrankungen informiert.

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