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Neue Plattform entlastet Spitäler von mehrfachen Erhebungen

Der Bundesrat will Datenbewirtschaftung durch Mehrfachnutzung von Daten einfacher machen. (© miss irine – stock.adobe.com/KI-generiert)
Bundesamt für Statistik

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Mo. 8 September 2025

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Neuchâtel – Das Bundesamt für Statistik hat gemeinsam mit Spitälern, Kantonen, Versicherern sowie weiteren Partnern die kollaborative Plattform SpiGes geschaffen. Diese hat zum Ziel, den administrativen Aufwand der Spitäler bei der Datenlieferung zu reduzieren.

Bislang mussten Spitäler ihre Daten - etwa für Statistik, Steuerung, Qualitätskontrolle, kantonale Spitalplanungen, Tarifverhandlungen und Tarifsystementwicklung - in separaten Erhebungen an unterschiedliche Empfänger liefern. Dies soll künftig nur noch einmal geschehen («Once-Only-Prinzip»).

Der Bundesrat will die Datenbewirtschaftung der öffentlichen Hand durch die Mehrfachnutzung von Daten einfacher und effizienter machen: Personen und Unternehmen sollen den Behörden bestimmte Angaben nur noch einmal melden müssen. Dies soll auch für die Spitäler gelten. Denn heute liefern sie dem Bund einerseits Daten für statistische wie administrative Zwecke. Parallel dazu werden andererseits beinahe identische Daten im Rahmen der Tarifverhandlungen zwischen den Tarifpartnern und den Kantonen ausgetauscht.

Dies soll sich mit SpiGes nun ändern: Spitäler sollen nur noch einmal einen Datensatz auf die kollaborative Plattform stellen, der dann je nach gesetzlichem Auftrag von mehreren Organisationen genutzt werden kann. Gemeinsam mit den Partnern hat das BFS Inhalte, Qualitätschecks, Abläufe und Fristen sowie Liefereinheiten (Unternehmen, Spital oder Standort) abgestimmt. Die neue Lösung SpiGes ersetzt damit seit diesem Jahr die medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS). Per Mitte August haben 382 der 386 stationären Spitalstandorte ihre Daten via Plattform hochgeladen, was einem Anteil von 99% entspricht.

Alles auf einer Plattform

Damit die Daten für unterschiedliche Zwecke genutzt werden können, müssen sie durch die späteren Datennutzer geprüft werden. Eine rein automatisierte Prüfung reicht nicht aus, da die Daten essenziell sind, z.B. für die Bestimmung der Spitaltarife, über die jährlich dutzende Milliarden Franken abgerechnet werden. Damit die Beteiligten die Daten auch manuell prüfen können, bietet die Plattform effiziente Möglichkeiten zur kollaborativen Datenprüfung. Inhaltliche Unklarheiten können so von den involvierten Stakeholdern (Spitäler, Kantone, Versicherern und weiteren Partnern) in einem thematischen Chat geklärt werden. Rückfragen entfallen und die Datenqualität wird nachvollziehbar und transparent.

Das BFS hat erste Daten für die Nutzung zu den Verwendungszwecken im August auf der Plattform zur Verfügung gestellt. Weiter fördert es die Transparenz, indem es im April 2025 erstmals eine Liste der Spitalbetriebe publiziert hat und die Definitionen und Variablen von SpiGes auf der Interoperabilitätsplattform I14Y.admin.ch bereitstellt.

Weiterentwicklung und Optimierung

Das BFS wird die SpiGes-Plattform fortlaufend optimieren und weiterentwickeln. Sowohl zusätzliche Funktionalitäten wie Nutzer werden in den folgenden Jahren integriert. Ab den Daten 2025 können die User die ITAR_K®-Datei für die Tarifbestimmung und die Wirtschaftlichkeitsprüfung direkt von der SpiGes Plattform herunterladen. Weiter plant das BFS die Erhebung der Patientendaten spitalambulant (PSA) und später diejenige der Strukturdaten der Krankenhausstatistik (KS) auf die SpiGes Plattform zu überführen.

Wichtiger Meilenstein

Das Projekt SpiGes wurde als Teil des nationalen Programms zur effizienteren Datenbewirtschaftung (NaDB) gestartet und nun ins nationale Programm DigiSanté zur Förderung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen überführt. Mit der Einführung von SpiGes Anfang 2025 hat das BFS einen wichtigen Meilenstein für die Digitalisierung und Modernisierung des Schweizer Gesundheitswesens gesetzt. Die Plattform zeigt, wie Gesundheitsdaten effizient erhoben und genutzt werden können und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung. Damit ist SpiGes bereits im ersten Umsetzungsjahr von DigiSanté ein besonders sichtbares Projekt: Es macht deutlich, wie die Akteure gemeinsam die Digitalisierung im Gesundheitswesen umsetzen. Ebenfalls unterstützt wurde das Projekt durch den Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI) der Bundeskanzlei sowie durch die Digitale Verwaltung Schweiz DVS.

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