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LEIPZIG – In Fachkreisen wird die Molaren-Inzisiven-Hypermineralisation, kurz MIH, derzeit als neue Volkskrankheit bezeichnet. Auch in der Schweiz sind bis zu 20 Prozent der Kinder von der Mineralisationsstörung betroffen. Aber ist das Problem wirklich neu?
Viele Jahre galt Karies als das Problem, wenn es um die Mundgesundheit von Kindern ging. Gegenwärtig ist aber ein ganz anderes Phänomen in aller Munde: MIH. Experten – auch die Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnmedizin – warnen vor der Zunahme. Allein in Deutschland sind bis zu 30 Prozent der Kinder betroffen. In einigen Altersgruppen seien „Kreidezähne“ bereits häufiger anzutreffen als Karies.
Auch Schweizer Zahnärzte weisen vermehrt auf die Problematik hin. Im Moment fehle es zwar noch an konkreten Zahlen, Experten gehen aber davon aus, dass nahezu jedes fünfte Kind von MIH betroffen ist, wie Nau.ch berichtet.
Die Mineralisationsstörung tritt jedoch in sehr unterschiedlichem Umfang auf – von leichten, rein ästhetischen Fällen bis hin zu schwerwiegenden, die mit porösem, fehlendem Zahnschmelz und Schmerzen verbunden sind.
Dass MIH derzeit in den Fokus der Öffentlichkeit gerät, stößt eine längst überfällige Sensibilisierung für das Thema sowohl bei Medizinern als auch Politik und Eltern an. So existiert die Erkrankung bereits viele Jahre, wurde aber kaum beachtet. Problematisch bleibt allerdings, dass die Ursachen bisher ungeklärt und somit wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen schwierig sind.
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