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LEIPZIG – Eine aktuelle Studie aus Dänemark unterstreicht den Verdacht, dass schlechte Zähne auch Schlaganfälle begünstigen können. In dieser zeigte sich, dass Parodontitis-Patienten ein doppelt so hohes Risiko für kardiovaskuläre Todesereignisse wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte aufwiesen. Insgesamt hatten sie sogar eine 2,7-fach erhöhte Sterblichkeit in diesem Zeitraum.
Eine aktuelle Studie aus Dänemark unterstreicht den Verdacht, dass schlechte Zähne auch Schlaganfälle begünstigen können.
Kardiologen, Zahnärzte und Mikrobiologen haben den Zusammenhang zwischen Parodontitis und kardiovaskulären Erkrankungen untersucht. 17.691 Patienten wurden identifiziert, die in einem 15-Jahreszeitraum in dänischen Krankenhäusern eine Parodontitis-Diagnose erhielten. Verglichen wurden sie mit gut 83.000 Kontrollprobanden.
Es zeigte sich, dass Parodontitis-Patienten ein doppelt so hohes Risiko für kardiovaskuläre Todesereignisse wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte aufwiesen. Insgesamt hatten sie sogar eine 2,7-fach erhöhte Sterblichkeit in diesem Zeitraum. Die Peridontitis-Patienten hatten außerdem mehr Nebenerkrankungen.
Zahnärzte weisen schon länger darauf hin, dass ihre Prophylaxe auch Herz und Hirn schütze. Die These ist, dass lokale chronische Entzündungsprozesse über die im Zahnfleisch lebenden Keime auf das Herz-Kreislauf-System wirken. Wissenschaftlich scheint das plausibel, doch die Datenlage ist bis heute nicht ganz eindeutig. Wer im Krankenhaus eine Peridontitis-Diagnose erhält, hat in der Regel noch weitere Erkrankungen. Das führt zur Verfälschung solcher Studienergebnisse.
"Das dänische Register liefert jetzt recht gute Daten", urteilt Philipp Grätzel von Grätz, Berliner Arzt und Wissenschaftsjournalist. Er beobachtet im Auftrag der Stiftung Deutsche Schlagfanfall-Hilfe regelmäßig die internationale Forschung. Zwar sollte man nicht in Panik verfallen und die Daten überbewerten, "aber es gibt ja auch andere gute Gründe für Zahnpflege".
Quelle: (Am J Cardiol 2016; 30. Mai 2016; doi: 10.1016/j.amjcard.2016.05.036)
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