DT News - Switzerland - Datenbank zur Arzneimitteldosierung bei Kindern

Search Dental Tribune

Datenbank zur Arzneimitteldosierung bei Kindern

Parallel zum Projekt SwissPedDose hat der Bund weitere Massnahmen getroffen, um die Sicherheit der medikamentösen Behandlungen von Kindern zu verbessern. © Panchenko Vladimir - Shutterstock.com
Bundesamt für Gesundheit

Bundesamt für Gesundheit

Mo. 21 Februar 2022

Speichern

BERN  – Die erste Betriebsphase von SwissPedDose, der nationalen Datenbank mit harmonisierten Empfehlungen zur Arzneimitteldosierung bei Kindern, hat die Erwartungen der Gesundheitsfachpersonen erfüllt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG), in dessen Auftrag der Verein SwissPedDose die Datenbank betreibt, wird das Projekt weiterhin finanziell unterstützen.

Die Arzneimitteldosierung bei Kindern ist eine komplexe Aufgabe und für die meisten Fehler in der Pädiatrie verantwortlich. Da es noch nicht genügend speziell für Kinder entwickelte Medikamente gibt, sind die Gesundheitsfachpersonen oft gezwungen, die Verwendungsweise des Arzneimittels aufgrund ihrer praktischen Erfahrung an das Alter und die Körpermasse des Kindes anzupassen. Lange Zeit gab es unter den Gesundheitsfachpersonen keinen Konsens über die Dosierung.

Anwendungssicherheit verbessern

Seit 2013 arbeitet das BAG daher daran, die Sicherheit bei der Anwendung von Arzneimitteln in der Pädiatrie zu verbessern. Im Rahmen eines Pilotprojekts waren die ersten 100 Dosierungsempfehlungen zu 20 Wirkstoffen für Kinder national vereinheitlicht worden. Der zu diesem Zweck gegründete Verein SwissPedDose führt diese Aufgabe seit 2018 weiter. Die Bilanz aus der ersten Betriebsphase zeigt die Bedeutung der Datenbank, die Ende 2021 460 Empfehlungen zu 134 Wirkstoffen bezüglich Indikation, Dosierung und Verabreichung in den Bereichen Infektiologie, Anästhesie, Neonatologie, Intensivmedizin und allgemeine Pädiatrie umfasste.

Datenbank wird weiter ausgebaut

Im Jahr 2022 werden in der zweiten Betriebsphase Dosierungsempfehlungen in den Bereichen Praxispädiatrie, Offizinpharmazie und Psychiatrie hinzukommen. So wird neben der kontinuierlichen Aktualisierung der bereits publizierten Dosierungsempfehlungen die Datenbank weiter ausgebaut.

Der Verein SwissPedDose wurde von den acht Kinderkliniken des Collège A (Aarau, Basel, Bern, Genf, Lausanne, Luzern, St. Gallen, Zürich), von der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie (SGP) und vom Schweizerischen Verein der Amts- und Spitalapotheker (GSASA) gegründet. Er betreibt die Datenbank im Auftrag des BAG, das seinerseits seine Aufgabe als Kontrollbehörde wahrnimmt. Für die Jahre 2018 bis 2025 hat der Bund dem Verein 3,4 Millionen Franken für den Betrieb des Verzeichnisses zugesprochen.

Parallel zum Projekt SwissPedDose hat der Bund weitere Massnahmen getroffen, um die Sicherheit der medikamentösen Behandlungen von Kindern zu verbessern. Das Heilmittelgesetz (HMG) und die Bestimmungen zum geistigen Eigentum sehen nämlich seit 2019 Anreizmassnahmen vor, damit die Pharmaindustrie mehr Kinderarzneimittel entwickelt. Eine Situationsanalyse zu diesen Massnahmen läuft derzeit und wird bis Mitte 2022 vorliegen.

To post a reply please login or register
advertisement
advertisement