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Senioren mit höherer Ausbildung sind gesünder

Je nach sozialem Status gibt es in punkto Gesundheit starke Ungleichheiten im Alter. © George Rudy - Shutterstock.com
Bundesamt für Statistik

Bundesamt für Statistik

Mo. 24 Februar 2020

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NEUENBURG - Soziale Ungleichheiten wirken sich auch im Alter auf die Gesundheit aus. Personen ab 55 Jahren mit einer Tertiärausbildung weisen einen besseren allgemeinen Gesundheitszustand und ein besseres Gesundheitsverhalten auf als Personen ohne nachobligatorische Ausbildung. Dies sind einige Ergebnisse aus der neuen Publikation des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Mit steigendem Bildungsniveau wächst auch der Anteil Personen, die ihren Gesundheitszustand als (sehr) gut einschätzen. So belief sich dieser Anteil 2017 bei den Senioren ohne nachobligatorische Ausbildung auf 59, bei jenen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II auf 76 und bei jenen mit einer Tertiärausbildung auf 84 Prozent. Diese Unterschiede verschwinden mit zunehmendem Alter nicht, obwohl der Anteil der Personen mit einem guten Gesundheitszustand insgesamt sinkt.

Auch bei den psychosozialen Ressourcen, die als Schutzfaktor für die Gesundheit dienen, ist ein sozialer Gradient zu beobachten. Personen ab 55 Jahren mit einer Tertiärausbildung erhalten häufiger starke soziale Unterstützung als Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II oder ohne nachobligatorische Ausbildung. Sie schätzen zudem ihr Vitalitätsniveau häufiger als hoch ein und haben häufiger eine starke Kontrollüberzeugung.

Besseres Gesundheitsverhalten bei Frauen mit Tertiärabschluss

Gesundheitsförderliche Verhaltensweisen wie gesunde Ernährung, körperliche Aktivität oder Nichtrauchen sind bis ins hohe Alter abhängig vom Bildungsniveau. Die Unterschiede sind bei den Frauen ausgeprägter als bei den Männern. Auch bezüglich der psychosozialen Ressourcen bestehen bei den Frauen grosse Unterschiede nach Bildungsniveau. Frauen ab 55 Jahren mit einem Abschluss auf Tertiärstufe verfügen im Vergleich zu gleichaltrigen Frauen ohne nachobligatorische Ausbildung häufiger über eine starke Resilienz, d.h. über die Fähigkeit, Widrigkeiten im Leben zu meistern. Bei den Männern sind diese Unterschiede nicht zu beobachten.

Frauen ab 55 Jahren mit Tertiärausbildung sind körperlich aktiver als jene ohne nachobligatorische Ausbildung. Bei den Männern sind vergleichbare Anteile festzustellen.[content-banner]

Weniger risikoreiche Verhaltensweisen bei gut ausgebildeten Männern

Bei den Männern sind grosse Unterschiede beim Risikoverhalten zu beobachten. Männer ab 55 Jahren mit einer Tertiärausbildung haben seltener einen chronisch risikoreichen Alkoholkonsum und sind nahezu halb so oft adipös.

Auch der Anteil der Raucher ist bei den Männern zwischen 55 und 64 Jahren mit einem Abschluss auf Tertiärstufe geringer als bei jenen ohne nachobligatorische Ausbildung (24 gegenüber 40 Prozent). Umgekehrt wollen Raucher ab 55 Jahren mit Tertiärabschluss den Tabakkonsum seltener aufgeben als Männer ohne nachobligatorische Ausbildung (33 gegenüber 61 Prozent).

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