BERN - Am Nationalen Tag der Organspende am 8. September 2012 soll die Bevölkerung mittels Informationsständen in der ganzen Schweiz sensibilisiert werden, damit sie zum Thema Organspende einen Entscheid treffen – denn Organe spenden rettet Leben.
Nationaler Tag der Organspende am 8. September 2012
An jedem dritten Tag stirbt in der Schweiz ein Mensch, da für ihn kein lebensrettendes Organ zur Verfügung steht. Momentan stehen insgesamt 1067 Frauen und Männer sowie Kinder auf der Warteliste für ein Organ. Am Nationalen Tag der Organspende am 8. September 2012 soll die Bevölkerung mittels Informationsständen in der ganzen Schweiz sensibilisiert werden, damit sie zum Thema Organspende einen Entscheid treffen – denn Organe spenden rettet Leben.
Andreas K. ist 21 Jahre alt, begeisterter Hockeyspieler und lebt gesund. Von einem Tag auf den ande-ren versagen seine Nieren aufgrund einer bis anhin nicht diagnostizierten Erbkrankheit. Sein Leben gerät aus den Fugen: Zweieinhalb Jahre wartet er auf eine neue Niere. Drei Mal pro Woche muss er für vier Stunden an die Dialyse, geht nicht mehr in die Ferien, kann nicht mehr voll arbeiten, keinen Sport mehr treiben. Wie fast 1100 Menschen in der Schweiz verbringt er seine Zeit wartend. War-tend auf den erlösenden Anruf des Spitals. Andreas K. hat Glück im Unglück, für ihn gibt es ein pas-sendes Spenderorgan, das sein Leben rettet. Anders sieht es jährlich für etwa 100 Menschen aus. Sie „sterben auf der Warteliste“ für ein lebensrettendes Organ oder werden sogar schon vorher infolge ihres schlechten Gesundheitszustandes von der Liste genommen.
Organmangel in der Schweiz trotz sicherem System Im Vergleich mit den Nachbarländern verfügt die Schweiz nur etwa über die Hälfte des Spenderauf-kommens, in Europa gehören wir somit zu den Schlusslichtern. „Auch fünf Jahre nach dem Inkrafttre-ten des Transplantationsgesetzes und dem nationalen Zuteilungssystem können wir leider keine Bes-serung bei den Spenderzahlen feststellen“, fasst Franz Immer, Direktor von Swisstransplant, die Situ-ation zusammen. Sorgen und Ängste aus der Bevölkerung zum Organspendesystem kann Franz Im-mer nur bedingt nachvollziehen: „Die Schweiz verfügt im europäischen Kontext über ein sicheres System mit verschiedensten Kontrollinstanzen. Diverse Ausschüsse von Medizinern und Nicht-Medizinern sorgen dafür, dass ein Missbrauch hierzulande praktisch nicht möglich ist.“
Schweizweit Informationsstände am Nationalen Tag der Organspende Eine Umfrage von Swisstransplant diesen Sommer bei 500 Personen hat gezeigt, dass sich rund 76 Prozent der Befragten bereits einmal mit dem Thema Organspende auseinandergesetzt hat, jedoch nur 26 Prozent über eine Spendekarte verfügen. Franz Immer meint dazu: „Es ist zentral, dass sich die Leute zum Thema Organspende entscheiden, eine Spendekarte ausfüllen und ihre Angehörigen über ihren Entscheid informieren.“ Am Nationalen Tag der Organspende am 8. September 2012 gibt es in Spitälern sowie an weiteren Orten in der ganzen Schweiz Informationsstände, an denen fach-kundiges Personal die Bevölkerung informiert und Spendekarten verteilt. „Nur wenn mehr Personen bereit sind, ihre Organe nach dem Tod zu spenden, sterben jährlich weniger Menschen auf der War-teliste“, folgert Franz Immer.
Detailliertere Angaben zu den Informationsständen finden Sie auf www.swisstransplant.org
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