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Lungenentzündung: Welche Rolle spielt das Zungenmikrobiom?

Japanische Forscher haben die Zusammensetzung des Zungenmikrobioms mit der Lungenerkrankung in Verbindung gebracht. © Sebastian Kaulitzki – stock.adobe.com
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Mo. 3 Dezember 2018

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FUKUOKA, Japan – Lungenentzündungen gelten als häufigste Todesursache bei älteren Menschen mit Dysphagie.

Nun haben japanische Forscher die Zusammensetzung des Zungenmikrobioms mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.

Wie wichtig eine gute Mundgesundheit im Alter ist, haben bereits viele Studien bestätigt. Unter anderem stehen Zahnverlust und Parodontitis im direkten Zusammenhang mit Demenz und Diabetes. Aber auch Gebrechlichkeit wird durch mangelnde Mundhygiene begünstigt.

Japanische Forscher der Universität Kyūshū in Fukuoka haben nun weitere Risiken aufgedeckt. Sie untersuchten mehr als 500 Erwachsene zwischen 70 und 80 Jahren. Personen mit weniger Zähnen, Karies und auffälligem Plaque-Index wiesen eine veränderte Zusammensetzung des Zungenmikrobioms auf. Bei ihnen traten zwei Kommensale-Gruppen vermehrt auf, die sich unter anderem aus Streptococcus salivariusStreptococcus parasanguinis sowie Prevotella histicola und Veillonella atypica zusammensetzen.

Dass die fortwährende Aspiration von Speichel bei älteren Menschen zu Lungenentzündungen führt, war bereits bekannt. Die japanischen Wissenschaftler konnten nun zeigen, dass das Mortalitätsrisiko bei Zahn- und Zahnfleischerkrankungen und daraus resultierende Verschiebungen im Zungenmikrobiom steigen. Die in der Zeitschrift mSphere veröffentlichte Studie belegt einmal mehr die Bedeutung einer guten Mundhygiene älterer Menschen.

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