DRESDEN – Ängsten und Phobien mit Vermeidungsstrategien zu begegnen, ist nicht ungewöhnlich. Im Fall der Zahnarztangst könnte sich dieses Verhalten allerdings negativ auf die Mundgesundheit auswirken. Ob dem so ist, haben nun Forscher untersucht.
Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden haben hierfür innerhalb von drei Jahren von 1.549 Patienten Daten gesammelt. Die Patienten, die sich für die Teilnahme bereit erklärten, waren zwischen 18 und 88 Jahre alt und zu 56 Prozent weiblich. Wie stark ihre Zahnarztangst ausgeprägt ist, sollten sie via Fragebogen einschätzen.
Die Beurteilung ihrer Mundgesundheit erfolgte entweder mithilfe des DMF-T-(decayed, missing, filled tooth) oder DMF-S-(decayed, missing, filled surfaces)Indexes. Der DMF-T erfasst jeden Zahn nur einmalig, der DMF-S zählt hingegen kariöse Läsionen an Approximal-/Glattflächen zusammen.
Wie sich herausstellte, war die Auswertung mit dem DMF-T-Index weniger aussagekräftig. Anhand der DMF-S-Daten konnten die Forscher hingegen einen signifikanten Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und Zahnarztangst ausmachen. Je höher die Angst der Patienten, umso höher war im Durchschnitt die Zahl der zerstörten und fehlenden Zahnoberflächen. Die Zahl der gefüllten Zähne konnte jedoch nicht mit Angst in Verbindung gebracht werden.
Das lässt den Schluss zu, dass Angstpatienten den Zahnarztbesuch zu lange hinauszögern, sodass kariöse Zähne unter Umständen nicht mehr zu retten sind. Die Forscher geben zudem zu bedenken, dass extreme Angstpatienten in der Studie womöglich gar nicht erfasst wurden, da eine Studienteilnahme sie noch mehr Überwindung gekostet hätte bzw. sie sich Behandlungen komplett entziehen.
Die Ergebnisse der Studie sind im Journal Head & Face Medicine erschienen.
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