Zahnhalteapparat im Fokus

„Seit der Entdeckung der Parodontologie ist die Menschheit aus der Steinzeit ins Zeitalter der Aufklärung vorgestossen“, so Isabelle Ramuz Carron, Präsidentin der Sektion Romandie der Swiss Dental Hygienists, in ihrem Einladungstext.

Gewaltig sind die Veränderungen. Vor nicht allzu langer Zeit war die abnehmbare Teil-, oft sogar die Totalprothese der einzig mögliche Zahnersatz. Diese Versorgung gibt es zwar heute noch immer, aber in den letzten Jahren wurden enorme Fortschritte auf diesem Gebiet erzielt. Und das nicht nur dank der Weiterentwicklung der Behandlungstechniken und immer besserer Materialien, sondern auch dank der prophylaktischen und therapeutischen Behandlung durch die Dentalhygienikerinnen.

Bevor der eigentliche Kongress am Freitagmittag begann, trafen sich die Delegierten der Organisation zu ihrer Delegiertenversammlung und beschlossen einige wegweisende Veränderungen. So wird der Vorstand auf jetzt fünf Mitglieder aufgestockt und eine Geschäftsstelle etabliert, um den gewachsenen Anforderungen an den Zentralvorstand zukünftig besser Rechnung tragen zu können.

Bereits um 10 Uhr öffnete am Freitag auch die den Kongress begleitende Dentalausstellung, bei der sich 62 Firmen mit ihren neuesten Produkten, aber auch mit Bewährtem präsentierten. 1‘100 Teilnehmerinnen waren angemeldet und sorgten für eine vollständig ausgebuchte Veranstaltung. Der Ansturm war gross, das Organisationsteam voll gefordert und bestens vorbereitet und trug mit bemerkenswerter Professionalität zum Gelingen des Jahreskongresses bei.

Gleich am Morgen begann auch der von Oral-B durchgeführte Workshop, der mit Prof. Dr. Adrian Lussi von den Zahnmedizinischen Kliniken Bern einen ausgewiesenen Spezialisten verpflichten konnte. Er thematisierte „Dentale Erosionen – Diagnostik, Risikofaktoren, Prävention und Aspekte der Therapie“.

Nach dem Willkommen durch Cornelia Jäggi, der auf der Delegiertenversammlung im Amt bestätigten Zentralpräsidentin der Swiss Dental Hygienists, und einer Grussbotschaft von Pierre-Yves Maillard, Regierungsrat des Kantons Waadt und Leiter des Departements für Gesundheit und Fürsorge, folgten die Fachbeiträge. Als erstes versuchte Dr. Norbert Cionca die Frage zu beantworten: „Wie viel ist ein Zahn noch wert?“ Ihm folgten die Referate „Parodontaltherapie: Erfolg ohne Nebenwirkungen?“ (PD Dr. Clemens Walter), „Zahnhalsmanagement – Wann sind Rezessionsdeckungen angezeigt?“ (Dr. Christoph A. Ramseier), „Osteoporose – eine Herausforderung auch in der Zahnmedizin?“ (Prof. Dr. Kurt Lippuner), „Auswirkungen der kieferorthopädischen Behandlung auf das Parodont“ (PD Dr. Catherine Giannopoulou) und „Autoimmunerkrankungen und Parodontitis“ (Dr. Marcelo Abarca).

Ein besonderer Höhepunkt des Tages war die Ehrung der Dentalhygienikerin des Jahres 2013. Unter grossem Applaus nahm Danielle De Giovannini die Auszeichnung von Deborah Hofer, der Preisträgerin des Jahres 2012, in Empfang.

Zum Ausklang des ersten Tages, beim Apéro in der Dentalausstellung, fand sich dann Zeit und Gelegenheit für Gespräche untereinander, über Gehörtes zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Zu Ehren des 50-jährigen Jubiläums von Elmex lud am Abend die GABA Schweiz AG in das Hotel Mövenpick zu einem Gala-Abend ein. Festlich gedeckte Tische, ein vorzügliches Buffet und exzellente Live-Musik mit der Gruppe „Sheee“ waren die Basis für eine tolle Veranstaltung, bei der die Dentalhygienikerinnen im Laufe des Abends jedes freie Plätzchen zur Tanzfläche umfunktionierten.

Auch der Samstag hielt interessante Fachbeiträge bereit. Diese reichten von „Initialbehandlung – Recall: Existieren Unterschiede?“ (Christine Bischof, dipl. Dentalhygienikerin HF) über Furkationsmanagement aus der Sicht der Dentalhygienikerin und der des Chirurgen (Deborah Hofer, Dentalhygienikerin RDH, BS, EdM, CAS, und Prof. Dr. Patrick R. Schmidlin) bis hin zu „Laser / LED / Photodynamische Therapie“ (Prof. Dr. Ivo Krejci und Daniela Krejci, dipl. Dentalhygienikerin HF), um nur einige zu nennen.

Für die Mittagszeit stand die Prämierung des erstmals durchgeführten Posterwettbewerbs auf der Tagesordnung. Das einzige Poster, das eingereicht wurde, erfüllte leider die Kriterien nicht. Im Sinne einer Auszeichnung der Vorreiterrolle und für die Courage wurde der Teilnehmerin aber dennoch eine symbolische Anerkennung übergeben. Frau Hüsler appellierte an die Anwesenden, 2014 die Gelegenheit zur Projekt-Vorstellung intensiver zu nutzen. Im Anschluss daran überbrachte Dr. Etienne Barras eine kurze Grussbotschaft der SSO an die Swiss Dental Hygienists.

Am zeitigen Nachmittag endete die Zusammenkunft der Schweizer Dentalhygienikerinnen. Gegen 14 Uhr zog Cornelia Jäggi ein kurzes Resümee und dankte allen Beteiligten, Akteuren und Zuhörern, für ihr Engagement und ihr Kommen. Planung ist das halbe Leben und so steht der Termin für den nächsten Jahreskongress der Swiss Dental Hygienists schon fest: 2014 trifft man sich am 14. und 15. November in Basel.