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Jede dritte Hochqualifizierte in der Schweiz möchte mehr arbeiten

Die Sotomo-Studie offenbart: Frauen fehlt es an Unterstützung im Job. © Allexxandar - Shutterstock.com
 SVFB / Dental Tribune Schweiz

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Mo. 14 Februar 2022

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BERN – Die Ergebnisse der neuen Sotomo-Studie sind brisant: Über die Hälfte der Erwerbstätigen in den freien Berufen wie Ärzte, Architekten, Physiotherapeuten, Notare, Ingenieure und Vermögensverwalter sind Frauen. Dennoch arbeiten hochqualifizierte Frauen deutlich kürzer als Männer. im Auftrag des Schweizerischen Verbandes der Freien Berufe (SVFB)  hat  das  Forschungsinstitut Sotomo bei fast 6’000 Frauen und Männern der freien Berufe nachgefragt, ob es am Geld liegt.

Frappanter Unterschied

Teilzeit arbeitende Männer arbeiten kürzer, weil sie mehr Freizeit und Erholung wollen, und Frauen begründen ihre Teilzeitarbeit mit familiären Pflichten und ungünstigen Rahmenbedingungen. Dazu gehören: Fehlende Unterstützung durch den Lebenspartner, durch den Staat (der keine erschwingliche Kinderbetreuung anbietet) und durch den Arbeitgeber (der zu wenig fördert). «Die repräsentative Umfrage zeigt klar: Hochqualifizierte Frauen in den freien Berufen brauchen bessere Rahmenbedingungen», so Pirmin Bischof, Ständerat und Präsident des SFVB. Deshalb stellt der SFVB drei Forderungen: Finanzierbare Kinderbetreuung, flexiblere Arbeitszeiten und Einsitz in die Fachkräftegremien.

Was passieren muss

Der Staat kann mit einer breit zugänglichen und finanzierbaren Kinderbetreuung und der Sicherstellung von flexiblen Arbeitsmodellen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. Weil der Fachkräftemangel bei den freien Berufen gross und eine Lösung dringlich ist, fordern die freien Berufe auch, in den Gremien der Fachkräfteinitiative des Bundes vertreten zu sein. Die Wirtschaft muss ihrerseits hochqualifizierten Frauen mit Kindern deutlich flexiblere Arbeitszeiten anbieten.

Die Umfrage zeigt auch, dass sich in der jüngsten Altersgruppe der Beschäftigungsgrad zwischen Mann und Frau nur minimal unterscheidet. Mit der Familiengründung öffnet sich die Schere und bleibt bis zur Pensionierung bestehen. Traditionelle Rollenbilder können aber nur bedingt durch den Staat verändert werden. «Es muss», betont Pirmin Bischof, «für beide Elternteile möglich und attraktiv sein, flexibel zu arbeiten».

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