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Messestadt bietet Besuchern abwechslungsreiches Programm

Der Kölner Dom fasziniert viele Menschen, die in die Rheinstadt kommen. Die Deutschen wählten ihn im vergangenen Jahr zur beliebtesten Sehenswürdigkeit des Landes, und das bereits zum vierten Mal infolge. (Bild: Nickolay Kinokurov)
Yvonne Bachmann, DTI

Yvonne Bachmann, DTI

Mo. 21 März 2011

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KÖLN - An diesem Dienstag beginnt in der deutschen Rheinstadt Köln die Internationale Dental Schau (IDS). Besuchern, die nach einem arbeitsintensiven Tag auf der Messe die Gegend erkunden möchten, bieten sich zahlreiche Möglichkeiten.

„Viva Colonia!“ – Es lebe Köln! So lautet der musikalische Schlachtruf einer Band, die nicht nur für Einheimische Kultstatus erreicht hat. Und tatsächlich ist Köln eine lebendige, pulsierende Stadt, in der es einiges zu entdecken und zu erleben gibt. Der Schriftsteller Heinrich Böll schrieb einmal über seine Heimatstadt: „Wahrscheinlich assoziiert der Nichtkölner bei kölnisch irgend etwas, das sich – in verschiedenen Mischungsgraden – aus dunkel, fromm, bürgerlich, Dom, Karneval, Rhein, Wein, Mädchen zusammensetzt.“

Etwa eine Million Menschen wohnen in der Rheinmetropole, die zu den besonders dicht besiedelten Gebieten Deutschlands zählt. In Köln leben Menschen aus 181 Nationen. Kulturellen Austausch betreibt die Stadt aber nicht nur innerhalb ihrer Grenzen, sondern auch mit ihren 23 Partnerstädten, darunter Istanbul, Liverpool, Rotterdam und Kyoto.

Laut aktueller Statistik zählte die Stadt Köln von Januar bis Oktober 2010 fast 2,1 Millionen Besucher. Allein 1,5 Millionen Deutsche bereisten die Domstadt, aber auch zahlreiche Briten, Niederländer, US-Amerikaner und Franzosen schauten sich die Metrople an. Insgesamt wurden in den erfassten zehn Monaten fast vier Millionen Übernachtungen gebucht - ein Zuwachs von fast 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Ob geschäftlicher oder privater Besuch, für Unterkunft, Verpflegung und Unterhaltung ist gesorgt. Etwa 250 Hotels und rund 3'300 gastronomische Betriebe sind in der Stadt zu finden. Allein 37 Gastronomieeinrichtungen befinden sich auf dem Kölner Messegelände, dem nach Hannover, Frankfurt, Mailand und dem chinesischen Guangzhou fünftgrössten Messegelände der Welt. Die Ausstellungsfläche umfasst 284'000 Quadratmeter in elf Messehallen und ist damit fast doppelt so gross wie das amerikanische Pentagon. Das Gelände bietet Kapazitäten für Tagungen mit bis zu 12'000 Teilnehmern in zwei Kongresszentren. Siebzig Messen und Ausstellungen mit etwa 2,3 Millionen Besuchern aus über 200 Ländern werden auf dem Kölner Messegelände jährlich veranstaltet.

Mit dem Projekt „Messe-City“ will die Stadt Köln noch mehr Leben in das Messe-Areal bringen. Auf einer Fläche von 135'000 Quadratmetern sollen demnächst zahlreiche neue Büroflächen und Hotels entstehen. Zudem ist geplant, dass auf dem Gelände ein Musical Platz findet. Messe-City entsteht in direkter Nachbarschaft zum Messegelände. Auf der anderen Seite grenzt das Areal an den Deutzer Bahnhof.

Auch anderswo entwickelt sich die Stadt weiter. So können selbst regelmässige Köln-Besucher immer wieder etwas Neues entdecken. Im Oktober 2010 öffnete das Kulturzentrum am Neumarkt seine Pforten. Der architektonisch beeindruckende, dreiseitig verglaste Neubau soll Museum, Kunst und Bildung vereinen. Wer kulturell interessiert ist, findet am Neumarkt zudem Galerien, die Zentralbibliothek und einiges mehr.

Es muss natürlich nicht immer Neues sein, das die Besucher der Rheinstadt fasziniert. So ist und bleibt der Kölner Dom mit über sechs Millionen Besuchern im Jahr die Attraktion Nummer eins. Eine aktuelle Online-Umfrage des Deutschen Tourismusverbandes und eines Online-Städteportals zeigt, dass der Dom im Jahre 2010 wieder die absolute die Lieblingssehenswürdigkeit der Deutschen war – zum vierten Mal in Folge. Das über 750 Jahre alte UNESCO-Weltkulturerbe lässt damit unter anderem die Frauenkirche in Dresden und das Brandenburger Tor hinter sich. In diesem Jahr erfährt die bekannte Kathedrale eine besondere Würdigung. Seit Anfang Februar sind insgesamt 30 Millionen Zwei-Euro-Münzen im Umlauf, auf deren Rückseite der Kölner Dom zu sehen ist.

