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Lebenslang gesunde Zahnimplantate - Wunsch oder Wirklichkeit?

Entzündungen am Implantat oder deren Verlust könnten bald der Vergangenheit angehören. © Peakstock - Shutterstock.com
Mundgesundheitsstiftung

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Mo. 7 November 2022

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SOLINGEN – Schmerzhafte Komplikationen und Entzündungen bei Zahnimplantaten oder gar der Verlust der eigenen Zähne könnten bald der Vergangenheit angehören, so die Experten und Expertinnen der 7. Internationalen Konferenz zur oralen Gesundheit auf Schloss Bensberg. Moderne Standards in der Diagnostik und eine individuelle Prävention verhindern Schäden, bevor diese entstehen und helfen außerdem dabei, Kosten zu sparen.

Implantate - eine Lösung fürs Leben?

Eine schwedische Studie zeigt, dass sich bei 66% aller Implantate innerhalb der ersten neun Jahre (oft unbemerkt) riskante Entzündungen entwickeln. Bleiben diese unbehandelt, erleiden 25 % der Patienten mit Zahnimplantat einen Knochenabbau. Die Folge sind teure und schmerzhafte Behandlungen oder sogar der Verlust der Implantate. (1)

Ein Blick in die Kristallkugel - Schäden zwei Jahre früher erkennen

Entzündungen am Implantat oder deren Verlust könnten bald der Vergangenheit angehören. Ein neuartiger Speicheltest misst die Aktivität eines Enzyms, das für Abbauprozesse verantwortlich ist. Mit einer Genauigkeit von 94% ermittelt dieser sogenannte aMMP-8 Test die schädliche Aktivität schon zwei Jahre bevor Schäden erkennbar werden. Die gefürchtete Periimplantitis (Entzündung am Implantat) wird frühzeitig erkennbar und vor allem behandelbar. Die Autoren der Langzeitstudie sprechen deshalb von dem Test als "Kristallkugel der Implantologie". (2)

Diagnostik und Prävention sparen bis zu 10.000 EUR

Zahnmediziner der Universität Marburg haben den Einfluss des Speicheltests in Kombination mit gezielter Prävention in einer gesundheitsökonomischen Studie untersucht. Sie fanden heraus, dass schmerzhafter Knochenaufbau oder der Verlust von Implantaten vermeidbar werden und sowohl Patient*innen, als auch Versicherer im Schnitt mehr als 10.000EUR sparen können. (3)

Verbände und Versicherer fordern und fördern die neuen Standards

Die Ergebnisse sind so überzeugend, dass auch der Deutsche Zahnärzteverband (DZV) empfiehlt, die Gesundheit der Implantate ein- bis zweimal jährlich mit dem aMMP-8 Test überprüfen zu lassen. (4)

Im Bereich der Zahnzusatzversicherungen gibt es den ersten Tarif (PZR Flatrate Premium), der den Fokus klar auf die Prävention legt und die Kosten des aMMP-8 Test übernimmt. Denn Vorsorge ist günstiger als Ersatz - dafür steht das Motto Care statt Repair. (5)

  1. Derks, J., et al., Effectiveness of implant therapy analyzed in a swedish population: prevalence of peri-implantitis. Journal of Dental Research, 2016. 95(1): p. 43-49.
  2. Guarnieri et al., Correlation between Peri-Implant Marginal Bone Loss Progression and Peri-Implant Sulcular Fluid Levels of Metalloproteinase-8. J Pers Med, 2022. 12(1):58.
  3. Frankenberger, R. et al., Health economic potential of oral aMMP-8 biomarker diagnostics for personalized prevention of periodontal and peri-implant diseases, Journal of Pharmaceutical Health Service Research, 2022. 13(2).
  4. Brandl-Riedl, A., Deutscher Zahnärzte Verband e.V., Neue Studienergebnisse: aMMP-8-Früherkennungsdiagnostik macht Zahnimplantate jetzt noch sicherer. 17.02.2022 2022-02-17_DZV_Pressemitteilung.pdf (dzv-netz.de)

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