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Gütesiegel geplant

Johannes Eschmann, Dental Tribune

Johannes Eschmann, Dental Tribune

Fr. 19 Februar 2010

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ZÜRICH – Welche Schallzahnbürste sollte der Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin empfehlen? Eine Antwort auf diese Frage sucht eine Arbeitsgruppe.

Die Gruppe besteht aus Prof. Dr. Thomas N. Imfeld, und Prof. Dr. Ulrich P. Saxer sowie die Dres. med. dent. Hubertus van Waes und Claudia M. Saxer. Dazu soll ein Gütesiegel entwickelt werden, welches die  Arbeitsgruppe zusammen mit der ETH Zürich entwickelt. Damit erhalten die Konsumenten mehr Sicherheit  bei der Wahl ihrer Schallzahnbürste und fördern somit gleichzeitig ihre Zahngesundheit. Das Thema wurde an einer Presskonferenz am 26. November in Zürich vorgestellt und mit Kurzreferaten erklärt.

Wer seine Zähne mit einer elektrischen Schallzahnbürste putzt, reinigt diese am effizientesten. Doch nicht  alle Zahnbürsten entwickeln den erforderlichen hydrodynamischen Effekt zur Beseitigung des Biofilms. Wichtig dabei ist, so Prof. Imfeld, dass der Schaum durch die Zahnzwischenräume gepresst wird. Nicht alle Systeme erreichen diesen Effekt. Dies wurde in Laborversuchen nachgewiesen. Dieser hydrodynamische
Effekt trägt den Biofilm auch an Stellen ab, die sonst mit der Handzahnbürste nicht erreicht werden, also in  den Zahnzwischenräumen und bei kleinen Taschen. Dadurch wird eine messbare Reduktion pathogener Keime erreicht.

Dr. van Waes zeigte Beispiele gut und schlecht geputzter Zähne bei Kindern. Gut instruierte Kinder  kommen mit Schallzahnbürsten bestens zurecht, zum Beispiel mit einer Sonicare For Kids, die jeder  Kinderhandzahnbürste überlegen ist. Ausgestattet mit einer Timerfunktion und Musiktönen, die  angeben, wann der nächste Putzbereich dran ist, macht es selbst 4-Jährigen Spass, ihre Zähne zu putzen. Fazit: Für  Kinder sind Schallzahnbürsten besonders geeignet, vor allem Modelle, die mit einer 3-Kopf-Bürste  gleichzeitig die Kau- sowie die Innen- und Aussenflächen der Zähne reinigen.

Biofilm und Entzündung – Prof. Saxer belegte eindrücklich die Folgen von Parodontitis. Die ständige Belastung des Körpers durch Bakterien schädigt die Gefässe. Wenn diese dann auch noch in den  Körper gelangen, befallen sie zuerst Schwachstellen, wie zum Beispiel ein künstliches Hüftgelenk. Dazu  erden demnächst neue Studien veröffentlicht. Nach Prof. Saxer ist die Schallzahnbürste nicht nur schonend, sondern auch intensiv vorbeugend. Für Menschen mit beginnender Parodontitis, dentalen Implantaten, Rekonstruktionen oder freien Zahnhälsen ist der Gebrauch einer Schallzahnbürste dringend indiziert.

Eine rege Diskussion entspann sich an der Frage von Ueli Breitschmid, ob es dann überhaupt noch Interdentalbürsten braucht? „Gerade bei Paropatienten“, so Prof. Imfeld, „sind die Interdentalbürsten  nicht zu ersetzen“ und: „Rüeblireste“ würden durch eine Schallzahnbürste nicht entfernt. Seine Regel:  Zuerst mit einer Interdentalbürste, ohne Zahnpaste, notabene, die Zahnzwischenräume reinigen, erst  dann mit der Schallzahnbürste die Reinigung fortsetzen. Vorerst empfiehlt die Arbeitsgruppe folgende  Modelle: Philips Sonicare, Waterpik Sensonic, Braun Sonic Complete und Panasonic EW-DL-40.

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