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Krankenkassen: Wechselbereitschaft der Schweizer steigt

Wechselbereitschaft der Schweizer Krankenkassenversicherten steigt. (Bild: Martin Rettenberger – stock.adobe.com)
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Mo. 26 August 2024

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Lausanne – Ein Drittel der Schweizer Bevölkerung beabsichtigt, bis 2025 die Krankenkasse zu wechseln. 2024 haben 17 Prozent der Versicherten in der Schweiz die Krankenkasse gewechselt. Angesichts der für 2025 angekündigten weiteren starken Erhöhung erwägen 32 Prozent der Schweizer Bevölkerung, zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Gleichzeitig gewinnt die Idee einer Einheitskasse immer mehr an Attraktivität und erhält 76 Prozent Zustimmung.

Seit 2009 bietet das Online-Vergleichsportal bonus.ch der Schweizer Bevölkerung jährlich die Möglichkeit, sich zum Thema Krankenversicherung zu äussern. Im Mai 2024 haben mehr als 4'000 Personen an der Zufriedenheitsumfrage teilgenommen und ihren Versicherer in folgenden Punkten benotet: Prämienerhöhung, Klarheit der übermittelten Informationen, Bearbeitung der Leistungen und Kundenservice. Die Antworten wurden in Noten zwischen 1 und 6 umgewandelt, wobei 6 die beste Note ist.

2023, als die Krankenkassenprämien im Durchschnitt um 6.6 Prozent stiegen, wechselten nicht weniger als 19 Prozent der Schweizer Bevölkerung zu einer neuen Krankenkasse. In diesem Jahr, trotz eines historischen Anstiegs von 8.7 Prozent sank die Anzahl der Personen, die zu einem anderen Anbieter wechselten, auf 17 Prozent.

Der höchste Prozentsatz der Wechsler wurde in der Westschweiz (20 Prozent) verzeichnet, während sie in der Deutschschweiz 16 Prozent betrug. Das Tessin war der Kanton, der am stärksten von der Prämienerhöhung 2024 betroffen war, mit einer durchschnittlichen Erhöhung von 10.5 Prozent. Es sind jedoch nur knapp 12 Prozent der Versicherten, die sich für eine neue Krankenkasse entschieden haben.

Seit vielen Jahren bestätigt sich die folgende Feststellung: Die Treue zu einer Krankenkasse wird stark von der Prämienentwicklung beeinflusst. So geben 83 Prozent der Internetnutzer.innen von bonus.ch, die eine Krankenversicherungsofferte angefordert haben, als Hauptgrund für ihre Offertenanfrage den Wunsch an, bei ihrer Prämie zu sparen. Nur 5 Prozent haben dies aus Gründen der Unzufriedenheit getan.

Als im Mai dieses Jahres mehr als 4'000 Personen auf die Umfrage von bonus.ch antworteten, lag die geschätzte Prämienerhöhung zwischen 5 Prozent und 7 Prozent. Auf der Grundlage dieser Prognose wurden die Umfrageteilnehmer.innen befragt, ob sie beabsichtigten ihre Krankenversicherung zu wechseln oder nicht. Das Ergebnis: 32 Prozent der Befragten planen eine Kündigung und einen Wechsel zu einem anderen Anbieter für 2025.

Während in der Westschweiz (40 Prozent) und in der italienischen Schweiz (39 Prozent) ein deutlicher Wunsch nach einem Wechsel besteht, ist dies in der Deutschschweiz nicht der Fall, wo nur 23 Prozent einen Wechsel zu einem anderen Gesundheitsdienstleister in Erwägung ziehen.

Die Absichten, die Krankenkasse zu wechseln, variieren je nach Alter erheblich. So wollen 72 Prozent der Versicherten im Alter von 60 Jahren und älter trotz der für 2025 erwarteten starken Prämienerhöhung bei der gleichen Krankenkasse bleiben. Im Gegensatz dazu sinkt dieser Anteil bei Personen unter 31 Jahren auf 53 Prozent.

Zwei Volksinitiativen wurden 2007 und 2014 zur Abstimmung vorgelegt, aber abgelehnt. In den letzten Jahren scheint sich das Blatt jedoch gewendet zu haben. Bereits 2017 hatte das Vergleichsportal bonus.ch das Schweizer Volk zu der Idee einer Einheitskasse pro Kanton befragt. Damals hatten 64 Prozent der Befragten positiv geantwortet. In 2024, in einem Kontext stark steigender Krankenkassenprämien, stieg die Zustimmung auf 76 Prozent. Nur 13 Prozent der Befragten sprachen sich dagegen aus, während 11 Prozent keine Meinung hatten. Rund 16 Prozent der Befragten waren für eine Einheitskasse, auch wenn dies nicht zu einer Prämiensenkung führt, während 38 Prozent sie befürworteten, wenn sie von einer Prämiensenkung von mindestens 20 Prozent profitieren könnten.

Die verschiedenen Sprachregionen sind sich über den Wunsch nach einer Einheitskasse zu etwa 76 Prozent einig, haben jedoch unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich der Auswirkungen auf die Senkung der Krankenkassenprämien. So befürworten 52 Prozent der italienischsprachigen Schweizer das neue System, wenn sie dadurch ihre Prämien um mindestens 20 Prozent senken können. In der Deutsch- und der Westschweiz sind es 35 Prozent. Es ist auch anzumerken, dass nur 7 Prozent der italienischsprachigen Bevölkerung selbst bei gleicher Prämie dafür sind, während 17 Prozent der französischsprachigen und 19 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung dafür sind.

Im Grossen und Ganzen sind die Versicherten in 2024 mit ihrer Krankenkasse zufrieden. Die Gesamtnote ist im Vergleich zum letzten Jahr leicht gestiegen (+0.03 Punkte) und erreicht 5.08 von 6 Punkten. Wie in den letzten Jahren zeigen die Deutschschweizer die höchste Zufriedenheit mit ihrer Krankenversicherung. In 2024 bewerteten 81 Prozent der Deutschschweizer ihre Krankenversicherung mit "gut" oder "sehr gut". Dies ist logisch, da auch ihre Absicht, für 2025 die Krankenkasse zu wechseln, am niedrigsten ist. In der Westschweiz liegt der Prozentsatz bei 72 Prozent, während die italienische Schweiz (50 Prozent) nach wie vor am schwierigsten zu befriedigen ist.

2024 stehen zwei Krankenkassen gleichauf an der Spitze des bonus.ch-Rankings. Es handelt sich um SWICA und Sympany, die beide die Gesamtnote 5.3 von 6, "gut", erhalten haben. Atupri, Concordia, Helsana, OEKK, Sanitas und Visana liegen mit einer Gesamtnote von 5.2, "gut", knapp dahinter. Aquilana, CSS, Groupe Mutuel und KPT vervollständigen das Podium 2024 mit einem Gesamtdurchschnitt von 5.1, "gut".

Redaktionelle Anmerkung:

Quelle: Pressetext

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