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Stress am Arbeitsplatz: immer mehr Schweizer betroffen

Stress gehört zu den am stärksten zugenommenen psychosozialen Risiken. © Lia Koltyrina - shutterstock.com
Bundesamt für Statistik

Bundesamt für Statistik

Mo. 23 September 2019

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NEUCHÂTEL - Das sind die Ergebnisse aus der jüngsten Publikation des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Stress wird in der Arbeitswelt immer mehr zur Belastung. 2017 waren 50 Prozent der Erwerbstätigen an ihrem Arbeitsplatz von mindestens drei der insgesamt neun Typen psychosozialer Risiken betroffen. Dies entspricht einer Zunahme von vier Prozentpunkten im Vergleich zu 2012. Psychosoziale Belastungen sind arbeitsorganisatorisch bedingt und entstehen unter anderem durch hohen Zeitdruck, geringen Gestaltungsspielraum, fehlende Unterstützung durch Vorgesetzte oder Mitarbeitende, Diskriminierung oder Gewalt sowie Angst um den Arbeitsplatz und Stress.

Der Anteil Personen, die bei der Arbeit meistens oder immer unter Stress stehen, ist sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern von 18 Prozent im Jahr 2012 auf 21 Prozent im Jahr 2017 gestiegen. Damit gehört Stress zu den psychosozialen Risiken, die am stärksten zugenommen haben. Besonders deutlich war der Anstieg bei den Erwerbstätigen unter 30 Jahren (von 19 auf 25 Prozent) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (von 18 auf 23 Prozent).

Burn-out-Risiko

Knapp die Hälfte der sehr oft gestressten Personen fühlt sich bei der Arbeit emotional erschöpft. Die emotionale Erschöpfung gilt als Zeichen für ein hohes Burn-out-Risiko und steht in Verbindung mit einem weniger guten Gesundheitszustand. Emotional verbrauchte Personen weisen sechsmal häufiger Anzeichen einer mittelschweren bis schweren Depression auf als solche, die sich emotional nicht verbraucht fühlen (24 gegenüber vier Prozent).

Einfluss auf die Gesundheit

2017 beurteilten zwölf Prozent der Personen, die mindestens drei physischen Risiken ausgesetzt sind, und elf Prozent der Personen, die unter mindestens drei Typen psychosozialer Risiken leiden, ihren Gesundheitszustand als mittelmässig oder (sehr) schlecht. Bei Personen, die weniger häufig mit diesen Risiken konfrontiert sind, beträgt dieser Anteil lediglich sechs Prozent. Werden alle Arbeitsbedingungen und soziodemografischen Merkmale  berücksichtigt,  wirken  sich neben Stress drei weitere Umstände negativ auf die Gesundheit aus: schmerzhafte oder ermüdende Körperhaltungen, Angst um den Arbeitsplatz sowie emotionale Beanspruchungen wie beispielsweise die Unterdrückung von Gefühlen.

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