Bern – Ein alter Dauerbrenner der Gesundheitspolitik wird neu aufgelegt: Ärzte, Apotheker, Spitäler – sie alle sollen offenlegen, ob und wie sie mit der Pharmaindustrie verbunden sind. Die Gesundheitskommission des Nationalrates geht dies nun konkret an: Sie hat einen entsprechenden Gesetzesparagrafen einstimmig in die Vernehmlassung geschickt.
Damit macht sich das Gremium an die Konkretisierung einer parlamentarischen Initiative, die der Sozialdemokrat Baptiste Hurni vor vier Jahren eingereicht hatte. Der Neuenburger forderte darin «eine adäquate Regelung, die es erlaubt, die Interessenbindungen von Ärztinnen und Ärzten und Spitälern zu kennen, und die die Integritätspflicht ... auf Medizinprodukte ausdehnt.
Der Entwurf, den die Nationalrats-Kommission absegnete, sieht eine Änderung des Heilmittel- und Medizinprodukte-Gesetzes vor: «Personen, die Heilmittel verschreiben, abgeben oder anwenden oder zu diesem Zweck einkaufen, sowie Organisationen, die solche Personen beschäftigen, sind verpflichtet, ihre Kundschaft in geeigneter Weise zu informieren» – und zwar über Beteiligungen bei Herstellern, über Management-, Beirats- oder Beratungsfunktionen dort beziehungsweise über Beteiligungen von Pharmafirmen am eigenen Betrieb.
Bis 50’000 Franken Busse
Solch eine Bestimmung war zuletzt bei der Revision des Heilmittelgesetzes im Jahr 2012 diskutiert worden – doch sie wurde dann versenkt, weil die Idee als zu teuer und bürokratisch erachtet wurde. Die aktuellen Vorschriften regeln zwar unerlaubte Vorteile, Rabatte und andere Formen von Interessenkonflikten, schreiben aber nicht vor, dass
diese veröffentlicht werden müssen. Vom neuen Paragrafen betroffen wären etwa 25’000 Organisationen in der Schweiz – unter anderem Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken. Bei vorsätzlichen Verstössen würde eine Busse von bis zu 50’000 Franken gelten.
Eine Minderheit der Kommission möchte noch weiter gehen und Interessenkonflikte, die offengelegt werden müssen, auch auf kleinere Beträge ausweiten – zum Beispiel auf Spenden für die Weiterbildung oder die Teilnahme an Forschungsprojekten. Das Bundesamt für Gesundheit hat jüngst eine «Whistleblowing»-Plattform eingerichtet, auf der man Verstösse im Bereich von Integrität, Transparenz oder Weitergabe von Vorteilen melden kann.
Quellen: Dental Tribune Switzerland, Medinside
Schlagwörter:
BERN - Künftig sind materielle Vorteile, insbesondere für Ärzteschaft und Apotheken, untersagt, wenn sie die Wahl der Behandlung beeinflussen könnten. ...
LIEBEFELD – Die Einkommen der Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz sind bedeutend höher, als es bisherige Erhebungen vermuten liessen.
Wettswill – Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bietet völlig neue Möglichkeiten. Das elektronische Patientendossier ist dabei erst der Anfang. Zum ...
Bern – Bundesrat und Parlament wollen mit dem nationalen Programm DigiSanté die Digitalisierung im Gesundheitswesen fördern und damit auch die Qualität...
AARAU – Wer nicht über eine Medizinausbildung in der Schweiz verfügt oder mindestens drei Jahre in der Schweiz als Arzt oder ...
Martigny/Basel – Ein neues Modell der Universität Luzern und des Universitätsspitals Basel in Zusammenarbeit mit der Groupe Mutuel zeigt, wie ...
Bern – Der erste runde Tisch zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen fand am Montag, 11. November 2024, in Bern statt. Auf Initiative von Bundesrätin ...
BERN - Ein Schweizer Start-up soll es Patienten ermöglichen, die Preise der Zahnarztpraxen für Dentalhygiene oder Behandlungen online zu vergleichen. ...
BASEL - Prof. Carlalberta Verna übernimmt an der Uni Basel die Fachgebiete für KFO und Kinderzahnheilkunde. In Basel möchte sie ihre beiden ...
BERN - Das Parlament hat in der Sommersession 2013 einen erneuten Zulassungsstopp beschlossen. Er betrifft Ärztinnen und Ärzte, die ihre Tätigkeit ...
Live-Webinar
Do. 11. September 2025
19:00 Uhr (CET) Zurich
Live-Webinar
Mo. 15. September 2025
19:00 Uhr (CET) Zurich
Prof. Dr. med. dent. Stefan Wolfart
Live-Webinar
Di. 16. September 2025
17:00 Uhr (CET) Zurich
Prof. Dr. Dr. Florian Guy Draenert
Live-Webinar
Di. 16. September 2025
18:30 Uhr (CET) Zurich
Dr. Kay Vietor, Birgit Sayn
Live-Webinar
Di. 16. September 2025
19:00 Uhr (CET) Zurich
Dr. Paweł Aleksandrowicz PhD
Live-Webinar
Mi. 17. September 2025
2:00 Uhr (CET) Zurich
To post a reply please login or register