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Zahnmediziner belegen Zuverlässigkeit von Implantaten

Der histologische Schnitt (links) zeigt ein im Gewebe eingeheiltes Titanimplantat mit einer Implantatkrone. Für die Studie wurden Patienten untersucht, denen Implantate des Herstellers Straumann eingesetzt worden waren (rechts). (Bilder: Universität Bern; Straumann)
Universität Bern

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Do. 20 Dezember 2012

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BERN – Forschende der Zahnmedizinischen Kliniken (ZMK) Bern haben in einer umfangreichen Langzeitstudie gezeigt, dass bei der Routinebehandlung mit Zahnimplantaten kaum Komplikationen auftreten. Das Risiko für Infektionen und Implantatversagen ist so gering, dass für Patienten kein Grund zur Sorge besteht.

Zahnimplantate bedeuten für Patienten eine grosse Hilfe: Sie stellen nach einem Zahnverlust die Kaufunktion und die Ästhetik wieder her und sind zahnschonender als Brücken, für die ein Teil der gesunden Zahnsubstanz abgeschliffen werden muss. Grosse Entwicklungsschritte in der Implantologie erfolgten ab Mitte der 1980er und bis Ende der 1990er Jahre, seither kann von einer Routinephase gesprochen werden.

Um zu prüfen, wie zuverlässig diese Zahnimplantate sind, hat eine Forschergruppe der ZMK eine Langzeitstudie durchgeführt. Diese Studie zeigte, dass Behandlungen mit Zahnimplantaten eine hohe Zuverlässigkeit mit einer geringen Komplikationsrate aufweisen.

Die Studie mit einer Laufzeit von zehn Jahren umfasste mehr als 300 „teilbezahnte“ Patienten, bei denen Ende der 90er Jahre einzelne oder mehrere Zähne durch insgesamt 511 Implantate ersetzt worden waren. Dabei wurden Titanimplantate mit einer damals neuen mikrorauen Oberfläche verwendet, die noch heute eingesetzt werden.

Die Nachkontrolle dieser Patienten ergab, dass über diese Zeit lediglich sechs Implantate nicht gehalten hatten, was einer Verlustrate von 1.2 Prozent entspricht. Weitere 1.8 Prozent der Implantate zeigten während dieses Zeitraums eine biologische Komplikation in Form einer Infektion.

„Die Resultate haben unsere bereits optimistischen Erwartungen übertroffen“, erklärte Daniel Buser, Direktor der Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie, der mit Giovanni Salvi, stellvertretender Direktor der Klinik für Parodontologie, und Urs Brägger, Leiter der Abteilung für Kronen- und Brückenprothetik, die Studie durchgeführt hatte. „Solche Kennzahlen sind für uns wichtig, damit wir den Patienten die Risiken darlegen können.“

Der Zahnmediziner betont, dass die Studie unter strikten Bedingungen durchgeführt worden sei, da nur evidenzbasierte Behandlungsmethoden zur Anwendung kamen, wissenschaftlich gut dokumentierte Implantate verwendet wurden und die meisten Patienten eine gute Mundhygiene betrieben sowie regelmässig mit Dentalhygienekontrollen betreut wurden. Zudem waren die involvierten Implantat-Chirurgen gut ausgebildet und wiesen eine grosse klinische Erfahrung auf. „Dies sind alles begünstigende Faktoren für gute Langzeitergebnisse von Zahnimplantaten“, so Buser.

Die Studie wurde in der Dezember-Ausgabe des Magazins Clinical Implant Dentistry and Related Research veröffentlicht.

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