Jeddah – In der Implantologie entscheidet nicht nur die Präzision der Chirurgie. Auch die Kontrolle von Infektionen gehört zu den zentralen Voraussetzungen für langlebigen Zahnersatz und stabile Implantate. Kommt es zu mikrobieller Besiedlung, können Erkrankungen wie Prothesenstomatitis oder Periimplantitis entstehen. Üblicherweise werden dafür synthetische Desinfektionsmittel eingesetzt, allen voran Chlorhexidin. Dessen Wirksamkeit ist belegt, doch Nebenwirkungen wie Schleimhautirritationen, zelltoxische Effekte oder die Förderung resistenter Keime haben den Blick auf Alternativen gelenkt.
Die im Journal of Exploratory Research in Pharmacology veröffentlichte Übersichtsarbeit von Manar Hamed Almehyawi und Kollegen fasst den Stand der Forschung zu natürlichen Desinfektionsmitteln in der Prothetik und Implantologie zusammen. Analysiert wurden pflanzliche, tierische und mineralische Substanzen, die in vitro und in vivo antimikrobielle Effekte gezeigt haben. Im pflanzlichen Bereich stehen Clove oil mit dem Wirkstoff Eugenol, Grüntee-Extrakte mit Epigallocatechingallat, Teebaumöl, Neem, Aloe vera oder Zimt im Fokus. Sie wirken durch die Zerstörung bakterieller Zellwände, die Hemmung von Enzymen, die Beeinflussung von Quorum-Sensing-Prozessen und die Unterdrückung von Biofilmen. Tierische Produkte wie Propolis oder Honig zeichnen sich durch antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften aus. Auch Substanzen wie Sericin oder Bienengift werden diskutiert. Mineralische und mikrobielle Produkte, etwa Tonminerale, Zeolithe oder Bakteriozine wie Nisin, ergänzen das Spektrum.
Die Studie beschreibt Anwendungen, die von pflanzlichen Mundspülungen und Gelen über die Reduktion von Candida-Belägen auf Prothesen bis hin zur Integration natürlicher Substanzen in Prothesenmaterialien reichen. Auch antibakterielle Beschichtungen von Implantatoberflächen, etwa mit Totarol, werden genannt. Damit verbinden die Autoren eine Reihe von Vorteilen wie gute Biokompatibilität, geringere Toxizität und ökologische Nachhaltigkeit. Grenzen ergeben sich durch die variierende Zusammensetzung der Substanzen, fehlende Standardisierung und bislang eingeschränkte klinische Evidenz. Zugelassen sind die Präparate derzeit nicht, sondern meist nur als frei verkäufliche Produkte erhältlich. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass natürliche Desinfektionsmittel ein hohes Potenzial für den Einsatz in Prothetik und Implantologie besitzen. Voraussetzung für eine breite klinische Anwendung seien jedoch standardisierte Herstellungs- und Prüfverfahren sowie belastbare klinische Studien.
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