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BERN – Der Frauenanteil unter der in der Schweiz berufstätigen Ärzteschaft ist auch 2014 angestiegen. Dieser Trend beeinflusst u.a. die Entwicklung der Altersstruktur und des Arbeitspensums. Der Anteil an Medizinalpersonen mit einem ausländischen Arztdiplom nahm ebenfalls zu: Beinahe jeder dritte Arzt stammt inzwischen aus dem Ausland.
Um diesem Wandel gerecht zu werden und längerfristig die medizinische Versorgung in der Schweiz sicherstellen zu können, sind deshalb Massnahmen wie die weitere Erhöhung von Studienplätzen sowie die Schaffung attraktiver Lebens- und Arbeitsbedingungen auch für Teilzeit-Arbeitende und Wiedereinsteigende notwendig. 2014 waren 34’348 Ärzte in der Schweiz berufstätig. Dies sind 1’106 mehr als im Vorjahr. Die Zunahme der Ärztezahl ist hauptsächlich den Frauen zu verdanken. Obwohl die Männer mit 60,4 Prozent immer noch in der Überzahl sind, steigt der Frauenanteil in den vergangenen Jahren kontinuierlich an.
Dieser Trend wirkt sich auch auf die Altersstruktur der Ärzteschaft aus: In der Altersklasse unter 35 Jahre sind Frauen deutlich in der Überzahl. Ab 40 Jahre sind dann wieder mehr Männer als Frauen berufstätig. Es ist aber davon auszugehen, dass sich der wachsende Frauenanteil künftig noch stärker in der Altersstruktur widerspiegeln wird. Die Ärztinnen prägen auch die Entwicklungen im Arbeitspensum – im ambulanten Sektor bevorzugen sie vermehrt Teilzeitarbeit, im stationären Sektor ist Teilzeitarbeit dagegen weniger verbreitet.
Geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen auch in der ausgeübten ärztlichen Funktion. Einzig auf der Stufe der Assistenzärzte überwiegt mit 57,4 Prozent der Frauenanteil, danach nimmt er kontinuierlich ab: von 43,7 Prozent bei den Oberärzten über 22,4 Prozent bei den leitenden Ärzten bis hin zu lediglich 10,9 Prozent bei den Chefärzten.
Um den steigenden Frauenanteil in der Ärzteschaft und die damit zu erwartende grössere Nachfrage nach Teilzeitarbeit gerecht zu werden, sind neue Arbeitszeitmodelle zu schaffen. Ausschlaggebend ist hier die verbindliche und koordinierte Zusammenarbeit zwischen den Leistungserbringern innerhalb eines Fachgebiets, aber auch interdisziplinär und interprofessionell.
Neben dem Frauenanteil ist auch der Anteil der Ärzteschaft mit einem ausländischen Arztdiplom 2014 gestiegen – von 29,1 auf 30,5 Prozent. Damit stammt mit 10’478 Personen fast ein Drittel der in der Schweiz berufstätigen Ärzte aus dem Ausland.
Die grosse Mehrheit der ausländischen Medizinalpersonen stammt aus den Nachbarländern, wobei Deutschland allein die Hälfte stellt (5’972 von 10’478). Das macht deutlich, dass das hohe Niveau der medizinischen Versorgung in der Schweiz einzig dank dem ausländischen Fachpersonal aufrechterhalten werden kann.
Dies erfordert Massnahmen auf politischer Ebene, wie beispielsweise die weitere Erhöhung von Medizinstudienplätzen. Um die medizinische Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft sicherzustellen, sind jährlich rund 1’300 Abschlüsse notwendig.
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