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Gelungener Kick-off in Zürich: SGI Spotlight

Launch der neuen Fortbildungsserie der Schweizerischen Gesellschaft für orale Implantologie. © OEMUS MEDIA AG
ZWP online, Dr. med. dent. Tobias Hägi

ZWP online, Dr. med. dent. Tobias Hägi

Mo. 24 Juli 2017

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ZÜRICH – Am 9. Juni 2017 wurde durch die SGI die neue Fortbildungsreihe SGI Spotlight in Zürich lanciert. Mitglieder und Freunde der SGI tauschten sich mit ihren Kollegen in entspannter Atmosphäre im alten Papiersaal Sihlcity aus. Danach konnte man sich gestärkt einer Thematik widmen, welche zwar die Grenzen der Zahnmedizin sprengte, aber sicherlich bei allen Teilnehmenden nachhaltige Spuren für berufliche sowie private Entscheidungen hinterliess.

Als Referent für das erste SGI Spotlight konnte Prof. Dr. Pat Croskerry gewonnen werden. Er leitet das „Critical Thinking“-Programm an der Dalhousie Universität in Halifax und hat sich als Facharzt für Anästhesiologie in den letzten 15 Jahren intensiv mit den Themen Patientensicherheit und klinische Entscheidungsfindung beschäftigt.

„Stop and Think“

Weshalb sollten wir uns mit kritischem Denken auseinandersetzten? Dass wir täglich bis zu 35‘000 Entscheidungen treffen, erstaunt auf den ersten Blick. Der überaus grösste Teil dieser Entscheidungen wird indessen nicht bewusst wahrgenommen, sondern ist Teil des System 1. Darunter versteht man alle Denkprozesse, welche sehr unbewusst ablaufen und uns meist zu sehr schnellen Entscheidungen verhelfen. Dies wird gemeinhin auch als Intuition bezeichnet. Demgegenüber gilt das System 2 als sehr rational, ableitend, langsam und verhilft uns bei schwierigen Situationen, sehr analytisch und bewusst zu entscheiden. Für gute Entscheidungen brauchen wir beide Systeme, einzeln funktionierend sind beide Systeme fehleranfällig. Fehlentscheidungen können beispielsweise dann entstehen, wenn wir trotz analytischer Entscheidung zugunsten unserer Intuition (System 1) entscheiden. Gute Entscheidungsfinder sind sich deshalb meist bewusst, welches der beiden Systeme sie für ihre Entscheidung beiziehen.

Denkmuster – Denkfehler

Wir sollten uns zwingen, unsere Denkmuster zu hinterfragen. Bedenken wir, dass den meisten klinischen Fehlentscheiden Denkfehler zugrunde liegen, so müssen diese primär erkannt werden. Diese Erkenntnis kann in der Folge genutzt werden, alternative Entscheidungsstrategien auszuarbeiten, um Fehlentscheide zu minimieren. Prof. Croskerry zeigte anhand von eindrücklichen Beispielen auf, wie wir unsere Denkmuster durchbrechen können, um Fehlentscheide zu verhindern.

Bei einem Apéro riche konnte der Abend sowohl kulinarisch als auch bei sehr interessanten Gesprächen ausklingen. Die Rückmeldungen der vielen Teilnehmer waren durchwegs positiv, konnte doch mit der gewählten Thematik der Horizont über das Fachgebiet entscheidend erweitert werden und bot der Anlass Gelegenheit für einen lockeren, kollegialen und gleichzeitig sehr inspirierenden Abend.

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