Sydney – Bakterielle antimikrobielle Resistenzgene (ARGs) können von einer Bakterienart auf eine andere übertragen werden, wodurch auch die Resistenz gegen Antibiotika auf schädliche Bakterien übergehen kann. Dies passiert im ganzen Körper – auch im Mund. Australische Forscher der Universität Sydney haben in einer systematischen Übersichtsarbeit das orale Resistom (Gesamtheit aller antibiotikaresistenten Gene) analysiert.
Kleine Übeltäter, große Bedrohung: Weltweit gefährden antibiotikaresistente Bakterien die Gesundheit der Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt die Antibiotikaresistenz sogar zu den zehn größten Bedrohungen für die Menschheit. Die Mundhöhle rückt zunehmend als Speicherort für resistente Gene in den Fokus der Forschung.
Bakterielle antimikrobielle Resistenzgene (ARGs) können von einer Bakterienart auf eine andere übertragen werden, wodurch auch die Resistenz gegen Antibiotika auf schädliche Bakterien übergehen kann. Dies passiert im ganzen Körper – auch im Mund. Australische Forscher der Universität Sydney haben in einer systematischen Übersichtsarbeit das orale Resistom (Gesamtheit aller antibiotikaresistenten Gene) analysiert.
In der Übersichtsarbeit wurden 15 klinische Studien analysiert, die im Zeitraum von 2015 bis 2023 durchgeführt wurden und 159 ARGs in der Mundhöhle identifizierten. Um die resistenten Gene nachzuweisen, nutzten die Forschenden Polymerase-Kettenreaktion (PCR) sowie Next-Generation-Sequencing (NGS). Die Ergebnisse zeigen, dass durch die NGS-Methode deutlich mehr resistente Bakterien und Gene gefunden wurden als im PCR-Verfahren. Die PCR-Studien identifizierten lediglich sieben ARGs und 25 gentragende Bakterienarten. Die NGS-Studien wiesen dagegen 34 verschiedene ARGs sowie ganze 177 Bakterienarten nach. Das NSG-Verfahren scheint somit eine genauere Methode zur Untersuchung von Resistenzen zu sein.
Die resistenten Gene wurden in sechs unterschiedlichen Regionen der Mundhöhle nachgewiesen. Der Speichel und der supragingivale Biofilm wiesen die größte Vielfalt an ARGs auf.
Gene mit Resistenz gegen wichtige Antibiotika wie Tetrazyklin und Makrolid wiesen eine breite Verteilung in der ganzen Mundhöhle auf – dies ist in Angesicht ihrer häufigen Anwendung in der Medizin ein besorgniserregendes Ergebnis. Ebenso bedeutsam ist der Fund von ARGs in Streptokokken-Bakterien, die schwere Infektionen wie eine bakterielle Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) verursachen können. Außerdem wurden in der Mundhöhle sogenannte ESKAPE-Keime (hochvirulente, multiresistente Bakterien) gefunden. Diese Bakterien sind für schwere Infektionen bekannt und oft multiresistent.
Ein umfassendes Verständnis des oralen Resistoms ist durch die aktuelle Studienlage noch nicht gegeben. Die Forscher empfehlen weitere Langzeitstudien mit NSG-Analysen zur Untersuchung des Einflusses von Faktoren wie Antibiotikakonsum, Mundhygiene oder allgemeine Gesundheit auf die Entwicklung von Resistenzen im Mund.
Quellen: Sukumar S, Rahmanyar Z, El Jurf H Q et al.: Mapping the oral resistome: a systematic review. Journal of Medical Microbiology (2024). DOI: https://doi.org/10.1099/jmm.0.001866.
Dave, M., Tattar, R. Antimicrobial resistance genes in the oral microbiome. Evid Based Dent (2025). DOI: https://www.nature.com/articles/s41432-025-01120-z
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