ZÜRICH – Prof. Dr. Ivo Krejci referierte an einer msd-forum-Veranstaltung am 3. Dezember im Zürcher Marriott-Hotel. An den Beginn seines Vortrages stellte er das eher trockene Thema, das er aber äusserst spannend vermittelte: Theoretische Betrachtungen zur Lichtpolymerisation.
Es gibt über 2.000 wissenschaftliche Artikel zu diesem Thema – er empfahl den Zuhörern unter www.pubmed.com die Stichwörter „light curing“ oder „light polymerisation“ einzugeben – wobei eines immer wieder auftaucht: Lichtpolymerisation ist sehr häufig defizitär, dies ist jedoch klinisch nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Ein kritischer Punkt für alle Polymerisationslampen ist eine ausreichende Energiedosis – oft wird Leistung und Energie verwechselt. Diese wird in Joules (Energie) angegeben und entspricht der Wattzahl (Leistung) pro Sekunde, bezogen auf die Fläche in cm2. So ist heute allgemein akzeptiert, dass zur Lichtpolymerisation etwa 16 Joules/cm2 nötig sind, d.h. 20 Sekunden bei 800 mW, 10 Sekunden bei 1.600 mW. Nach den Grundlagen stieg Prof. Krejci in die praktische Anwendung der Polymerisationslampen nach heutigem Wissensstand ein.
Polymerisationslampen der dritten Generation
Aber leider ist Polymerisation nicht beliebig verkürzbar, da die chemische Reaktion Zeit braucht. Ebenfalls spielt die Durchhärtungstiefe eine Rolle. Dabei ist auch entscheidend, dass die Polymerisationsleuchte absolut ruhig gehalten sowie ein perfektes Lichtspektrum emittiert wird. Dabei ist auch der Einfluss der Kompositopazität (Farbpigmente) zu berücksichtigen. So empfiehlt der Referent eine Sicherheitsmarge, die auch bei Lampen mit hoher Energie bei einer Härtezeit von 20 Sekunden liegt. Die Polymerisationslampen der neusten (3.) Generation regen nicht nur den Standardfotoinitiator Kampherchinon an, sondern auch weitere Photoinitiatoren, die heute mehr und mehr in Gebrauch kommen, um die Eigenschaften des Komposits zu verbessern. Diese neuen LED-Leuchten sind nach Ansicht des Referenten allen anderen Härtelampen überlegen, vor allen Dingen dann, wenn diese eine gute Lichtbündelung (Kollimation) zeigen. Hier gibt es leider grosse Unterschiede und die Lampen mit Glaslichtleiter zeigen da keine optimalen Werte. Stabförmige LED-Leuchten mit einem guten Linsensystem sind hier deutlich überlegen und weisen auch noch andere Vorteile auf, die da wären: Besseres Handling und ein besserer Zugang.
Weiterhin haben Härteleuchten mit integriertem Akku, die aber auch direkt angeschlossen werden können, viele praktische Vorteile, aber auch eine Reihe von Nachteilen, die einen Einfluss auf die Qualität der Lichthärtung haben können.
Die perfekte Fissurenversiegelung
Prof. Krejci empfiehlt, auf die klassische Fissurenversiegelung mit dünnfliessenden Fissurenversieglern zu verzichten. Für ihn sind Fissurenversiegelungen kleine Füllungen, die entsprechend sorgfältig durchgeführt und mit entsprechenden Komposits verschlossen werden sollten. „Eine Fissurenversiegelung ist nur dann sinnvoll, wenn sie perfekt gemacht wird“, betonte der Referent. Generell konnte Prof. Krejci zeigen, dass fliessfähige Komposits deutlich stärker schrumpfen, immer noch zu viel Stress generieren und deshalb obsolet sind. Als Möglichkeit, die Fliessfähigkeit der hochgefüllten Komposits zu verbessern, empfiehlt er, diese vor der Applikation zu erwärmen.
Praktische Demonstrationen am Modell
Der Vortrag war gespickt mit praktischen Informationen. Im Rahmen einer praktischen Demonstration zeigte Prof. Krejci am Modell einige Tipps und Tricks zur Matrizentechnik bei tiefliegenden approximalen Kavitäten. Auch grössere Rekonstruktionen im Seitenzahnbereich können mit adhäsiv verankerten Kompositrestaurationen ausgeführt werden. Auch bei den indirekt hergestellten Restaurationen konnten Langzeitstudien zeigen, dass die Kompositrekonstruktionen den keramischen Rekonstruktionen nicht unterlegen sind.
Ein rundherum spannender Fortbildungsabend, gespickt mit Wissenschaft, praktischen Empfehlungen und einem echten State of the Art Update zum Thema.
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