Stadt der Superlative

Mit etwa 63'000 Studenten allein an der Universität zu Köln ist die Rheinmetropole die grösste Universitätsstadt der Bundesrepublik und gilt als ein Spitzenstandort für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Es kann fast jedes Fach studiert werden, das im akademischen Bereich existiert. Die Fachhochschule Köln mit einem bedeutenden ingenieurwissenschaftlichen Zentrum und rund 20'000 Studenten ist in ihrem Bereich ebenfalls die Nummer eins in Deutschland.

Zum umfassenden wissenschaftlichen Angebot in und um Köln gehören ausserdem zahlreiche international anerkannte Grossforschungseinrichtungen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das Forschungszentrum Informationstechnik, das Forschungszentrum Jülich und die drei Max-Planck-Institute für Gesellschaftsforschung, für neurologische Forschung und für Züchtungsforschung.

Eine weitere Spitzenposition hat die Stadt in puncto Medienstandort inne. Mit über 15'000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Medienbranche nimmt sie bundesweit im Bereich der audiovisuellen Medien die Spitzenposition ein. Zahlreiche Fernsehshows und -serien werden in der Stadt produziert, und so wundert es einen echten Kölner auch überhaupt nicht, wenn er ein bekanntes Gesicht aus dem Fernsehen auf der Strasse sieht. Und davon hatte und hat Köln so einige. Zu den berühmten Söhnen der Stadt gehört neben Literatur-Nobelpreis-Träger Heinrich Böll auch Regie-Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck.

Köln zählt als deutsche Grossstadt mit der höchsten Kneipendichte. Wer sich in Ruhe ein Kölsch genehmigen möchte, kann aus über 24 verschiedenen Sorten wählen. Serviert wird das beliebte Getränk vom „Köbes“, einem traditionellen Kellner mit Schürze und umgeschnallter Geldtasche - und zwar in Gläsern, die sich Kölschstangen nennen und in einem Kranz auf den Tisch gestellt werden. Nachschub wird so lange unaufgefordert geliefert, bis der Gast einen Bierdeckel auf sein Glas legt und somit signalisiert, dass er genug hat.

Wer typisch kölnisches Essen probieren möchte, bestellt am besten „Himmel un Ääd“ (Kartoffelpüree, Zwiebel und Apfelmus), „Halve Hahn“ (halbes Roggenbrötchen mit Butter, Gouda und Senf), „Hämche“ (Eisbein), „Rievkooche“ (Reibekuchen) oder „Soorbrode“ (Sauerbraten). Wer einmal nicht so genau wissen möchte, was er auf dem Teller hat, kann einen Tisch in der „Unsicht-Bar“ im Kölner Eigelsteinviertel reservieren. Wie der Name schon vermuten lässt, wird dort in absoluter Dunkelheit gespeist. Wer gern Fleisch mag, kann in die Puszta-Hütte in der Innenstadt einkehren. In dem ungarischen Restaurant gibt es seit 1948 nur ein einziges Gericht auf der Speisegarte: Gulasch ohne Beilage.

Und noch einen Rekord kann die Stadt am Rhein verbuchen. In Köln steht mit dem Duftmuseum Farina Haus die heute älteste Parfümfabrik der Welt. Der Italiener Johann Maria Farina erfand 1709 einen Duft, den angeblich schon Napoleon, Goethe und Voltaire benutzten. Farina nannte das Parfüm zur Ehren seiner neuen Heimatstadt „Eau de Cologne“ – „Kölnisch Wasser“. Noch heute ist der Duft bekannt und gilt als beliebtes Souvenir.

Köln in der Tasche
Wer sich in Köln nicht auskennt, aber mit neuster Technik ausgestattet ist, wird keine Probleme haben, sich zurechtzufinden. Zahlreiche Programme für Smartphones erleichtern die Suche nach Strassen, Restaurants und Sehenswürdigkeiten. So gibt es Apps mit virtuellen Stadtplänen, Reiseführer-Apps, die Hintergrundwissen zu Bauwerken oder Museen vermitteln, Programme mit den neusten Informationen zum Fussallverein 1. FC Köln, dem aktuellen Kinoprogramm oder einen Echtzeit-Flugplan des Flughafens Köln-Bonn. Die Auswahl an verschiedensprachigen Programmen ist gross.

Alternativ kann man bei Orientierungsproblemen auch einfach einen Kölner fragen. Der so genannte „Kölsche Klüngel“ besagt, dass in der Domstadt eine Hand die andere wäscht. Die Kölner sind unter einander vernetzt und helfen sich gegenseitig. Und wer untereinander so hilfsbereit ist, wird sicher auch für einen Besucher der Domstadt ein offenes Ohr haben.

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