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Aus der Schweiz für die Schweiz

Zwar haben die Universitäten ihre Humanmedizin-Ausbildungskapazitäten in den letzten Jahren bereits substanziell erhöht, jedoch sind weitere Anstrengungen nötig, um die vom Bundesrat empfohlenen 1’300 Abschlüsse pro Jahr zu erreichen. © Iakov Filimonov/Shutterstock.com

BERN – Der Bundesrat will die universitären Hochschulen bei der Erhöhung der Anzahl der Abschlüsse in Humanmedizin mit einem Zusatzkredit von 100 Millionen Franken unterstützen. In den Jahren 2017 bis 2020 soll damit ein gemeinsam mit der Schweizerischen Hochschulkonferenz ausgearbeitetes Sonderprogramm finanziert werden.

Sonderfinanzierung zur Behebung des Ärztemangels vom Bundesrat beschlossen.

In den letzten Jahren wurden in der Schweiz – gemessen am Bedarf – zu wenige Ärzte ausgebildet. Diesem Defizit wurde durch eine vermehrte Rekrutierung ausländischer Ärzte begegnet. Entsprechend liegt der Anteil berufstätiger Mediziner mit ausländischem Diplom in der Schweiz mittlerweile bei über 30 Prozent. Darüber, dass die Schweiz künftig mehr Ärzte ausbilden soll, besteht ein breit abgestützter gesellschaftlicher und politischer Konsens; nicht zuletzt vor dem Hintergrund des möglicherweise erschwerten Zugangs zu ausländischen Fachkräften infolge der Annahme der Masseneinwanderungs­initiative (Artikel 121a BV).

Zwar haben die Universitäten ihre Humanmedizin-Ausbildungskapazitäten in den letzten Jahren bereits substanziell erhöht, jedoch sind weitere Anstrengungen nötig, um die vom Bundesrat empfohlenen 1’300 Abschlüsse pro Jahr zu erreichen. Der Bundesrat hat deshalb im Kontext der Begleitmassnahmen zur Umsetzung von Artikel 121a BV und der Fachkräfteinitiative beschlossen, zusammen mit den Kantonen Massnahmen für eine nachhaltige Erhöhung der Anzahl Abschlüsse in der Humanmedizin zu ergreifen.
Mit diesen 100 Millionen Franken soll ein gemeinsam mit der Schweizerischen Hochschulkonferenz (SHK) ausgearbeitetes, anreiz­orientiertes Sonderprogramm finanziert werden. Die Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen wird zu diesem Zweck bis Ende 2016 zusammen mit den universitären Hochschulen ein entsprechendes Massnahmenpaket ausarbeiten.

Der Bundesrat hat zudem den gemeinsam verfassten Bericht des WBF/EDI „Gesamtsicht Aus- und Weiterbildung Medizin im System der Gesundheitsversorgung“ zur Kenntnis genommen, der einen Überblick über die weiteren bildungs- und gesundheitspolitisch relevanten Massnahmen zur Behebung des Mangels an inländischen Ärzten gibt. Der Bericht zeigt auf, dass der Ausbau der Ausbildungskapazitäten keine isolierte Massnahme sein kann, um ein bedarfsgerechtes und ausreichendes Angebot an Gesundheitsleistungen zu gewährleisten. Die laufenden Massnahmen zielen darum auf eine Stärkung der medizinischen Grundversorgung und eine Förderung der Interprofessionalität. Der kompetenzgerechte Einsatz aller Gesundheitsfachkräfte steigert die Attraktivität aller Gesundheitsberufe und trägt gleichzeitig zu einer effizienten Gesundheitsversorgung bei. 

Quelle: Bundesrat, Schweizerische Eidgenossenschaft

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