DT News - Switzerland - Überversorgung von Zahnärzten in der Schweiz?

Search Dental Tribune

Überversorgung von Zahnärzten in der Schweiz?

Zu viele Zahnärzte in der Schweiz? © xtock - Fotolia.com
Majang Hartwig-Kramer, Dental Tribune Switzerland

Majang Hartwig-Kramer, Dental Tribune Switzerland

Di. 10 Juni 2014

Speichern

BERN – Nicht erst seit dem überraschenden Abstimmungsergebnis des Volksentscheides zur Initiative „Gegen Masseneinwanderung“ wird über die Zuwanderung von Zahnärzten aus dem europäischen Ausland diskutiert. Gleichzeitig wird in den letzten Jahren immer häufiger über eine mögliche Überversorgung spekuliert. Ein Blick in die Statistik, die im SSO-Jahresbericht 2013 unlängst veröffentlicht wurde, schafft Klarheit!

Anfang 2013 waren bei den Sozialversicherungen 4’181 Zahnärzte als Leistungserbringer registriert. Hinzu kommen Assistenten in Privatpraxen und staatlichen Institutionen, die die SSO auf rund 600 Zahnärzte schätzt. Damit sorgen sich etwa 4’800 Kollegen um über acht Millionen Einwohner. Das ergibt rein rechnerisch 1’675 Einwohner pro Zahnarzt (zum Vergleich: In Deutschland kamen 2010 im Durchschnitt 1’206 Einwohner auf einen Zahnarzt). Das lässt das Fazit zu: Die Schweiz ist zahnärztlich sehr gut abgedeckt, in grösseren Städten und Agglomerationen sogar überversorgt.

Der Zuzug von Zahnärzten aus dem europäischen Raum, so die SSO-Statistik, war im Vergleich zum vorangegangenen Jahr gleichbleibend hoch. Bis Ende Dezember 2013 wurden vom Eidgenössischen Departement des Innern 3’838 ausländische Diplome als gleichwertig anerkannt. Gegenüber 2012 bedeutet das eine Steigerung von zwölfeinhalb Prozent.

Die grösste Gruppe der Antragsteller (44 Prozent) kommt aus Deutschland. Es folgen Frankreich (16 Prozent), Italien (zwölf Prozent) und Rumänien (dreieinhalb Prozent), aber auch schwedische, jugoslawische, griechische, ungarische, belgische, dänische, polnische, portugiesische, niederländische, österreichische, spanische, britische, tschechische und türkische Kollegen stellten erfolgreich Gesuche.

Darüber hinaus wurden bei den Fachzahnarzttiteln bis Jahresende 2013 insgesamt 339 kieferorthopädische und 126 oralchirurgische Diplome anerkannt.

Die Zahlen sprechen für sich: Die Schweiz ist ein beliebter und geschätzter Arbeitsort für Kollegen aus dem europäischen Ausland. Es ist zu wünschen, dass sich viele der neuen Zahnärzte nicht nur in den Ballungsgebieten grösserer Städte ansiedeln. Gemeinsam mit ihren alteingesessenen Kollegen werden sie in jedem Falle aber zu einer flächendeckend guten zahnärztlichen Versorgung im ganzen Land beitragen.

To post a reply please login or register
advertisement
advertisement