Bern – Der erste runde Tisch zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen fand am Montag, 11. November 2024, in Bern statt. Auf Initiative von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider kamen Vertreter der Kantone (GDK), der Ärzteschaft (FMH), der Spitäler (H+), der Krankenkassen (santésuisse und curafutura), der Pharmaindustrie (scienceindustries), der Patientenorganisationen, der Wissenschaft sowie der Preisüberwacher zusammen.
Ziel dieses zweimal pro Jahr stattfindenden Treffens ist es, neue kurz- und mittelfristig umsetzbare Massnahmen zu entwickeln, um den Anstieg der Gesundheitskosten zu bremsen, die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren zu fördern und sie stärker in die Überlegungen zu laufenden Reformen einzubeziehen. Anlässlich des ersten runden Tischs einigten sich die Teilnehmer auf das Ziel, ab 2026 jährlich rund 300 Millionen Franken einzusparen, was ein Prozent der Krankenkassenprämien entspricht.
Zusammenarbeit fördern und auf kurzfristige Massnahmen setzen
Der Zugang zur Gesundheitsversorgung, die Qualität der Leistungen und die Prävention sind wichtige Pfeiler der Schweizer Gesundheitspolitik, ebenso die Kostendämpfung. Zur Stärkung des Gesundheitssystems bedarf es mehrerer Massnahmen, von denen einige bereits eingeleitet wurden. Bundesrätin Baume-Schneider hob insbesondere drei Punkte hervor: erstens die Stärkung der Grundversorgung, zweitens die Verbesserung der Digitalisierung im Schweizer Gesundheitswesen. Als dritte Priorität sollen weitere Anstrengungen unternommen werden, um die Kostensteigerung im Gesundheitswesen zu begrenzen.
Die Bemühungen laufen einerseits über Gesetzgebungsprojekte, wie die beiden Kostendämpfungsprogramme, die der Bundesrat dem Parlament vorgelegt hat, den Gegenvorschlag zur Kostenbremse-Initiative und die Förderung ambulanter Behandlungen durch die einheitliche Finanzierung der Leistungen. Andererseits werden die Kosten auch mit kurzfristigen Entscheiden, die keine Gesetzesänderungen erfordern, eingedämmt. In den letzten Jahren hat der Bundesrat zu diesem Zweck verschiedene Massnahmen ergriffen, die dazu beigetragen haben, den Prämienanstieg zu begrenzen. Mehrere Akteure des Gesundheitswesens bedauerten jedoch, bei deren Ausarbeitung nicht stärker einbezogen worden zu sein. Um die Zusammenarbeit zwischen und mit diesen Akteuren zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, gemeinsam kurz- und mittelfristige Massnahmen vorzuschlagen, hat Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider den neuen runden Tisch «Kostendämpfung» ins Leben gerufen.
Zwei Treffen pro Jahr
Die nächsten Treffen finden im Mai und im Oktober 2025 statt. In der Zwischenzeit wird eine Expertengruppe, in der alle Teilnehmer vertreten sind, konkrete Massnahmen ausarbeiten, die ab 2026 Wirkung zeigen sollen. Vorschläge bringen einerseits die Mitglieder des runden Tischs und das Bundesamt für Gesundheit ein, andererseits ist ab Frühling 2025 auch die Bevölkerung eingeladen, ihre Ideen via eines elektronischen Briefkastens einzubringen.
Die Teilnehmer des runden Tischs wurden ausserdem über die laufende Analyse zur administrativen Überlastung im Gesundheitssektor unter der Leitung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) informiert. Eine Arbeitsgruppe soll die verschiedenen Ursachen der Belastung ermitteln und Ansätze zur Reduktion diskutieren.
Quelle: Eidgenössisches Departement des Innern
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