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Update Implantattherapie für den Privatpraktiker

In St. Moritz wurde Bewährtes und Neues in der Implantologie praxisnah und souverän vermittelt. © OEMUS MEDIA AG
Dr. med. dent. Marcus Makowski

Dr. med. dent. Marcus Makowski

Do. 7 Mai 2015

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ST. MORITZ – Vom 15. bis 21. März fand im Rahmen der St. Moritzer Fortbildungswoche ein Update im Bereich der Implantattherapie für den Privatpraktiker statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Buser und Prof. Dr. Urs Belser wurden praxisnahe Behandlungskonzepte vermittelt.

Eine hochkarätige Fortbildungswoche zum Thema Implantate, organisiert von der Fortbildung Zürichsee unter Leitung von Dr. Andreas Grimm und Fabian Meier, fand unmittelbar im Anschluss an die IDS 2015 im Suvretta House in St. Moritz statt. Unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Daniel Buser und Prof. Dr. Urs Belser wurden bewährte und praxisnahe Behandlungskonzepte für den inzwischen so wichtigen Bereich der Implantologie mit nachfolgender Prothetik optimal für die über 100 Teilnehmer aus der Schweiz, Deutschland und Liechtenstein in einem abwechslungsreichen Programm aus Vorlesungen und praktischen Workshops vorgestellt und vermittelt.

Traditionsgemäss begann die Kurswoche am Sonntag mit dem Festvortrag von Dr. Jürg Schmid, der als passionierter Botaniker mit tollen Bildern zeigte, dass Schmetterlinge – auch ohne Zähne – schön sind.

Am Montag ging es dann pünktlich 8.00 Uhr nach der Begrüssung durch Dr. Andreas Grimm an den mit Spannung erwarteten fachlichen Teil mit allgemeinen Aspekten der Implantologie. Dabei nahmen Prof. Dr. Buser und Prof. Dr. Belser souverän eine kritische Standortbestimmung der Implantologie und Implantatprothetik vor, indem sie aus dem historischen Rückblick heraus ihre entwickelten Prinzipien und Behandlungsstrategien aufzeigten. Prof. Dr. Michael Bornstein mit seinem Vortrag über medizinische Risikofaktoren, indem er neue Daten u.a. zu Bisphosphonaten vorstellte, und PD Dr. Karl Dula mit seinem 2-D- vs. 3-D-Röntgen-Vortrag rundeten diesen ersten Tag ab.

Am Dienstag widmete sich Prof. Dr. Buser sowohl den Prinzipien der Implantatchirurgie ohne Augmentation durch die Verwendung durchmesserreduzierter und kurzer Implantate als auch den simultanen und zweizeitigen GBR-Techniken, wobei klare Materialempfehlungen gegeben wurden. Prof. Dr. Belser diskutierte Kontroversen in der posterioren Implantatprothetik und gab praktische Tipps für die Okklusion, denn Chipping gehört heute bei allen Restaurationen unabhängig vom Material zu den häufigsten Komplikationen. Dr. Vivianne Chappuis beindruckte am Nachmittag mit ihrer Präsentation zur Sinusbodenelevation zum ersten aber nicht zum letzten Mal in dieser Woche und zeigte beachtenswerte klinische Fälle und ein klares Konzept für die Summers-Technik und den lateralen Zugang.

Am Mittwoch ging es vor allem um gerodontologische Aspekte und die Implantattherapie beim zahnlosen Patienten. Prof. Dr. Martin Schimmel behandelte die prothetischen Aspekte und verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten, während Dr. Simone Janner sich mit der Implantatchirurgie im zahnlosen Ober- und Unterkiefer auseinandersetzte.

Die Implantattherapie im ästhetischen Bereich war Thema am Donnerstag und wurde durch Dr. Chappuis mit ihrem fundierten Vortrag zu Kammveränderungen nach Extraktion mit den neuesten wissenschaftlichen Daten eröffnet. Prof. Dr. Buser zeigte das erfolgreiche Berner Konzept zur Frühimplantation mit simultaner Konturaugmentation und präsentierte gleichzeitig die eindrucksvollen Langzeitergebnisse. Prof. Dr. Belser widmete sich dann dem Workflow-Thema vom Provisorium bis zur definitiven Restauration bei Einzelzahnersatz und diskutierte später am Nachmittag im chirurgisch-prothetischen Dialog der „Altmeister“ mit Prof. Dr. Buser auf erfrischende und ehrliche Art und Weise Mehrfachlücken mit allen Aspekten.

Am Freitag zeigten Dr. Ramona Buser und Dr. Tim Joda in ihren gelungenen Präsentationen, wie weit die Digitalisierung in der Implantologie sowohl in der Planung als auch im Workflow fortgeschritten ist und wo noch Herausforderungen bestehen. Prof. Dr. Buser rundete den Vormittag mit seinem Vortrag zur Implantation ohne Aufklappung ab, und Prof. Dr. Jörg Strub zündete in seinem Beitrag am Nachmittag ein visuelles Feuerwerk, indem er Hightech in der Implantologie aus seiner Sicht mit aktuellen Trends zeigte.

Der Samstag stand zunächst im Zeichen der Komplikationen, die von der biologischen Seite durch Prof. Dr. Andrea Mombelli und technisch durch Prof. Dr. Urs Brägger vorgestellt und diskutiert wurden. Dr. Janner zeigte dazu noch für Zirkonimplantate, die auf immer mehr Interesse stossen, die aktuellen wissenschaftlichen Daten und gab einen Ausblick auf ihr zukünftiges Potenzial.

Danach erfolgte eine spannende Abschlussdiskussion mit allen Referenten, und neben dem Speicherstick mit sämtlichen Unterlagen für alle Teilnehmer rundete ein kleiner Abschluss-Apéro die gelungene Kurswoche ab.

Das international renommierte Duo Prof. Buser/Prof. Belser wurde seinem Ruf mehr als gerecht und präsentierte sein Implantologie- und Prothetikkonzept souverän und perfekt unterstützt sowohl durch alle externen als auch internen Referenten der Universitäten Bern und Genf.

„Dont tell me – show me“ war das Motto für die vier exzellenten im Rotationssystem organisierten Hands-on-Workshops, bei denen alles selbst ausprobiert werden konnte und viele praktische Tipps und Tricks vermittelt wurden. Im Workshop I zeigte Dr. Matthias Müller anhand der Codiagnostics Software „Die digitale 3-D-Planung mit dem heutigen Stand der Möglichkeiten“. Die Workshops II und III behandelten die chirurgischen Themenblöcke „Inzisions- und Nahttechniken“ unter Leitung von Dr. Chappuis und die „Implantation mit simultaner GBR am Schweinekiefer“ mit Prof. Dr. Buser. Der Workshop IV war der Prothetik vorbehalten, in dem Prof. Dr. Belser die „Herstellung verschiedener Chairside Provisorien“ zeigte.

Die kleine aber feine Dentalausstellung wurde vor allem in den Pausen für einen regen fachlichen und kollegialen Austausch genutzt. Ausserdem blieb an den freien Nachmittagen genügend Zeit für sportliche Aktivitäten oder auch einfach Erholung im wunderbaren Ambiente des Suvretta Houses.

Direkt im Anschluss folgte die auch sehr gut ausgebuchte Paro/Endo Kurswoche mit dem Thema „Zahnerhaltung extrem“ unter Leitung von Prof. Dr. Roland Weiger mit dem Team der Universität Basel.

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