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Fünf Fragen an Cornelia Jäggi-Künzi, langjährige Zentralpräsidentin von Swiss Dental Hygienists

Ende des Jahres endet eine Ära. Cornelia Jäggi-Künzi, eine der bekanntesten Dentalhygienikerinnen der Schweiz, übergibt die Verantwortung für die Verbandsführung an ihre Nachfolgerin. © Dental Tribune Schweiz

SURSEE, SCHWEIZ – Ende des Jahres endet eine Ära. Eine der bekanntesten Dentalhygienikerinnen der Schweiz übergibt die Verantwortung für die Verbandsführung an ihre Nachfolgerin. Dental Tribune Schweiz sprach mit der scheidenden Zentralpräsidentin.

Frau Jäggi-Künzi, zum 40. Swiss Dental Hygienists-Jahreskongress in St. Gallen haben Sie, was die Kongressorganisation anbelangt, den Staffelstab an Jaqueline Boss weitergegeben. Fällt es Ihnen schwer, nach so langer Zeit die Verantwortung abzugeben?
Ja und Nein. Wenn man über 20 Jahre in der Organisation des Jahreskongresses mitgearbeitet und dies mit viel Freude und Herzblut gemacht hat, ist es nicht ganz einfach, die Verantwortung abzugeben. Es ist sehr befriedigend, wenn man miterleben darf, wie ein Anlass immer mehr an Bedeutung gewinnt, die Teilnehmerzahl steigt und auch die Dentalausstellung immer einen höheren Stellenwert erhält. Damit ein Kongress reibungslos funktioniert, muss ein eingespieltes Team sowohl im Vorfeld als auch während und nach dem Kongress immens grosse Arbeit leisten. Der Teamgedanke funktioniert gerade in dieser Arbeitsgruppe sehr und das war für mich selber auch immer Motivation genug, diese Aufgabe mit viel Freude zu meistern. Ich freue mich, dass ich den Kongress bei meiner Nachfolgerin Jacqueline Boss in den richtigen Händen weiss. Frau Boss hat schon bei etlichen Kongressen mitgearbeitet, sie ist die perfekte Person für diese Aufgabe und kann auf ein hoch motiviertes und kompetentes Team zählen. Aus diesem Grunde ist es für mich nicht schwer diese Verantwortung nun abzugeben und ich freue mich, den Kongress 2017 in Genf wieder einmal als „nur Gast“ aus einer ganz anderen Perspektive mitzuerleben.

Der Verband wurde 1975 gegründet. Viele Dentalhygienikerinnen kennen sich schon aus der Zeit ihrer Ausbildung. Ist das neben dem interessanten Wissenschaftsprogramm und der hohen Zahl von Ausstellern das „Geheimrezept“ für den Erfolg der Kongresse, da mehr als die Hälfte der Mitglieder von Swiss Dental Hygienists zu den Anlässen anreist?
Das Geheimnis ist vermutlich eine Kombination. Die Dentalhygienikerinnen sind interessiert an Weiterbildung, wollen sich aber auch über die neusten Produkte der Industrie informieren. Auch der soziale Aspekt, sich zu treffen und auszutauschen, ist ein ganz wichtiger Faktor. Zudem können wir seit Jahren die Kongressgebühren sehr günstig halten, dies auch dank der grossen Industrieausstellung und den Sponsoring-Beiträgen.

1981 datiert Ihren Abschluss als diplomierte Dentalhygienikerin. 2004 wurden Sie zur Dentalhygienikerin des Jahres gewählt. Was hat Sie veranlasst, diesen Beruf zu ergreifen und was reizt Sie noch heute daran?
Es war eigentlich ein reiner Zufall, dass ich Dentalhygienikerin geworden bin. Nach der Matura 1979 hatte ich keine Lust zu studieren, wusste auch nicht recht, was. Ich habe dann per Zufall in einer Zeitschrift einen Artikel über den Beruf der Dentalhygienikerin gelesen.

Dieser neue Beruf, der damals in der Schweiz erst seit 1973 gelernt werden konnte, hat mich interessiert, denn Fächer wie Chemie und Anatomie und das Arbeiten am Menschen haben mir Freude bereitet. Kurzerhand habe ich mich dann an der damaligen Dentalhygiene-Schule in Zürich beworben und 1981 mein Diplom erhalten. Ich arbeite nun seit bald 35 Jahren als Dentalhygienikerin, und dies immer noch mit viel Herzblut. Der Zusammenhang einer guten Mundgesundheit und der Allgemeingesundheit wird immer wichtiger und dies macht unseren Beruf noch spannender.

Vom 23. bis 25. Juni 2016 ist die Schweiz Gastgeber für das 20th International Symposium on Dental Hygiene. Sie und Ihr Team stecken mitten in den Vorbereitungen zu diesem Anlass, zu dem ca. 2’000 Kolleginnen aus aller Welt in Basel erwartet werden. Ein wahres Grossereignis – worauf freuen Sie sich am meisten?
Ja, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wir freuen uns sehr, dass wir das aller drei Jahre stattfindende International Symposium on Dental Hygiene in der Schweiz in Basel organisieren dürfen. Es wird ein einmaliges Event mit sehr vielen Höhepunkten werden. Ich freue mich auf das spannende, vielfältige und sehr attraktive wissenschaftliche Programm mit namhaften Referenten aus dem In- und Ausland. Auch die sehr grosse Dentalausstellung wird ein Highlight werden. Über
50 Firmen haben sich bereits mit sehr grossen Ständen angemeldet. Emotionale Höhepunkte werden die Opening und Closing Ceremony sein, mit vielen Überraschungseffekten. Ebenfalls freue ich mich sehr auf das Galadiner, welches im legendären St. Jakob-Park, dem grössten Fussballstadion der Schweiz, stattfinden wird. Hier werden wir den Gästen aus dem In- und Ausland die Schweiz mit Brauchtum und mit modernen Klängen und viel Herzlichkeit näherbringen.

Was sind Ihre persönlichen Pläne für die Zeit danach?
Ich werde im November 2016 als Zentralpräsidentin von Swiss Dental Hygienists abtreten. Es waren zwölf interessante, aber auch sehr arbeitsintensive Jahre, und ich freue mich auf mehr Zeit mit meinem Ehemann, meiner Familie und Freunden. Auch der Gedanke, mal wieder Zeit zu haben einen guten Krimi zu lesen und nicht immer nur Fachliteratur zu studieren, gefällt mir. Ich freue mich auf das Reisen: Es ist eine Passion von mir, neue Länder, neue Kulturen kennenzulernen. Dies bereichert das Leben, aber man wird sich auch immer wieder bewusst, wie schön wir es hier in unserem Land haben.

Neben dem lachenden wird es sicher für mich auch ein weinendes Auge geben. Ich werde all die Menschen vermissen, mit denen ich in den letzten Jahren sehr intensiv zusammengearbeitet habe. Viele Freundschaften haben sich daraus entwickelt. Aber ich freue mich auch, die Verantwortung abgeben zu dürfen und neuen Persönlichkeiten die Führung von Swiss Dental Hygienists anzuvertrauen. 

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